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Handball Wülfraths Supporters trüben gute Stimmung

Mettmann · Handgreiflichkeiten einiger Fans sind der unsportliche Höhepunkt eines Verbandsliga-Derbys, das Mettmann-Sport gewinnt.

 Die Tribüne war am Samstagabend im Mettmanner Herrenhaus gut gefüllt - die meisten Fans freuten sich einfach auf ein tolles Verbandsliga-Derby.

Die Tribüne war am Samstagabend im Mettmanner Herrenhaus gut gefüllt - die meisten Fans freuten sich einfach auf ein tolles Verbandsliga-Derby.

Foto: Janicki

Mettmann-Sport - TB Wülfrath 33:29 (15:14). Alle Voraussetzungen für ein gelungenes Derby in der Handball-Verbandsliga waren gegeben. Die Halle in Mettmann war brechend voll, über 500 Zuschauer wollten die Partie gegen den TB Wülfrath sehen. Beide Mannschaften lieferten sich einen tollen und harten Kampf, ohne aber die Schwelle des Unsportlichen zu überschreiten. Und am Ende gewann der Favorit Mettmann-Sport insgesamt verdient und bleibt damit dem Spitzenreiter TSV Aufderhöhe auf den Fersen, der in Lintorf überraschend einen Punkt ließ.

Es war alles gut - wenn es da nicht die hässlichen Szenen mit und um die vermeintlichen Wülfrather Fans gäbe, die sich selbst "die Supporters" nennen, aber so niemals als wirkliche Fans auftreten. Es fing direkt mit dem Anpfiff an, als die als sehr aggressiv geltenden jungen Männer das Spielfeld mit Konfetti übersäten und die Schiedsrichter zweimal die Partie unterbrechen mussten. Erst nach der Androhung eines Sonderberichtes wurde es dann etwas ruhiger. Das hielt aber nicht lange an. Denn je mehr die Gastgeber das Ruder auf dem Feld übernahmen, umso gereizter wurde die Stimmung im Wülfrather Fanblock. Schlachtgesänge und Gesten weit unter der Gürtellinie, dazu Provokationen in jeglicher Form gegen die vielen anderen echten Handballfans - die Situation schien zu eskalieren. Da hatte auch der Mettmanner Ordnungsdienst kaum eine Chance, dagegenzuhalten.

Rund fünf Minuten vor dem Abpfiff knallte es dann. Denn mittlerweile fingen die Supporters an, sich sogar untereinander zu streiten. Der Höhepunkt war der Wurf einer Flasche gegen ein Fanmitglied, laut Zeugen aus den eigenen Reihen, der eine blutende Platzwunde zur Folge hatte. Die Folge: Polizei und Krankenwagen wurden gerufen und die Fans aus der Halle verwiesen. Und die letzten fünf Minuten der Partie konnten noch absolviert werden. Die wohl sportlichste Geste lieferten beide Mannschaften, die sich gemeinsam auf dem Spielfeld in einem Kreis aufstellten und damit klar zum Ausdruck brachten, dass sie für diese Aktion keinerlei Verständnis aufbringen. Tosender Applaus auf den Rängen begleitete diese symbolische Handlung, mit der die Akteure ihre echt sportliche Einstellung demonstrierten.

Zum Spiel selbst: Beide Mannschaften lieferten sich über fast die gesamte Spielzeit ein enges und umkämpftes Spiel, wobei aber die Gastgeber zumeist die Nase vorne hatten. Wülfrath führte bis auf das 1:0 durch Moritz Hebel nie mehr. Die Schlüsselszenen gab es dann Mitte der zweiten Halbzeit. Denn da gaben die beiden sehr kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Haneke/Senft gleich sechs Zeitstrafen in Folge für ME-Sport, die Mettmanner mussten sogar zweimal in doppelter Unterzahl agieren. Doch die TBWHandballer konnten das Spiel nicht drehen, statt dessen nutzten die Gastgeber Konzentrationsfehler der Wülfrather, um zunächst mit 25:22 (49.) und dann mit 30:25 (54.) entscheidend davonzuziehen. In den letzten Minuten nach der langen Unterbrechung blieb es ruhig, beide Mannschaften hatten "Frieden geschlossen" - die Begegnung war damit zu Gunsten des Tabellenzweiten entschieden. Für Jürgen Tiedermann war es ein verdienter Sieg. "Wir waren über die 60 Minuten die bessere Mannschaft. Die andere Sache ist einfach nur peinlich - hier sollte der TBW endlich mal was tun", sagte der ME-Sport-Trainer. Oliver Schmitz, der für den verhinderten TBW-Coach Andre Döpper auf der Bank saß, fehlten die Worte: "Über das Sportliche will ich gar nicht sprechen. Ich bin viel zu geschockt über diese Typen - das ist für uns einfach nur peinlich."

(ff)
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