Handball Vizemeister TBW stoppt Aufsteiger Haan

In der Partie der Handball-Regionalliga stellen die Wülfratherinnen bereits in der ersten Halbzeit die Weichen auf Sieg. Nach der Pause kann die HSG Adler verkürzen – eine wirkliche Wende gelingt dem Wernicke-Team jedoch nicht.

 Die Haanerin Nadine Hölterhoff (Mitte) steckt in der Wülfrather Abwehrzange fest.

Die Haanerin Nadine Hölterhoff (Mitte) steckt in der Wülfrather Abwehrzange fest.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

HSG Adler Haan – TB Wülfrath 19:29 (9:15) (Frauen). Es war für die HSG-Handballerinnen eigentlich alles gut vorbereitet. André Wernicke hatte fast sein bestes Aufgebot zur Verfügung, es waren viele Zuschauer aus Haan und Wülfrath anwesend und in der Halle Adlerstraße herrschte Derbystimmung. Dann verlief die Regionalliga-Partie jedoch recht einseitig, weil sich die favorisierten Wülfratherinnen als zu stark erwiesen.

„Der TBW war die spielerisch eindeutig bessere Mannschaft und gewann auch in dieser Höhe verdient“, zeigte sich der HSG-Trainer als fairer Verlierer und stellte fest: „Leider fanden wir überhaupt nicht zu unserem Spiel. Ohne die gute Vorstellung der Wülfratherinnen schmälern zu wollen: Es war unser bisher schwächstes Spiel in dieser Saison.“ Wernicke suchte nach einer Erklärung für den Auftritt seiner Mannschaft. Ein Grund war für ihn der übergroße Respekt vor dem Aufstiegsfavoriten: „Wir haben ein sehr junges Team, das als Aufsteiger gegen eine Mannschaft spielte, die wieder zurück in die Dritte Liga möchte.“ Von Aufstiegsambitionen mag Michael Cisik noch nicht reden. „Dazu ist es noch zu früh in dieser Saison“, stellte der TBW-Coach fest. Gleichwohl war er mit der Vorstellung seiner Mannschaft zufrieden: „Das war ein gutes Spiel gegen einen starken, technisch versierten Aufsteiger.“ Die Trümpfe seines Teams sah er in einer hochkonzentrierten und starken Abwehr und in einem geduldig spielenden Angriff. Dazu hob der Coach die mannschaftliche Geschlossenheit hervor. „Das war deutlich besser als in den ersten beiden Partien“, sagte er.

Nach drei Minuten erzielten die Wülfratherinnen die 1:0-Führung, die Haan jedoch postwendend egalisierte. Danach zogen die Gäste auf 5:1 davon und lagen zwischenzeitlich sogar mit 15:6 vorne. Mit drei Treffern in Folge kämpften sich die Adler wieder auf 9:15 heran.

In der Pause ermahnte Cisik sein Team, auch im zweiten Abschnitt die Konzentration hoch zu halten. Derweil stellte Wernicke die Deckung seiner Mannschaft auf eine offensivere Variante um. Weil sich der TBW im Spielaufbau einige Nachlässigkeiten leistete, schafften es die Adler, den Rückstand auf 14:18 (39.) zu verkürzen. Im Haaner Lager kam etwas Hoffnung auf, doch nach einer Auszeit zogen die Gäste unwiderstehlich davon. Während die Gastgeberinnen in den letzten 20 Minuten nur noch fünf Tore erzielten, kamen die Wülfratherinnen auf elf Treffer und brachten den klaren Sieg unter Dach und Fach.

„Einstellung, Motivation und Kampfgeist stimmten“, lobte Cisik sein Team, das verlustpunktfrei die Regionalliga anführt. Zudem hob Cisik hervor: „Es haben sich fast alle in die Torschützenliste eingetragen – das macht uns im Angriff flexibler.“ Beste Werferin in der Haaner Mannschaft war Nadine Hölterhoff mit sieben Toren, darunter sechs Siebenmetertreffer. Während der Vorletzte HSG Adler Haan nächsten Samstag den Tabellenachten SC Fortuna Köln empfängt, geht es für die TBW-Handballerinnen wegen der Sperrung der Fliethe-Halle erst in zwei Wochen weiter. Dafür kommt es Ende November knüppeldick: Innerhalb von drei Wochen hat der aktuelle Spitzenreiter dann fünf Begegnungen auf dem Plan. „Dann erst wird sich zeigen, ob die Sperrung der Fliethe-Halle für uns ein Problem war“, erklärte Cisik.

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