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Erkrath Stadt will Hundesteuer erhöhen

Erkrath · Auf Hundebesitzer in Erkrath kommen zusätzliche Kosten zu. Die Stadtverwaltung möchte die Steuer um 17,3 Prozent anheben. Der Haupt- und Finanzausschuss wird das Thema Ende des Monats diskutieren.

 Tierschutzvereins-Vorsitzender Reinhard Baumgart, hier mit seinem Podenco Ibicenco "Benedikt", hat sechs Hunde und deshalb auch sechs Steuermarken.

Tierschutzvereins-Vorsitzender Reinhard Baumgart, hier mit seinem Podenco Ibicenco "Benedikt", hat sechs Hunde und deshalb auch sechs Steuermarken.

Foto: Janicki, Dietrich

Bürgermeister Arno Werner mahnt zum Sparen: In einer aktuellen Vorlage für den Haupt- und Finanzausschuss schlägt er vor, die Hundesteuer um 17,3 Prozent anzuheben.

"Vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltssituation der Stadt Erkrath sowie der bestehenden haushaltsrechtlichen Bestimmungen hat die Verwaltung im Rahmen der Planaufstellung 2013 die Prüfung der Notwendigkeit der Anpassung der bestehenden Satzungen hinsichtlich der festgesetzten Steuern und Gebühren vorgegeben", heißt es in der Unterlage. Davon betroffen sei auch die Hundesteuersatzung.

Der neuen Berechnung liegt ein monatlicher Steuersatz von neun Euro (plus 17,3 Prozent im Vergleich zur geltenden Satzung) zugrunde. Stimmen die Ausschussmitglieder der Vorlage zu, wären ab dem 1. Januar 108 Euro für den ersten Hund fällig. Bei zwei Hunden kosten die Tiere jeweils 132 Euro, ab drei Hunden steigt die Gebühr je Vierbeiner auf 156 Euro.

Tierschützer sind sauer

Für Reinhard Baumgart, Vorsitzender des Erkrather Tierschutzvereins, bedeutet das bei sechs eigenen Hunden künftig 936 statt 792 Euro pro Jahr. Er ärgert sich, dass zumindest der Tierschutzverein von der bevorstehenden Erhöhung nicht informiert wurde. "Das ist doch nur der Versuch, wieder Geld in die Kasse zu bekommen", sagt er. Geld, dass die Stadt bei teuren Projekten wie dem Sandheider Markt oder der Planung der beiden Türme im Neandertal umsonst ausgegeben habe.

Was Hundebesitzern missfällt, begründet die Stadtverwaltung unter anderem damit, dass die bisher geltende Satzung nicht mehr zeitgemäß gewesen sei. Die Hundesteuer sei zuletzt vor zwölf Jahren angehoben worden. Ein Aufschlag von mehr als 17 Prozent klingt happig — doch Hundebesitzer zahlen damit nicht den Höchstsatz, den es im Kreis Mettmann gibt. Besonders tief müssen Velberter in die Taschen greifen (siehe Tabelle).

Anders als andere Kommunen macht Erkrath auch künftig keine Unterschiede zwischen den Hunderassen. Egal, ob es ein Kampfhund oder ein Dackel ist: Die Gebühr bleibt dieselbe. Für die Stadtkasse würden die zusätzlichen Einnahmen ein Plus von 37 000 Euro bedeuten. Bislang nimmt die Stadtverwaltung pro Jahr 213 000 Euro an Hundesteuern ein.

Fünf Euro für Ersatzmarke

Wer die Hundesteuermarke verliert oder eine neue braucht, soll künftig fünf Euro (statt bisher 3,50 Euro) zahlen.

Baumgart zahlt die Steuer, hängt seinen Hunden aber keine Marke ans Halsband. Das Metall sei von derart schlechter Qualität, dass die Lochstanzung bei aktiven Hunden nach etwa einem Jahr durchgescheuert sei — dann müsse der Hundebesitzer wieder Geld für Ersatzmarken ausgeben. Er hat die Marken seiner Hunde daher eingescannt und trägt das Bild auf seinem Handy bei sich.

Dass er kontrolliert wird, sei sowieso unwahrscheinlich: "In den letzten 15, 20 Jahren bin ich nicht kontrolliert worden. Auch kein Hundebesitzer, den ich kenne. Das ist doch unglaublich", erbost er sich. Er wünscht regelmäßige Kontrollen. .

(RP/rl)
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