Fußball VfB-Trainer nimmt Spieler in die Pflicht

Hilden · Nach der Hildener 0:3-Pleite gegen den TuS Bösinghoven soll der Fußball-Oberligist mehr Verantwortung übernehmen.

Der Fußball-Verbandsligist VfB Hilden fühlt sich derzeit auf des Gegners Platz wohler als an der heimischen Hoffeldstraße. Das macht die Zwischenbilanz nach vier Rückrunden-Spieltagen mit vier Auswärtspunkten und null Zählern auf eigenem Gelände deutlich. Von solchen statistischen Sichtweisen mag Trainer Toni Molina vor der Partie am Sonntag (15 Uhr, Sportpark an der Parkstraße) beim stark gefährdeten SV Sonsbeck allerdings nichts wissen.

"Mit solchen Bilanzen beschäftige ich mich nicht. Wichtig ist vielmehr, mit welcher Einstellung wir ein Spiel angehen. Dazu kommt, dass das System und die taktische Einstellung stimmen müssen und die Mannschaft all das auf dem Platz umsetzt", sagt der Coach.

Beim 0:3 zu Hause gegen den TuS Bösinghoven ging dieser Plan zunächst nicht auf - und deshalb gab es am Montagabend Redebedarf. Während Molina mit den Ergänzungsspielern auf dem Sportplatz das normale Programm durchzog, schauten sich die 14 an der Pleite beteiligten Spieler die wenig erbaulichen 90 Minuten an - ungeschminkt und ungekürzt auf Video.

"Normalerweise bereite ich die Analyse mit den entsprechenden Spielszenen aus meiner Sicht vor. Diesmal habe ich die Jungs in die Pflicht genommen. Sie sollten die Partie in eigener Regie unter dem Blickwinkel bewerten' was sie falsch gemacht haben. Wir haben das gemeinsam aufgearbeitet und werden daraus hoffentlich die richtigen Schlüsse für die Partie in Sonsbeck ziehen", erklärt der 42-Jährige. Für ihn ist die ungewohnte Vorgehensweise eine Art von zusätzlichem "Teambuilding" - aber auch eine Maßnahme, um dem spielenden Personal mehr Verantwortung zu übertragen. "Die Mannschaft hat bis auf wenige Ausnahmen nicht das gebracht, was wir alle eigentlich von ihr erwarten dürfen. Wir hatten keinen richtigen Zugriff auf Spiel und Gegner. Und die Gegentore zwei und drei, dazu in Überzahl, taten besonders weh", sagt Molina im Rückblick.

Grundsätzlich plant der Übungsleiter mit dem Personal vom vergangenen Sonntag. Eine Option für die Startelf ist Dominik Donath (29), der eine Verletzung am Sprunggelenk überstanden hat. "Dominik zeigte schon nach seiner Einwechselung gegen Bösinghoven, dass er wieder voll belastbar ist. Dadurch bietet sich eine Alternative mehr in der Abwehrzentrale oder auf der linken defensiven Außenbahn", erklärt Molina.

Ein Dreier in Sonsbeck könnte dem Oberliga-Zehnten (28 Punkte) helfen, an die guten Ergebnisse in Nievenheim (4:1) und Bocholt (1:1) anzuknüpfen. Die Gastgeber werden allerdings keine Geschenke verteilen - weil sie stark vom Abstieg bedroht sind und in diesem Jahr zu Hause sowohl SW Essen (2:0) als auch den haushohen Favoriten Wuppertaler SV bezwangen (1:0). Damit brachte Sonsbeck insgesamt sogar zwei Zähler mehr auf sein Konto als der VfB Hilden.

(ER)
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