Wülfrath Stadt will mit Wülfrathern über Forensik diskutieren

Wülfrath · In den ersten Februartagen will das NRW-Gesundheitsministerium entscheiden, wo die neue Straftäter-Klinik mit 150 Plätzen gebaut wird. Dann entscheidet sich, ob Wülfrath Standort wird, denn die Bergische Diakonie hat dem Ministerium ihr Gelände in Wülfrath-Oberdüssel angeboten. Bürgermeisterin Claudia Panke lädt nun für Dienstag, 29. Januar, 19 Uhr, zur Informationsveranstaltung ins Rathaus ein.

Im Rahmen eines Expertengesprächs mit Uwe Dönisch-Seidel, Landesbeauftragter für den Maßregelvollzug in Nordrhein-Westfalen, und Christian Prüfer-Schwarte, Chefarzt der Forensischen Klinik Köln, soll erläutert werden, was eine forensische Einrichtung ist. Insbesondere sollen Daten, Fakten und Stimmen zum Maßregelvollzug in NRW dargestellt werden. Über die aktuelle Situation möchte man seitens der Einlader aber ausdrücklich nicht diskutieren. Zitat: "Diese Veranstaltung hat jedoch keinesfalls die Standortfrage einer solchen Einrichtung zum Inhalt. Aus diesem Grund wird eine Diskussion über mögliche Standorte nicht Gegenstand des Expertengesprächs oder der Fragerunde sein." Trotzdem: Ganz allgemein ist "im Anschluss eine Fragestunde vorgesehen, in der sachliche Fragen rund um das Thema gestellt werden können."

Außerdem gibt es "Auflagen" für die Info-Veranstaltung: Aufgrund des begrenzten Platzangebotes sei die Veranstaltung vorrangig Wülfrather Bürgern vorbehalten. Bei der Veranstaltung sind zudem keine Plakate, Transparente, Schilder, lauterzeugende Geräte und Ähnliches gestattet. Noch am Donnerstag waren Panke und Vertreter der im Wülfrather Rat vertretenen Fraktionen im NRW-Gesundheitsministerium, um sich über die Standortfrage in Wülfrath zu informieren. Auch hier hat man Stillschweigen vereinbart. Offenbar will man sich vor einer Entscheidung Anfang Februar nicht öffentlich zum Thema äußern. Außer ganz allgemein zum Thema Forensik am 29. Januar. Fakt ist: Die Bergische Diakonie Aprath hat dem Land Nordrhein-Westfalen kurz vor Weihnachten angeboten, auf ihrem Gelände in Wülfrath-Oberdüssel eine forensische Klinik mit 150 Plätzen zu errichten.

Die Klinik für Straftäter wäre einer der fünf neuen Standorte in NRW und müsste spätestens 2020 bezugsfertig sein. "Je nachdem wie schnell die Entwicklung vorangetrieben wird, könnte die Klinik frühestens 2017, spätestens aber 2020 fertig sein", sagte der Vorstand der Bergischen Diakonie Aprath, Jörg Hohlweger, damals.

Panke hat bereits vor Wochen ihre ablehnende Haltung formuliert. "Es gibt keine Einigung in der Standortfrage", sagte sie.

(RP/ac)
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