Fußball VfB 03: Teamarbeit auf Augenhöhe

Hilden · Die Rückkehr nach Hilden fällt Michael Kulm, dem Meistermacher von 2013, leicht. Jetzt nennt sich der 50-Jährige Teammanager.

 Michael Kulm (l.) und Marcel Bastians wollen das Oberliga-Team des VfB 03 Hilden voranbringen.

Michael Kulm (l.) und Marcel Bastians wollen das Oberliga-Team des VfB 03 Hilden voranbringen.

Foto: Olaf Staschik

Die Rückkehr kam einem angenehmen Schaulaufen gleich. "Schön, dass sie wieder da sind", rief ein Zuschauer, als Michael Kulm in der Pause des Testspiels gegen die U 21 des 1. FC Köln über die Laufbahn der Bandsbusch-Anlage zu den Kabinen ging. Der Teammanager ließ es sich nicht nehmen, den Fan des VfB 03 persönlich zu begrüßen. "Es war, als wäre ich nie weg gewesen. Das Umfeld ist super: Wenn man so freundlich aufgenommen wird, macht das schon Spaß", sagt Kulm. Und ein zufriedenes Lächeln umspielt dabei seine Lippen.

Als Kulm 2013 als Chefcoach des VfB 03 mit den Fußballern den Aufstieg in die Oberliga schaffte, steigerte der Kriminalhauptkommissar seine Sympathiewerte noch einmal. Dennoch stand sein Entschluss fest, sich nach drei Jahren aus Hilden zu verabschieden. "Das war damals die richtige Entscheidung, mit dem Aufstieg aufzuhören und eine Pause einzulegen", betont Kulm im Rückblick. Und ergänzt: "Ein neuer Trainer, neue Ideen - das hat dem Verein und auch den Spielern geholfen. Und für mich war es auch gut, mal ein halbes Jahr nichts zu machen." Auf den Plätzen der Region war der 50-Jährige dennoch regelmäßig zu Gast, "mal hier und mal da schauen".

Etwas überraschend heuerte Kulm dann als Sportlicher Leiter beim Liga-Rivalen Ratingen 04/19 an. "Ich wollte nicht mehr als Trainer in der ersten Reihe arbeiten, sondern den Fußball auch mal aus einer anderen Perspektive kennenlernen", erklärt Kulm. Der größte Erfolg in seiner 04/10-Ägide war Rang drei in der Saison 2014/2015. In der vergangenen Spielzeit lief es allerdings nicht mehr so rund. "Wir haben viele Leistungsträger verloren, hatten einen großen Umbruch. Es war eine aufregende Zeit, die aber doch ein gutes Ende hatte, so dass ich guten Gewissens weggehen konnte." Die Zeit als Sportlicher Leiter in Ratingen mag Kulm nicht missen, doch der A-Lizenz-Inhaber will jetzt wieder zu seinen Wurzeln zurück. "Ich möchte den Kontakt zur Mannschaft haben, den Stallgeruch, wieder auf dem Rasen stehen - diese Dinge haben mir gefehlt", bekennt er frank und frei. Die Erkenntnis kam ihm in den vergangenen Wochen seiner Tätigkeit in Ratingen, als es um den Klassenerhalt ging. "Da habe ich mehr als Co-Trainer gearbeitet, als ich Peter Radojewski in der Endphase unterstützt habe." Und Kulm stellte fest: "Das ist ja doch eine schöne Sache."

Den ersten Kontakt mit dem VfB 03 gab es schon im Winter. "Da war ich aber fest gewillt, wieder eine Pause zu machen", stellt Kulm fest. Dann entwickelten die Hildener Verantwortlichen die Idee, ein starkes Trainerteam zu verpflichten. Für Kulm eine interessante Variante, zumal er aus beruflichen Gründen nicht immer bei allen Übungseinheiten unter der Woche zugegen sein kann. "Es freut mich, dass es geklappt hat", sieht er seiner Aufgabe als Teammanager gespannt entgegen. Zumal er mit Marcel Bastians einen Trainer an seiner Seite hat, den er aus seiner ersten Zeit beim VfB 03 schätzen gelernt hat. Gemeinsam setzen sie die Trainingsinhalte. Für die praktische Umsetzung ist dann Bastians zuständig. Die Taktik für den Spieltag besprechen sie dann wieder gemeinsam. Wichtig ist Kulm dabei die Teamarbeit und der ständige Austausch. "Ich habe den Eindruck, dass wir das den Jungs ganz gut vermitteln." Fabian zur Linden bestätigt das. "Ich persönlich bin von dem Konzept rund um Michael Kulm und Marcel Bastians sehr angetan", sagt der Mittelfeldakteur. Was er mit dem Namen Kulm verbindet? "Zwei erfolgreiche Landesliga-Jahre und außerdem einen charakterstarken, fähigen Teammanager - wie auch immer man das jetzt nennt." Für den 24-Jährigen ist zudem wichtig: "Die Trainingsinhalte haben sich deutlich verändert. Beide haben eine Idee und jeder kann das auf seine ganz eigene Art umsetzen." Und: "Wir haben jetzt wieder eine führende Hand - auch das ist wichtig."

Das Ziel für die neue Saison ist jedenfalls klar umrissen. "Wir wollen nicht immer als erster Abstiegskandidat gehandelt werden", erklärt Kulm. "Wenn wir das Selbstbewusstsein entwickeln, dass wir eine gute Oberliga-Mannschaft sind, dann sind wir auf einem guten Weg", betont der Teammanager. Und fügt hinzu: "Von der Qualität her brauchen wir uns nicht zu verstecken. Und die familiäre Atmosphäre ist in Hilden immer noch der ganz große Vorteil." Doch der Fußball-Experte weiß auch, dass die Ergebnisse stimmen müssen. Denn sonst kann es selbst auf der beschaulichen Anlage an der Hoffeldstraße ungemütlich werden.

(RP)
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