Basketball Werbung für Basketball

Frauen von Mettmann-Sport liefern RheinEnergie Köln großen Pokalkampf.Landesligist muss erst in der Schlussphase großen Kräfteverschleiß Tribut zollen und verliert zu hoch 60:76.

Mettmann-Sport – RheinEnergie Köln 60:76 (34:40). Nach dem hochklassigen und spannenden Pokalfight waren sich alle einig: Das war Werbung für den Frauen-Basketball. „Dieses Spiel war das beste, was seit vielen Jahren in Mettmann geboten wurde“, schwärmte der Mettmanner Pressesprecher Peter Kürner. Zwar verlor das gastgebende Landesliga-Team mit 60:76 gegen Köln, bot aber gegen den Oberligisten eine Klassepartie.

Paradiesische Bedingungen

Gleich mehrere Fakten sorgten für die eindrucksvolle „Werbeveranstaltung“. Aus der Domstadt war ein Team mit neun gleichwertigen, jungen und gut austrainierten Spielerinnen angetreten. Einige Kölnerinnen hatten allerdings zuvor als „Opfer ihres Routenplaners“ eine unfreiwillige Rundreise durch das Bergische Land hinter sich, bevor sie die KHG-Halle gefunden haben. Darunter war auch Trainerin Karin Kotte – kürzlich mit der deutschen Nationalmannschaft Ü-35-Europameisterin geworden –, die die Trikots bei sich hatte. Daher konnte das Spiel erst mit erheblicher Verspätung angepfiffen werden. Der Abend bot Birgit Plescher geradezu paradiesische Bedingungen: Der Mettmanner Trainerin standen erstmals in dieser Saison neun Spielerinnen zur Verfügung. Und auch das Schiedsrichtergespann war ein Glücksfall für diese Partie: Mit Petra „Pit“ Kremer, eine der legendären Barmer Kehrenberg-Zwillinge, pfiff die einzige in der Männer-Bundesliga zugelassene und international erfahrene Unparteiische. Mit Bianca Walter hatte sie eine kongeniale Partnerin, mit der sie fehlerfreie Arbeit ablieferte.

Aus diesen Zutaten entwickelte sich ein toller Pokalfight, in dem die Mettmannerinnen lange Zeit Paroli boten. Zwar ließ sich der Landesligist in den ersten Minuten von Köln überraschen, fing sich aber kurz vor Schluss des ersten Viertels und hielt die Partie offen (18:19). Auch zur Halbzeit beim 34:40 waren die „Riesen vom Rhein“ immer noch in Reichweite. Das Spiel, in dem wirklich alle ihr Bestes gaben, stand auch nach dem dritten Viertel beim 48:54 auf des Messers Schneide. Doch dann folgte der Einbruch der Mettmannerinnen. Der Kräfteverschleiß aus den vergangenen Spielen, bei denen durchweg immer nur fünf oder sechs halbwegs einsatzfähige Spielerinnen zur Verfügung gestanden hatten, war einfach zu groß. Die Start-Fünf mit Birgit Plescher, Constanze Kürner, Ina Herdram, Nicole Kasch und Natalia Lir war platt und die aufopferungsvoll kämpfenden Inga Berendonk, Anna Stein, Maraike Stang und Laura Tilly konnten das Duell auch nicht mehr drehen.

Laura Tilly überzeugt

Das Endergebnis von 60:76 täuscht ein wenig über die lange ausgeglichene Begegnung hinweg. Erfreulich war, dass Laura Tilly mit ihrer konsequenten Deckung die wirkungsvollste Kölnerin phasenweise neutralisieren konnte und ihre taktische Aufgabe erfolgreich umsetzte. Sie hat das Format zur echten Verstärkung.

(RP)
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