Mettmann kommt Sportvereinen entgegen Stadt überarbeitet Nutzungsgebühren

Mettmann · Die Belastung für den Sport in Mettmann soll geringer werden. Das kündigt Fachbereichsleiter Marko Sucic an.

 Blick auf den neuen Kunstrasen-Fußballplatz der Sportanlage Auf dem Pfennig noch zur Fertigstellung des Zentrums.   RP-Archivfoto:   Dietrich Janicki

Blick auf den neuen Kunstrasen-Fußballplatz der Sportanlage Auf dem Pfennig noch zur Fertigstellung des Zentrums. RP-Archivfoto: Dietrich Janicki

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

Für die Nutzung von Sportplätzen und -hallen in Mettmann müssen die Vereine eine Nutzungsgebühr zahlen. Die Gebührenstruktur will die Stadt jetzt überarbeiten. Das kündigte Marko Sucic, Fachbereichsleiter für Bildung, Jugend und Soziales, in der Sitzung des Hauptausschusses am Dienstagabend auf Nachfrage von Klaus Müller (FDP) an. Auch Bürgermeister Thomas Dinkelmann stimmte zu, dass die Nutzungsgebühren für Sportstätten in Mettmann „revisionsbedürftig“ sind.

Für die Sportvereine sind die Nutzungsgebühren ein Ärgernis. Einige ihrer Vorstände verweisen auf Städte wie Ratingen, Velbert und Wuppertal, wo solche Gebühren geringer ausfallen oder erst gar nicht erhoben werden. Holger Tausendfreund vom FC Mettmann 08 hat ausgerechnet, dass sein Verein im vergangenen Jahr dafür allein 28.000 Euro ausgegeben hat. Die Nutzungsgebühren machen demnach 30 Prozent am Gesamtetat des FC Mettmann 08 aus. „Das ist schon eine stolze Summe“, sagt Tausendfreund. Dass Gebühren insbesondere auch für das neu geschaffene Sportzentrum Auf dem Pfennig erhoben werden müssen, „leuchtet mir ja ein. Da ist nur die Frage, wo ist eine Angemessenheit“, sagt der Finanzvorstand.

Diese Frage stellen sich auch andere Vereine. „Die ersten hundert Mitglieder, die im Verein sind, zahlen erst mal nur für die Nutzungsgebühr“, erzählt Mutlu Yalavac, Sportlicher Leiter des ASV Mettmann 1986. „Und keiner weiß, wie sich diese Gebühren errechnen“, mahnt Yalavac eine größere Transparenz an. Er „würde es begrüßen, wenn man sich mit den Verantwortlichen Vereine zusammen setzt“ und die weitere Vorgehensweise bespricht, sagt er, adressiert an die Stadtverwaltung.

Auch Sandra Pietschmann, Geschäftsführerin des mit 4700 Mitgliedern größten Sportvereins in Mettmann, Mettmann-Sport, berichtet von großen Summen. 50.000 Euro zahle der Verein jährlich an Nutzungsentgelten. Allein der Sport in städtischen Hallen koste zehn Prozent seiner Beiträge.

Gleichwohl gibt sich Pietschmann in ihren Forderungen moderat. „Ich denke, dass eine Sportstätte auch einen Wert haben darf“, sagt sie. Nutzungsgebühren lehnt sie also auch mit Blick auf den angespannten Haushalt der Stadt Mettmann nicht in Gänze ab. „Wenn wir jetzt in Monheim wären, würde ich anders argumentieren“, sagt sie. Dennoch würde sie sich eine „Verschlankung“ der neuen Entgeltordnung wünschen.

„Im letzten Jahr haben wir in diesem Zusammenhang über 50 Positionen abgerechnet“, berichtet sie. Zu den Nutzungsgebühren von Sportstätten erhalte sie gleich mehrere Rechnungen „aus unterschiedlichen Stellen des Rathauses. Da wäre es schön, wenn wir Vereine künftig nur noch einen Ansprechpartner hätten.“

Laut Marko Sucic sind vor allem die Sondernutzungsgebühren teuer. Sie fallen beispielsweise in den Ferien an, wenn die Stadt wegen urlaubsbedingter Abwesenheit ihres eigenen Personals auf externe Schließ- und Reinigungsdienste zurückgreifen muss. Diese Sondernutzungsgebühren seien schon „stolze Summen“, räumte Sucic im Hauptausschuss ein. Daher überlege die Stadtverwaltung, die Berechnung der Gebühren „komplett zu egalisieren, so dass nur noch ein Satz gilt“. Aus Sicht von Mettmann-Sport-Geschäftsführerin Sandra Pietschmann ist das ein Schritt in die richtige Richtung: „Das wäre absolut auch in unserem Sinne.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort