Mettmann Stadt braucht dringend Plätze für Kleinkinder

Mettmann · Land und Bund stellen Mittel für Neubauten zur Verfügung. Die Verwaltung überlegt, am Goldberg einen Kindergarten zu bauen.

 Kleine Betreuungseinrichtungen wie die "Die sieben Zwerge" von Anna Felgner sind beliebt und haben einen guten Zulauf.

Kleine Betreuungseinrichtungen wie die "Die sieben Zwerge" von Anna Felgner sind beliebt und haben einen guten Zulauf.

Foto: Dietrich Janicki

In Mettmann fehlen Kindergartenplätze: Für die Kinder unter drei Jahren sind es mittelfristig bei einer 50-prozentigen Bedarfsdeckung 30 Plätze, bei den über Dreijährigen 16. Allein 76 Kinder unter drei Jahren standen im September 2012 auf der Warteliste. Die Situation verschärft sich. Denn: Eltern haben zum 1. August 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder ab einem Jahr. Viele Kommunen befürchten Klagewellen von Eltern, die für ihr Kind keinen Platz erhalten.

Das Land bezuschusst den U 3-Platzausbau. Das Ministerium hat mitgeteilt, dass die Stadt Mettmann für die Kitajahre 2011/12 und 2012/13 mit einer Einmalzahlung von 289 670 Euro rechnen kann.

Doch das ist nicht alles: Das Land hat ein Investitionsprogramm aufgelegt, in dem Neu- und Umbauten von Einrichtungen bezuschusst werden. Mettmann würde nach einem Schlüssel somit 86 300 Euro erhalten. Der Haken: In den vergangenen Jahren sind alle Mettmanner Einrichtungen bereits neu- beziehungsweise umgebaut worden. Das bedeutet: Die Mittel können nicht in Anspruch genommen werden, außer es wird neu gebaut.

Der Bund finanziert auch Kleinkinderplätze. Das Land erhält aus Berlin dafür 126 Millionen Euro. Mettmann, so Fachbereichsleiterin Astrid Hinterthür, würde 180 000 Euro bekommen. Doch davon können nur 5000 bis 10 000 Euro abgerufen werden, da Mettmann keine entscheidungsreifen Anträge vorlegen kann. "Mettmann wird rund 170 000 Euro vorerst nicht in Anspruch nehmen können."

Um die benötigten neuen Kitaplätze anbieten zu können und um doch noch an Zuschüsse zu kommen, hat die Verwaltung eine Vorschlagsliste erarbeitet: Der Awo-Kindergarten an der Düsseldorfer Straße könnte um eine Kleinkindergruppe erweitert werden. "Hierdurch wären maximal zehn U3 Plätze förderfähig." Am Goldberg, so die Verwaltung könnte auf dem Grundstück des Kreises (früher Landwirtschaftskammer) eine neue Kita eingerichtet werden. Der Kreis hat bereits Gesprächsbereitschaft signalisiert, falls die Stadt Mettmann das Grundstück erwerben möchte, so Hinterthür. Auch die Firma Paeschke als Bauträger des Neubaugebietes Am Stadtwald sei aufgeschlossen, gemeinsam Ideen zu entwickeln, heißt es in der Verwaltung. Denkbar wäre eine Einrichtung mit zwei kleinen altersgemischten Gruppen, so dass 15 U 3- und 15 Ü 3 Plätze eingerichtet werden könnten. Die Fördermittel des Landes und des Bundes eignen sich dafür und könnten doch noch in Anspruch genommen werden. Für einen neuen Kindergarten am Goldberg würden sich Awo oder Caritas als Träger zur Verfügung stellen.

Eine Entscheidung über den Bau der Kita könnte, so Hinterthür, im 1. Quartal 2013 getroffen werden.

(RP/ac)
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