Buchvorstellung in Mettmann Autoren veranstalteten szenische Lesung mit Musik

Mettmann · Jeremy Green und Saga Grünwald stellten im „SonnenTanz“ ihre Bücher bei einer szenischen Lesung mit Bildern und Musik vor.

 Jeremy Green (l.) und Saga Grünwald (mitte) stellten ihre Bücher im „SonnenTanz“ vor. Ihre Lesung wurde von Musik und Bildern begleitet.

Jeremy Green (l.) und Saga Grünwald (mitte) stellten ihre Bücher im „SonnenTanz“ vor. Ihre Lesung wurde von Musik und Bildern begleitet.

Foto: Thomas Peter

Die schönsten Dinge passieren im Verborgenen. Es war nicht offensichtlich, dass sich zwischen den engen Mauern der Altstadt, ein Kleinod der Kultur versteckt. Eine szenische Lesung mit Bildern und Musik war angekündigt, Adresse „Orthsgasse 1“. Vom Königshof kommend, war die Orthsgasse zwar schnell gefunden. Doch die schmale Treppe zum Kirchplatz war von unten wegen Bauarbeiten versperrt. Also einmal um die halbe Oberstadt marschiert um von der anderen Seite zu kommen. Tatsächlich war der Veranstaltungsraum ein Fachgeschäft für Ballettbedarf: das „SonnenTanz“.

Drinnen herrschte eine entspannte Atmosphäre. Die Künstler – Jeremy Green und Saga Grünwald – plauderten vor Beginn mit den Gästen. Gastgeberin Jana Sonnen musste erstmal die Hintergründe erklären: Vor gut sechs Jahren hatte sich die Tänzerin mit einem eigenen Ballett-Geschäft in Haan selbstständig gemacht. Im Mai folgte der Umzug nach Mettmann. „Der Laden, der vorher eine Damenboutique war, passt perfekt für uns“, sagte die Inhaberin. Dass er ziemlich versteckt liegt, sei kein Problem: „Als Spezialgeschäft haben wir unsere Stammkunden, die teilweise 300 Kilometer Anfahrt auf sich nehmen“. Die Mettmanner seien sehr lieb und zeigten gerne den Weg.

Jeremy Green und Jana Sonnen kennen sich vom Tanzen. Green betreibt eine Ballettschule in Hilden und war Sonnens Lehrer. Saga Grünwald wiederum hatte Jeremy Green durch ihren Job kennengelernt. Alle drei vereint die Bindung zu Kunst und Kultur, so dass es naheliegend gewesen sei, einmal eine Veranstaltung im „SonnenTanz“ auszuprobieren. Die Riege wurde vervollständigt durch Bianca Klever aus Remscheid, die bekannte, aber auch selbstkomponierte Lieder a cappella singt. Green und Grünwald wechselten sich mit kurzen Gedichten in englischer und deutscher Sprache ab, im Hintergrund untermalten Landschaftsfotos das Gefühl des Gesprochenen.

Green und Grünwald sind auf Bildbände spezialisiert, in denen sie ihre Gedichte und Märchen den eigenen Fotografien – oft aus England – gegenüber stellen. Jeremy Green erzählt darin meist aus seiner Kindheit auf dem Lande in Gloucestershire – von der gigantischen Eiche, unter der er gerne gesessen hat, oder vom Dorffest, bei dem sich alle Klischees bestätigten. Saga Grünwald las das Märchen vom schönen Prinzen Irmino, der sich auf die Reise in den Norden macht, um Prinzessin Jord aus dem düsteren Eisenwald zu befreien. Es ist schließlich die innere Kraft des Prinzen, die seine Schönheit erneut erstrahlen lässt und den zugefrorenen See in der Mitte des Waldes zum Schmelzen bringt.

Zum Abschluss sang Bianca Klever die Trauer-Hymne „Amazing Grace“ und das Publikum war begeistert. „Bitte bleiben Sie noch ein bisschen bei uns“, lud Jeremy Green ein. Bei selbstgebrautem Honigwein von Saga Grünwald wurde noch geplaudert und das eine oder andere Buch signiert.

(tpp)
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