Erkrath Stadt soll Straßen selbst kehren

Erkrath · Politiker der SPD, BmU und Grünen wollen, dass die Stadt die Reinigung der Straßen selbst übernimmt. Ein Gutachten für 20 000 Euro soll nun klären, ob es sich das überhaupt lohnt.

In den vergangenen zehn Jahren hat ein Unternehmen aus Haan auf den Erkrather Straßen gekehrt und sauber gemacht. Rund 80 000 Euro hat sich die Stadt das bislang kosten lassen. Für das nächste Jahr sind sogar noch mal 30 000 Euro mehr fällig, weil ein so genannter "Beikehrer" den Unrat in Richtung des Kehrfahrzeugs schieben soll.

Doch kann und will sich die Stadt die Straßenreinigung auf die Dauer leisten? Politiker der SPD, BmU und der Grünen sind anderer Ansicht und haben vorgeschlagen, zumindest mal darüber nachzudenken, ob die Stadt nicht selbst kehren und sauber machen kann. Einen Bauhof haben die Erkrather ja schon, eine Kehrmaschine natürlich noch nicht.

Kooperation mit Nachbarstädten

Im Planungsausschuss am Donnerstag wird nun erst mal darüber beraten, ob ein Gutachten in Auftrag gegeben werden kann. Dieses Gutachten soll Klarheit bringen, ob es sich überhaupt lohnt, dass die Stadt die Straßenreinigung in Eigenregie übernimmt. Rund 20 000 Euro würde das Gutachten kosten. Eingerechnet werden müssen die Kosten für die Kehrmaschine.

Dabei sind zu berücksichtigen Kauf, Leasing, Betriebskosten, Personalbesetzung und Raumkosten. Darüber hinaus geht die Verwaltung offenbar davon aus, dass eine eigene Kehrmaschine der Stadt Erkrath nicht 100-prozentig ausgelastet wäre.

Deshalb muss mit dem Gutachten auch geprüft werden, ob eine Kooperation mit Nachbarstädten wie Mettmann oder Hilden in Frage kommt. Da die Erkrather "ihre" Maschine natürlich nicht kostenlos ausleihen, muss ein Verrechnungssatz ausgehandelt werden. Was passiert, wenn die Kehrmaschine einen Unfall hat? Auch diese Fragen müssen im Gutachten beantwortet werden. Kardinalfrage: Was ist günstiger? Die Stadt macht es selbst oder beauftragt wie bislang eine Fremdfirma?

Der Auftrag an die bisherige Fremdfirma ist für zehn Jahre erteilt worden und läuft Ende 2011 aus. Deshalb muss für 2012 bereits eine Zwischenlösung gefunden werden. Denn allein der Aufbau einer Organisation bei der Stadt würde mehrere Monate dauern. Sollte die Stadt tatsächlich den Auftrag ausschreiben, müssten sich europaweit Firmen daran beteiligen können. Allein das würde wieder ein halbes Jahr dauern.

SPD, Grüne und BmU wollen bei der Straßenreinigung nachholen, was bei der Müllabfuhr verpasst worden ist. Dort wurde kein Gutachten eingeholt, ob es sich vielleicht lohnen würden, selbst den Müll abzuholen. Das Ergebnis war im vergangenen Winter zu bestaunen. Der Müll blieb wochenlang stehen.

(RP/rl)
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