Fußball VfB Hilden baut auf taktische Disziplin

Tv · Nach der Pleite in Velbert dreht die Mannschaft von Toni Molina im Duell gegen den SC Kapellen-Erft mit einer engagierten Leistung den Hebel um. Jetzt will sich das Team auch in Hiesfeld von seiner offensiven Seite zeigen.

 Fabian zur Linden, sonst eher der Abräumer im Mittelfeld, erzielte am Mittwoch ebenfalls einen Treffer.

Fabian zur Linden, sonst eher der Abräumer im Mittelfeld, erzielte am Mittwoch ebenfalls einen Treffer.

Foto: Staschik

Jahn Hiesfeld - VfB Hilden. Nach dem deutlichen 5:2-Erfolg über den SC Kapellen-Erft atmete Toni Molina erst einmal tief durch. Denn die drei Zähler verschaffen den Fußballern des VfB 03 wieder etwas Luft im Kampf um den Verbleib in der Oberliga. "Zehn Punkte nach sieben Spielen sind eine gute Ausbeute", erklärt der Hildener Trainer. Seine Rechnung lautet ähnlich wie in der vergangenen Saison: "40 Punkte sollten zum Klassenerhalt reichen." Deshalb demonstriert er weiter Gelassenheit, auch wenn im Umfeld des Klubs die Erwartungen mal wieder steigen. "Irgendwie passt das zu unseren Vereinsfarben Schwarz und Weiß. Jetzt ist alles wieder toll und super und nach der nächsten Niederlage erneut alles schlecht", stellt Molina nüchtern fest, um aufkommende Euphorie gleich wieder im Keim zu ersticken. Denn schon am Sonntag (15 Uhr, Am Freibad 14, Dinslaken) wartet in Hiesfeld der nächste unbequeme Gegner.

Der TV Jahn hat nur einen Punkt mehr als die Hildener auf dem Konto, allerdings tankte die Mannschaft von Jörg Vollack am Mittwochabend mit dem hart erkämpften 3:2-Sieg über Ratingen 04/19 ebenfalls eine Menge Selbstbewusstsein. Auch wenn der Trainer erklärte: "Der Sieg war ein bisschen glücklich, aber nicht unverdient."

Zu den herausragenden Kräften im Hiesfelder Team zählt Danny Rankl, den Molina vor allem wegen seiner Kopfballstärke fürchtet. Neu im Kader ist Kevin Manke, der in der vergangenen Saison noch für die Zweite von Rot-Weiß Oberhausen in der Oberliga auflief. Zwei Treffer steuerte der Stürmer zum Erfolg über Ratingen bei - und ließ sich für den ersten Doppelpack im neuen Trikot gebührend von seinen Mitspielern feiern. Den dritten Treffer in Ratingen erzielte Michael Ohnsorge. Letztlich aber hielt Schlussmann Kevin Hillebrand den Sieg fest.

Ein richtiger Torjäger kristallisiert sich im Hildener Team dagegen noch nicht heraus. Vielmehr ist die Last in der Offensive auf viele Schultern verteilt. Am Mittwoch gab es fünf Treffer - und fünf verschiedene Schützen. Ein Zeichen, dass die Mannschaft von Toni Molina den kollektiven Gedanken in den Fokus rückt. Vor der Partie führte der Trainer Gruppengespräche. "Wir müssen die persönlichen Interessen in den Hintergrund stellen und uns untereinander unterstützen", appellierte er auch an die Solidarität jener Akteure, die auf der Bank Platz nehmen. Molina machte deutlich: "Wenn wir Erfolg haben, ist es einfacher, Akteure, die nicht spielen, in die Mannschaft zu integrieren. Unter Druck kann man keine drei bis vier Wechsel vornehmen."

Die Worte kamen an, denn der VfB 03 präsentierte sich in der Tat als Einheit, die mit Kampfeslust überzeugte. "Wir sind engagiert aufgetreten und haben es in der ersten Halbzeit taktisch sehr gut gemacht", analysiert Molina die Trümpfe, die zum letztlich klaren Sieg führten. Allerdings setzte er mit einem Wechsel auch ein Zeichen: Für Asterios Karagiannis rückte diesmal Malte Engelhardt zwischen die Pfosten. Weil Keeper Karagiannis, der aufgrund seiner Erfahrung in den ersten Begegnungen den Vorzug bekam, aus beruflichen Gründen nur zweimal die Woche trainieren kann, fehlt es vielleicht an der nötigen Sicherheit. Deshalb durfte sich jetzt Nachwuchsmann Engelhardt präsentieren, der zuletzt aber auch wegen eines zweiwöchigen Urlaubs ausfiel.

Trotz der überzeugenden Vorstellung gegen den SC Kapellen-Erft spielt Toni Molina mit dem Gedanken, die Startformation auf einigen Positionen zu ändern. "Mal abwarten, wie sich einige am Freitagabend fühlen", erklärt der VfB-Coach mit Blick auf die englische Woche, die am Sonntag ihren Abschluss findet. Nicht ändern wird der 41-Jährige aber wohl die Taktik, denn das offensive Pressing der Hildener war am Mittwoch die Basis für den Erfolg. Und oft kommen Fußballer eben erst über den Kampfgeist richtig ins Rollen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort