Fußball VfB 03 zieht jetzt wieder alle Register

Mettmann · Die Handschrift von Teammanager Michael Kulm und Trainer Marcel Bastians ist bereits zu erkennen. Auch beim Oberliga-Aufsteiger Baumberg wollen die Hildener Fußballer die Ruhe bewahren und auf ihre Chance lauern.

Fußball: VfB 03 zieht jetzt wieder alle Register
Foto: Staschik Olaf

Sportfreunde Baumberg - VfB 03 Hilden. Im Moment ist die Stimmung im Lager des VfB 03 gut. Sieben Punkte in vier Oberliga-Begegnungen führten die Hildener auf Rang sieben - eine Platzierung, die Hoffnungen weckt auf eine Saison ohne Abstiegssorgen. Zumal die Mannschaft beim 4:2-Erfolg über Regionalliga-Absteiger FC Kray eine konzentrierte Leistung bot, sogar einen zweimaligen Rückstand aufholte und in der Schlussphase die entscheidenden Treffer erzielte. Mann des Tages im Sturm war Pascal Weber, der zum 1:1 und 2:2 ausglich und dann auch die 3:2-Führung markierte. Das Sahnehäubchen setzte Patrick Percoco mit einem Heber zum 4:2.

"Calli Weber hat eine richtig starke Partie gemacht, aber da gehören auch die andern dazu", wollte Michael Kulm nicht zuviel Lob an einen einzelnen Akteur verteilen. Vielmehr betonte der Teammanager: "Seine Top-Leistung wurde auch begünstigt durch die Leistung der anderen, die ihn in Szene setzen. Und davon profitieren am Ende alle." Eine Erkenntnis, die nicht neu ist. Oder anders ausgedrückt: Weil es in der vergangenen Saison im Mannschaftsspiel des VfB 03 doch an der einen oder anderen Stelle hakte, kam auch Pascal Weber nicht richtig zum Zug. "Es war schon sehr bitter für mich, dass ich die letzten beiden Jahre die Saison jeweils nur mit zwei oder drei Toren abgeschlossen habe. Ich war ja bekannt dafür, viele Tore zu schießen - gerade im Aufstiegsjahr und in der ersten Oberliga-Spielzeit", sagt die Offensivkraft.

Zuletzt machten dem 26-Jährigen aber auch immer wieder Verletzungen einen Strich durch die Rechnung. Zugleich musste er einer beruflichen Neuorientierung mit hohem Zeitaufwand Tribut zollen. Und damit kamen Überlegungen auf, die Fußball-Karriere zumindest auf höherklassiger Ebene zu beenden. Mit der Verpflichtung von Teammanager Michael Kulm und Trainer Marcel Bastians wendete sich das Blatt. "Harmonie ist sehr wichtig - das passt optimal", erklärt Pascal Weber. Dazu fühlt sich der Angreifer momentan top in Form. Nach seiner Knieverletzung (Innenbanddehnung) im Endspurt der vergangenen Saison arbeitete er sechs Wochen intensiv unter der Anleitung von Diplomsportwissenschaftler Björn Opgenoorth im Fitnessstudio. "Es war einfach gut, mal abzuschalten und das zu machen, worauf ich Lust hatte. Durch das Training bin ich robuster geworden", stellt Pascal Weber fest. Sein Fazit jetzt nach der intensiven Vorbereitung und dem Meisterschaftsauftakt: "Es macht unheimlich viel Spaß." Und er ergänzt: "Das ist doch das Wichtigste. Natürlich muss man auch mit dem nötigen Ernst an die Sache herangehen, aber bei der ganzen Arbeit ist es auch wichtig, mal die Seele baumeln zu lassen." Dazu gehört auch ein Mannschaftsabend wie am Samstag nach der Oberliga-Partie in Baumberg. Das Ziel im Derby ist klar: "Wir wollen ganz klar gewinnen, damit wir danach feiern können." Wer die Tore schießt, ist dem Stürmer egal. "Es wäre schön, wenn auch mal der Jannik trifft. Die Hauptsache ist aber, dass wir einen Sieg holen", sagt er.

Dass Tore allein für einen Erfolg nicht reichen, weiß auch Pascal Weber. "Wir müssen auch nach hinten arbeiten, gut in Reih und Glied stehen", betont er. Und spricht damit dem Teammanager aus der Seele. Denn Michael Kulm war zwar mit der Offensivleistung der Hildener gegen den FC Kray zufrieden, legt aber zugleich den Finger in die Wunde: "Defensiv hat noch nicht alles gestimmt, das muss man auch mal sagen. Da müssen wir uns auf jeden Fall steigern." Nicht nur die Krayer Führung nach nur elf Sekunden schockte. "Wir haben in der ersten Halbzeit die Räume zu wenig dicht gemacht und uns überspielen lassen. Das müssen wir jetzt besser machen", analysiert Kulm.

Der 50-Jährige warnt vor einer schwierigen Aufgabe. Ein Grund ist die Top-Besetzung des Aufsteigers Baumberg, der mit Marius Schultens (SSVg Velbert) und Robin Hömig (früher 1. FC Köln II) regionalliga-erfahrene Fußballer in seinen Reihen hat, dazu mit José-Miguel Lopez Torres, der in der vergangenen Saison 32 Treffer erziele, einen Torjäger besonderer Güte. Und mit Marco Quotschalla ist noch ein ehemaliger Profi im Team, der in der vergangenen Saison im Kader des luxemburgischen Zweitligisten FC Rodange 91 stand, früher unter anderem für die Regionalligisten Bonner SC, Wuppertaler SV, Eintracht Trier und TuS Koblenz auflief. "Das ist eine gut bestückte Mannschaft, die uns da erwartet", betont Michael Kulm.

Auf der anderen Seite weiß das Hildener Trainergespann noch nicht, welche Mannschaft es am Samstag (16 Uhr, Mega-Stadion, Sandstraße 77a) ins Rennen schicken kann. Neben dem langzeitverletzten Manuel Schulz (Schulteroperation) fallen jetzt auch noch Dominik Donath (Meniskusriss), Dennis Lichtenwimmer (Adduktorenprobleme) und Vincenzo Lorefice (Muskelfaserriss) aus. Angeschlagen sind zudem Stefan Schaumburg und Robin Müller (beide Knieprobleme). "Ich hoffe nicht, dass sich das längerfristig auswirkt, sonst wären das doch sehr viele Spieler, die wir für das Derby ersetzen müssen", konstatiert Kulm nüchtern.

(RP)
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