Fußball "Wir konzentrieren uns auf die Relegation"

Mettmann · Der Trainer des 1. FC Wülfrath über die Zusammenarbeit im Verein, die Ziele für die Rückrunde und seinen auslaufenden Vertrag.

 Maik Franke (vorne) und der sportliche Leiter Joachim Dünn arbeiten sehr eng zusammen.

Maik Franke (vorne) und der sportliche Leiter Joachim Dünn arbeiten sehr eng zusammen.

Foto: Dietrich Janicki

WÜLFRATH Seit der Fusion im Jahr 1975 spielte der 1. FC Wülfrath mindestens in der Landesliga. Daher war es für den Traditionsverein ein Schock, als nach der vergangenen Spielzeit der Abstieg in die Bezirksliga feststand. Vorsitzender Michael Massenberg hielt sich nicht lange mit einer Rückschau auf, sondern verpflichtete mit Maik Franke einen Trainer, der den FCW schnell wieder in die Landesliga zurückführen soll. Derzeit überwintert der FCW als Tabellenzweiter. Klaus Müller sprach mit Maik Franke über den Kader, die Zielsetzung und das Umfeld beim 1. FC Wülfrath.

Sie sind jetzt ein gutes halbes Jahr beim FCW tätig. Haben Sie sich gut eingelebt?

FRANKE Ich wurde beim FCW gut aufgenommen und die Eingewöhnungszeit ging recht schnell. Ich habe schließlich schon verschiedene Vereine trainiert, so dass ich da keine Probleme hatte. Zudem bin ich ein kommunikativer Mensch, der auf Leute zugeht. Gerade im direkten Umfeld des Kaders habe ich mit dem Sportlichen Leiter Joachim Dünn und unserem Betreuer Michael Beyer zwei wichtige Ansprechpartner, mit denen ich mich prima verstehe.

Wie sehen Sie die Voraussetzungen beim FCW hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Vorstand und der Nutzung der Sportstätten?

FRANKE Vom direkten Vorstand ist mir eigentlich nur der Erste Vorsitzende Michael Massenberg näher bekannt. Bei ihm laufen im Verein alle Fäden zusammen und er ist fast immer präsent. Auch um die kleinsten Details kümmert er sich, so dass ich sagen muss, dass ich einen solch engagierten Vereinsvorsitzenden in meiner Spieler- und Trainerkarriere selten erlebt habe, wobei ich aber fairerweise sagen muss, dass ich auch bei meinen bisherigen Vereinen das Glück hatte, auf engagierte Vorstände zu treffen. Da zudem Joachim Dünn als Sportlicher Leiter und Kaderplaner einen guten Job macht, ist der FCW in der Führungsetage fast optimal aufgestellt. Die Frage hinsichtlich der Sportstätten kann ich dahingehend beantworten, dass ich selten so hervorragende Trainingsmöglichkeiten vorgefunden habe. Wir können fast regelmäßig auf dem Naturrasenplatz spielen und trainieren. Mit dem Kunstrasenplatz, der etwas in die Jahre gekommen und wohl bald saniert werden soll, haben wir noch eine weitere Alternative. Das sind schon prima Voraussetzungen.

Entspricht der Kader Ihren Erwartungen? Muss in der Winterpause personell nachgelegt werden?

FRANKE Das Gerippe des Aufgebotes setzt sich überwiegend aus Spielern des ehemaligen Landesliga-Kaders zusammen, ergänzt um einige jünger Akteure, die aber noch ihre Zeit brauchen. Wichtig war es, dass mit Hakan Sagmak, Bartosz Siedlarski und Yasin Sahin drei Leistungsträger letztlich bei uns blieben, die eigentlich den FCW verlassen wollten. Leider wechselten mit Anastasios Anastasiou und Christos Karakitsos zwei torgefährliche Stürmer, die bei uns bereits fest zugesagt hatten, zum Ligakonkurrenten TVD Velbert. Mit Marc Morsbach, Markus Fürguth, Adem Cakat und Torwart Damir Ivosevic kamen vier gute Spieler zu uns, die sich als Verstärkungen erwiesen. Leider gehörte Marc Morsbach, den ich für einen sehr wichtigen Spieler halte, aufgrund einer Verletzungsmisere selten zur Startelf. Im Laufe der Hinserie haben uns dann Wilfried Taki und Ricky Wanyonyi verlassen. Vor allem den Weggang von Ricky Wanyony, der aus beruflichen Gründen kürzer treten musste, bedauere ich sehr. Einigen jungen Spielern des Kaders, die bisher wenige Einsatzzeiten hatten, haben wir nahegelegt, den FCW zu verlassen. Sie stehen in Kontakt mit anderen Vereinen und bekommen so die für ihre weitere Entwicklung notwendige Spielpraxis. Neben den bereits gemeldeten Alen Erkosevic und Orhan Sezer werden wir uns voraussichtlich noch mit drei weiteren Leuten verstärken. Die Vertragsverhandlungen stehen kurz vor dem Abschluss.

Wie sieht die weitere Zielsetzung aus? Rechnen Sie sich als Trainer noch eine Chance aus, den FC Remscheid von der Tabellenspitze zu verdrängen?

FRANKE Die Saison ist noch lang - da kann noch einiges passieren. Ich gehe aber realistisch an diese Einschätzung heran. Die Remscheider haben bisher eine große Konstanz gezeigt und werden alles daran setzen, dies auch in Zukunft zu tun, um den direkten Aufstieg zu schaffen. Wir konzentrieren uns vordringlich auf den zweiten Tabellenplatz, der zur Aufstiegsrelegation berechtigt. Dann hätten wir ein wichtiges Ziel erreicht.

Sie haben einen Vertrag bis zum Saisonende. Werden Sie auch in der kommenden Spielzeit auf der Kommandobrücke beim 1. FC Wülfrath stehen?

FRANKE Ich werde in Kürze ein Gespräch mit dem Vorsitzenden Michael Massenberg führen. Dort werden wir gegenseitig unsere jeweiligen Vorstellungen für eine weitere Zusammenarbeit vortragen. Da geht es bei mir vor allem um die Kaderzusammenstellung für die nächste Saison und um strukturelle Fragen. Kommen wir in den Punkten in etwa auf einen gemeinsamen Nenner, würde ich gerne beim FCW weiterarbeiten, denn ich fühle mich dort recht wohl.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE KLAUS MÜLLER

(klm)
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