Lokalsport Wülfrath verliert mit wehenden Fahnen

Tv · Die TBW-Handballerinnen zollen in der Partie beim TV Walsum-Aldenrade dem Kräfteverschleiß Tribut, weil die vielen Ausfälle nicht mehr zu kompensieren sind. Dennoch bleibt das Faßbender-Team auf dem Oberliga-Gipfel.

 Julia Steinhausen zeigte sich diesmal von ihrer angriffslustigen Seite.

Julia Steinhausen zeigte sich diesmal von ihrer angriffslustigen Seite.

Foto: Dietrich Janicki

Walsum-Aldenrade - TB Wülfrath (Frauen) 25:23 (11:12). Überraschend kam die zweite Niederlage der TBW-Handballerinnen in dieser Saison nicht, denn nach den vielen Ausfällen war klar, dass der Spitzenreiter kurz vor der Karnevalspause mit den Kräften am Ende war. "Wir mussten dem Umstand Tribut zollen, dass wir nicht mehr die Körner haben", gestand Lars Faßbender. Die Enttäuschung ließ sich der Wülfrather Trainer nicht anmerken, gleichwohl dürfte es ihn schon wurmen, dass am Ende die schmal besetzte Ersatzbank den Ausschlag gab.

Weil die zweite Mannschaft inzwischen selbst auf den Aufstieg schielt, mag deren Coach Andre Döpper aus gutem Grund keine Spielerinnen mehr abstellen. Deshalb rutschte Christin Burmeister aus der Drittvertretung in den Oberliga-Kader. Und mit Halide Djokovic reaktivierte Faßbender eine weitere erfahrene Akteurin. Das reichte letztlich nicht, um Walsum in der entscheidenden Schlussphase noch Paroli bieten zu können.

In der ersten Halbzeit sah der TBW-Trainer einen disziplinierten Auftritt seiner Truppe, die nach dem 1:1 (3.) allmählich Oberwasser bekam und sich über 3:1 ((5.) und 5:3 (11.) auf 11:7 (25.) absetzte. "Da hatten wir den Gegner fest im Griff", fand Faßbender. Doch in den letzten Minuten vor der Pause holten die Gastgeberinnen auf. Nach dem 12:9 (28.) durch Julia Steinhausen verkürzte Walsum durch zwei Tore in Folge auf 11:12.

Nach dem Seitenwechsel leitete Katarina Ueffing, mit acht Treffern beste Werferin im Duisburger Team. die (erste) Wende ein. Erst markierte die Torjägerin den Ausgleich zum 12:12 und brachte eine Minute später ihr Team mit 13:12 (32.) in Front. Der TBW konterte durch Kirsten Buiting, Daria Blume und Kristin Gipperich zum 15:13 (34.). Es entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch. Stefanie Hinnerkott gelang mit dem Treffer zum 16:16 (40.) letztmalig der Ausgleich. Danach neigte sich die Waagschale kontinuierlich zugunsten der Gastgeberinnen. Beim 21:22 (54.) hatte der TBW letztmalig Tuchfühlung, danach zog Walsum auf 24:21 davon. Auch eine Auszeit von Faßbender half nicht, den Spitzenreiter noch einmal in die Erfolgsspur zu bringen.

"Es war ein sehr gutes Oberliga-Spiel, aber am Ende hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die, die mehr Möglichkeiten hatte", stellte der TBW-Trainer fest. Und nannte als Beispiel: "Während die Walsumer Rückraumspielerinnen vielleicht auf 40 Einsatzminuten gekommen sind, mussten unsere 60 Minuten durchspielen." Denn mit der Leistung seins Teams war Faßbender durchaus zufrieden.

Das galt aber auch für Michael May, der im Jubelrausch nach dem Abpfiff ganz vergaß, seiner Mannschaft für ein tolles Spiel zu danken - und das per Gruppen-SMS später nachholte. Ein Sonderlob hielt der Walsumer Trainer für Katarina Ueffing parat. "Sie hat sensationell gespielt, dabei hatte sie schon 50 Minuten in der zweiten Mannschaft in den Knochen."

(RP)
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