Fußball VfB 03: Neuer Kunstrasen - alte Sorgen

Mettmann · Der zweite Sieg in Folge bleibt den Hildener Fußballern verwehrt. Doch nicht nur die 0:2-Niederlage gegen den VfB Speldorf schmerzt den Oberligisten, sondern auch die rote Karte kurz vor der Pause für Sascha Dum.

 Pascal Weber (links) und Timo Kunzl mühten sich im Angriff vergeblich - ein Tor wollte den Hildenern diesmal nicht gelingen.

Pascal Weber (links) und Timo Kunzl mühten sich im Angriff vergeblich - ein Tor wollte den Hildenern diesmal nicht gelingen.

Foto: Olaf Staschik

VfB 03 Hilden - VfB Speldorf 0:2 (0:1). Die Premiere auf dem neuen Kunstrasen an der Hoffeldstraße ging gewaltig in die Hose. Statt des erhofften Sieges im Duell zweier gleichwertiger Mannschaften kassierten die Fußballer des VfB 03 eine bittere Niederlage, die sie geradewegs wieder zurück in die Abstiegszone führte. Die Speldorfer hingegen machten in der Tabelle einen Sprung auf Platz 13. Zufrieden war ihr Trainer Christian Mikolajczak trotzdem nicht. "Mit der Einstellung meiner Mannschaft bin ich heute überhaupt nicht einverstanden. Wir haben grundlegende taktische Fehler gemacht und hatten Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind", fand der Gäste-Coach klare Worte. Mikolajczak ergänzte: "Wir haben phasenweise guten Konterfußball gespielt, aber nicht den letzten Willen gezeigt und deshalb nicht die Entscheidung gemacht. Und dann hatten wir Glück, dass wir am Ende nicht noch mit einem Unentschieden vom Platz gehen."

Sorgen, die Marcel Bastians gerne hätte. Denn dem VfB-Coach stand nach dem Abpfiff noch eine ganze Weile die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. "Mir fehlen noch etwas die Worte", gestand der 35Jährige freimütig. "Eigentlich sind wir sehr gut ins Spiel gekommen, aber wir haben nach 20 Minuten den roten Faden verloren."

In der Tat war den Hildenern vor rund 300 Zuschauern anzumerken, dass sie den schmucken Kunstrasen mit einem Sieg einweihen wollten. Den ersten Offensivaktionen fehlte es allerdings an der Präzision. So zirkelte Denis Ivosevic einen Freistoß aus 20 Metern über den rechten Winkel (7.). Fünf Minuten später sah Stefan Schaumburg, dass der Speldorfer Schlussmann etwas zu weit vor seinem Kasten stand, doch der Hildener Kapitän zog überhastet ab - und der Ball driftete weit auf die linke Seite ab. Für die erste gefährliche Situation auf der anderen Seite sorgte Deniz Hotoglu, aber Justin Härtel klärte im letzten Moment (13.). Ein von der Mauer abgeblockter Freistoß von Sascha Dum leitete die beste Chance der Platzherren ein. Schaumburg gab den Ball lang in den Gäste-Strafraum, wo Justin Härtel mit dem Rücken zum Tor vollkommen frei stand, doch statt aus der Drehung abzuziehen, passte er - und damit verpuffte die gute Gelegenheit (15.). Offenbar hatte der 22-Jährige für einen Moment die Orientierung verloren.

Nach einer halben Stunde fanden die Gäste besser ins Spiel. Hotoglu flankte von der linken Seite vors Hildener Tor, aber Alexandros Armen verpasste im Strafraum den Ball (32.). Zwei Minuten später schoss Hotoglu am Kasten vorbei. Und dann folgte eine kalte Dusche für die Hildener. Sascha Dum wollte grätschend vor Abdul Yussif an den Ball, der Speldorfer kam ins Stolpern - und Schiedsrichter Samet Alpaydin zückte sofort die rote Karte für Dum, wertete die Aktion als Notbremse, da der Innenverteidiger in diesem Moment letzter Mann war (39.). Den fälligen Freistoß jagte Hotoglu ans rechte Lattenkreuz. Kurz vor der Pause gingen die Gäste dennoch in Führung. Nach einem Pass von der rechten Seite verzögerte Yussif kurz und schob dann den Ball zum 1:0 (45.) über die Linie - der nächste Rückschlag.

Trotz Unterzahl drängten die Hildener in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich. Allerdings musste zunächst Bastian Sube zweimal einen höheren Rückstand verhindern (61., 70.). Auf der anderen Seite klärte Keeper Kai Gröger gegen Fabio di Gaetano (79.) - die Hildener Fans hofften bei der Aktion vergeblich auf einen Elfmeterpfiff. Dann spitzelte Kevin Müller im Strafraum Pascal Weber den Ball vom Fuß (80.). Zu harmlos war der Freistoß von Stefan Schaumburg in der Nachspielzeit. Besser machte es Yussif mit seinem zweiten Treffer aus kurzer Distanz.

(RP)
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