Futsal Bambini losen Futsal-Hallenmasters aus

Hilden · Titelverteidiger VfB 03 und der amtierende Vizemeister SpVg. 05/06 sagen ihre Teilnahme bei der Hildener Stadtmeisterschaft ab. Deshalb kämpfen Anfang Januar nur noch acht Mannschaften um die Krone.

 Der fünfjährige Philipp von den Bambini des SV Hilden-Ost übte schon einmal das Ziehen, unterstützt von seiner Trainerin Karolin Czech-Friederich.

Der fünfjährige Philipp von den Bambini des SV Hilden-Ost übte schon einmal das Ziehen, unterstützt von seiner Trainerin Karolin Czech-Friederich.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Zumindest für die Bambini des SV Hilden-Ost war die Auslosung des Futsal-Hallenmasters eine spannende Sache. Die meisten Nachwuchskicker griffen eher zaghaft in die runde Glasvase, die seit vielen Jahren als Lostrommel dient. „Gut durchmischen“, forderte Claudia Ledzbor, Leiterin des Hildener Sportbüros, mit sanfter Stimme auf. Und dann rührten die kleine Hand der jeweiligen „Losfee“ in den verbliebenen Kugeln. Das Öffnen der weißen Kunststoffbehälter erwies sich als schwieriger. Hier leistete Sportdezernent Sönke Eichner Hilfestellung, drehte den Verschluss etwas lockerer. Dann bekam er den Zettel mit dem jeweiligen Vereinsnamen gereicht. So reihte sich an der Tafel nach und nach ein Zettel unter den anderen, bis die beiden Gruppen für die Hildener Stadtmeisterschaft ausgelost waren. Ganz so lang dauerte das Prozedere diesmal nicht. Das war auch dem Umstand geschuldet, dass erstmals nur acht Mannschaften ins Rennen gehen.

Ausgerechnet der Titelverteidiger und der Vizemeister sagten nämlich ihre Teilnahme ab. Den Anfang machte die SpVg. Hilden 05/06, die im Januar noch für Begeisterungsstürme sorgte, als sie in der Gruppe B Rang zwei belegte und dann im Halbfinale den FC Türkspor mit 2:0 bezwang. Schon der Einzug ins Endspiel zauberte seinerzeit ein Lächeln ins Gesicht von Holger Reinders. Der Vorsitzender der SpVg. 05/06 stellte fest: „Wir wollten uns nicht blamieren, sondern gut mitspielen – das hatte allerhöchste Priorität.“ Die 0:6-Niederlage im Finale gegen den Oberligisten VfB 03 focht ihn ebenso wenig an wie die Fans des A-Kreisligisten. „Super Süder, super Süder – hey, hey, hey“, skandierten sie, als ihr Team bereits mit 0:5 zurücklag.

Derartige Begeisterung kommt beim 05/06-Anhang bei der dritten Auflage des Futsal-Turniers nicht auf – weil ihr Klub diesmal überhaupt keine Mannschaft für die Traditionsveranstaltung stellt. „Wir haben einen dünnen Kader, können überhaupt kein Risiko eingehen“, sagt Peter Waldinger mit Blick auf die erste Mannschaft, die mittendrin im Abstiegskampf der Kreisliga A steckt. Der Sportliche Leiter der SpVg. begründet die Absage mit Verletzungen, die sich Süder Fußballer in den vergangenen beiden Jahren auf dem Hallenparkett zuzogen. So sei unter anderem Hendrik Mertes Anfang des Jahres längere Zeit wegen einer Verletzung ausgefallen, die allerdings nicht direkt beim Turnier auffiel. „Das sind Dinge, die erst später aufgetreten sind“, spricht Waldinger von „muskuläre Problemen“.

Die Absage der Süder hatte Folgen. Ursprünglich meldete der VfB 03 gleich drei Mannschaften fürs Turnier. Auf Bitten der Stadt, nur zwei Teams zu schicken, um wieder auf eine gerade Anzahl von Mannschaften für zwei Gruppen zu kommen, entschied sich der Verein, die Oberliga-Vertretung nur zuschauen zu lassen. „Sportliche Gründe“ hätten den Ausschlag geben, so die offizielle Lesart des Klubs. Denn die neu gegründete dritte Mannschaft habe es sich verdient, neben der Zweiten beim „Hildener Fußball-Highlight“ zu starten. „Ich finde es schade, denn die Jungs hätten gerne teilgenommen“, erklärt Marc Bach, Trainer des Oberliga-Teams. Gleichwohl betont er: „Wir tragen die Entscheidung des Vereins zu hundert Prozent mit und sind auch als Zuschauer dabei.“ Die Verantwortlichen der Stadt nehmen die Entwicklung zur Kenntnis – für beide Klubs ist das aber beileibe keine Imagewerbung.

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