Geschichte über Mettmann Indischer Autor besucht seine alte Heimat

Mettmann · In seinem neuen Erzählband mit dem Titel „Am Heiligen Abend“ verarbeitet der indische Autor Edward Nazareth seine Zeit in Deutschland und speziell in Mettmann.

 Edward Nazareth überreicht Bibliotheksleiterin Imke Lucka (l.) und ihrer Stellvertreterin Ursula Leifeld seinen Erzählband. Nazareths Ehefrau Bredeena Nazareth (r.) und seine Mettmanner Freunde Mathew Joseph und dessen Frau Saramma Joseph, begleiteten ihn in die Stadtbibliothek.

Edward Nazareth überreicht Bibliotheksleiterin Imke Lucka (l.) und ihrer Stellvertreterin Ursula Leifeld seinen Erzählband. Nazareths Ehefrau Bredeena Nazareth (r.) und seine Mettmanner Freunde Mathew Joseph und dessen Frau Saramma Joseph, begleiteten ihn in die Stadtbibliothek.

Foto: Kreisstadt Mettmann

Der indische Autor Edward Nazareth hat während eines kurzen Aufenthaltes in Mettmann Bibliotheksleiterin Imke Lucka und ihrer Stellvertreterin Ursula Leifeld seinen neuesten Erzählband mit dem Titel „Am Heiligen Abend“ für die Stadtbibliothek überreicht. „Ich hoffe, dass viele Mettmanner meine Geschichten lesen werden“, sagte Nazareth. Der Inder hat mit seiner Familie viele Jahre in Mettmann gelebt. Im vergangenen Jahr kehrten er und seine Frau Bredeena Nazareth in ihre Heimat im südindischen Bundesstaat Kerala zurück. Nazareth hat bislang vier Sammlungen seiner Erzählungen veröffentlicht. Deutsche Übersetzungen seiner Geschichten sind bereits in der Zeitschrift „Meine Welt“ erschienen. In Indien wurde er mit vier wichtigen Literaturpreisen ausgezeichnet.

In seinem neuesten Band hat Nazareth die Zeit, die er mit der Familie in Mettmann verbracht hat, verarbeitet. Aber auch Landsleute, die in Deutschland leben oder lebten, boten ihm Stoff für seine Geschichten. „Die Erzählungen sind nicht nur Beschreibungen von Lebenssituationen der Inder als Migranten, sondern auch Rückmeldungen an die hiesige Gesellschaft über ihre Gefühls- und Empfindungswelt. Ohne Beschönigung sagt der Autor, was es bedeutet, als Ausländer in einem fremden Land zu leben“, schreibt Nazareths Landsmann Jose Punnamparambil über das Buch. Es ist das erste Mal, dass ein Erzählband, der von einem indischen Migranten in seiner Muttersprache Malayalam verfasst wurde, in deutscher Übersetzung erscheint.

In den 1960er- und 1970er-Jahren kamen an die 5000 junge Frauen aus dem Bundesstaat Kerala, die meistens aus christlichen Familien stammten, nach Deutschland, um sich zu Krankenpflegerinnen ausbilden zu lassen. Eine von ihnen war Nazareths Frau. In Mettmann arbeitet sie zunächst im Katholischen Krankenhaus, dem heutigen Haus St. Elisabeth. Als sie zu einem Besuch in ihre Heimat zurückkehrte, lernte sie ihren Mann kennen und brachte ihn 1974 mit nach Mettmann.

Hier begann für beide ein neues Leben in einer urbanen Gesellschaft mit völlig fremden Normen und Verhaltensweisen. „Aber wir haben uns in Mettmann immer sehr wohl gefühlt“, sagte das Ehepaar bei der Buchübergabe in der Stadtbibliothek. Den Besuch nutzten Edward und Bredeena Nazareth auch, um ihre Freunde Matthew Joseph und seine Frau Saramma, die ebenfalls aus Kerala stammen und seit vielen Jahren in Mettmann leben, wiederzusehen.

Der Freundeskreis der Stadtbibliothek Mettmann überreichte zuvor der Bücherei außerdem 50 neue Gesellschaftsspiele. Sie stehen ab sofort für die Ausleihe zur Verfügung. Möglich wurde diese Erweiterung des Angebots der Bibliothek durch eine Förderung des Vereins „Spiel des Jahres“, für die sich der Freundeskreis der Stadtbibliothek im Jahr 2018 bewarb und insgesamt 800 Euro zugewiesen bekam.

Bis Ende des Jahres wird die Stadtbibliothek Mettmann über die bereits beschafften Spiele hinaus weitere Spiele durch die Förderung des Vereins „Spiel des Jahres“ sowie durch die finanzielle Unterstützung des Freundeskreis der Stadtbibliothek Mettmann erhalten; so wird das Angebot an Gesellschaftsspielen in der Bibliothek erheblich erweitert.

Während eines Spielsamstags konnten Besucher fünf neue Gesellschaftsspiele bereits unter fachkundiger Anleitung ausprobieren, darunter das neue Spiel des Jahres („Just One“) und das Kinderspiel des Jahres („Tal der Wikinger“). Der nächste Spielsamstag ist am 9. November. Die Teilnahme ist kostenlos. Wer mag, kann neue Spiele kennenlernen und bei Gefallen direkt ausleihen

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