Mettmann Stadt wartet auf die Osttangente

Mettmann · Die Entlastungsstraße soll ab Frühjahr 2013 mit Landesmitteln gebaut werden. Der Planungsausschuss der Stadt Mettmann muss in seiner nächsten Sitzung die Änderung des Flächennutzungsplans beschließen. Die Trasse ist leicht verändert worden und schont das Bachtal.

 Von der Wülfrather Straße verläuft eine Baustraße zum Hugenhauser Weg. Baufahrzeuge kippen Erdaushub neben die Parkplätze des Naturfreibades. Später soll die Baustraße in die Trasse der Osttangente integriert werden.

Von der Wülfrather Straße verläuft eine Baustraße zum Hugenhauser Weg. Baufahrzeuge kippen Erdaushub neben die Parkplätze des Naturfreibades. Später soll die Baustraße in die Trasse der Osttangente integriert werden.

Foto: Dietrich Janicki

Die geplante Osttangente wird die Mitglieder des Planungsausschusses in der nächsten Sitzung am Mittwoch, 22. Februar, beschäftigen. Die Entlastungsstraße zwischen Wülfrather Straße und Elberfelder Straße ist planfestgestellt. Das bedeutet: Es herrscht Baurecht.

Der Kreis als Bauherr will im Frühjahr 2013 mit dem Bau beginnen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Regionalrat Ende März "grünes Licht" für das Straßenprojekt gibt. Denn das Land, so die Zusage vom Verkehrsminister Voigtsberger und die Hoffnung von Kreis und Stadt Mettmann, bezuschusst den Bau von Osttangente und Seibelquerspange mit 60 Prozent. Und ohne das Geld aus dem Fördertopf des Landes werden die beiden Entlastungsstraßen nicht gebaut.

Verdacht auf Altlasten

Die Öffentlichkeit musste im Verfahren der 34. Flächennutzungsplan-Änderung beteiligt werden. Dies ist geschehen. Im Planungsausschuss wird über die Einwände gesprochen. Die halten sich in Grenzen und sind mehr Hinweise als Hemmnisse.

Die Untere Bodenschutzbehörde des Kreises Mettmann weist darauf hin, dass die Trasse der Osttangente durch zwei Altlasten-Verdachtsflächen verlaufe. Außerdem befinden sich im Trassenverlauf mehrere Bombentrichter. Dies wird den Kampfmittelräumdienst auf den Plan rufen, der die Trichter untersuchen wird. Die RWE Westfalen-Wester-Ems Netzservice GmbH weist auf die 110-kV-Hochspannungsleitungen hin.

Sie darf durch den Straßenneubau nicht beeinträchtigt und gefährdet werden. Die Masten und die Kabel, so RWE, müssen jederzeit frei zugängig sein. Schließlich weist die Bürgermeisterin der Stadt Wülfrath darauf hin, dass eine Querungshilfe für den Hugenhauser Weg/Europa-Radweg gebaut werden muss. Die Stadt Mettmann hat alle Bedenken und Anregungen aufgenommen und sie an den Bauherrn, den Kreis Mettmann, weiter geleitet.

Der Trassenverlauf der Osttangente hat sich gegenüber der früheren Planung verändert. So rückt die Einmündung der Straße im Süden näher an die Stadt heran, während sie im Norden weiter östlich an die Wülfrather Straße anschließt.

Ausschlaggebend für eine Verlegung östlich in Richtung Wülfrath waren Fragen des Grunderwerbs und eine Vermeidung von Rechtsstreitigkeiten im Planungsprozesses, so die Verwaltung.

Die Änderungen der Linienführung haben noch weitere Gründe: Die nähere Anbindung an die Elberfelder Straße habe laut Verwaltung den Vorteil, dass die Osttangente mehr als bisher auch städtischen Ziel- und Quellverkehr aufnimmt und somit den Goldberg entlastet. Außerdem wird auch die veränderte Trassenführung — sie geht enger an der ehemaligen Sportfläche und an den Hochhäusern am Goldberg vorbei — das Mettmanner Bachtal geschont.

Die Seibelquerspange soll ebenfalls die Innenstadt und besonders den Jubi vom Verkehr entlasten. Sie mündet auf die Flintrop-Straße. Der Bau kostet 7,9 Millionen Euro und soll ebenfalls vom Land mit 60 Prozent bezuschusst werden. Baubeginn: Sommer 2012.

(RP/rl)
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