Fußball VfB 03 möchte einen Dreierpack bejubeln

1. · Die Hildener sollten im Kellerduell beim 1. FC Mönchengladbach ein Zeichen im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga setzen.

Fußball: VfB 03 möchte einen Dreierpack bejubeln
Foto: Staschik, Olaf (ola)

FC Mönchengladbach - VfB 03 Hilden. Finalspiele hatten die Fußballer des VfB 03 in den vergangenen Wochen schon einige. Gleichwohl bestätigt Thomas Richter vor der Partie am Sonntag (15 Uhr, Ernst-Reuter-Anlage, Luisenstraße 35) in Mönchengladbach: "Dieses Spiel hat schon eine besondere Priorität." Denn dann treffen die Hildener, die vergangenen Sonntag auf den ersten Abstiegsplatz rutschten, auf den Tabellennachbarn. Der hat zwar fünf Punkte weniger als die Gäste auf dem Konto, machte aber zuletzt mächtig Boden gut. Oder wie es der Sportliche Leiter des VfB 03 formuliert: "Sie waren nicht so unerfolgreich." Richter verweist auf den 8:1Kantersieg der Mönchengladbacher über den ETB SW Essen und betont: "Sie werden mit Rückenwind und einer gesunden Portion Selbstvertrauen antreten."

Der Knoten platzte beim 1. FC, der in der Oberliga lange abgeschlagen schien, Anfang April mit dem Unentschieden im Kellerduell bei der U 23 des MSV Duisburg. Eine Woche später folgte das überraschende Remis beim ambitionierten TSV Meerbusch - und dann eben jener Triumph über die Essener, die nach einer Negativserie wieder mittendrin im Abstiegskampf sind und deshalb Hildens Ex-Trainer Toni Molina durch Damian Apfeld ersetzten, der ursprünglich erst im Sommer das Amt des Chefcoaches übernehmen sollte. Die 0:2-Niederlage in Ratingen war für die Mönchengladbacher nur ein kleiner Rückschlag, denn vergangenen Sonntag landeten sie den nächsten Coup, als sie beim Vierten TuRU Düsseldorf mit 1:0 gewannen.

Acht Punkte aus den letzten fünf Begegnungen lassen die Mannschaft von Stephan Houben also wieder an den Klassenerhalt glauben. Der VfB 03 holte im gleichen Zeitraum fünf Zähler, aber der Trend der Elf von Björn Scheffels zeigt nach unten. Für beide Kontrahenten ist das Duell also richtungsweisend. Wer mehr Druck hat, das mag Thomas Richter nicht beurteilen. "Wenn man richtig damit umgeht, kann eine Drucksituation ja auch Kräfte freisetzen", erklärt der ExProfi. Und der Blick auf die Tabelle ist ja nur eine Momentaufnahme - schließlich sind noch fünf Begegnungen zu absolvieren.

"Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir selbst beeinflussen können", erklärt Richter. "Wir brauchen eine gute Einstellung und wollen gut vorbereitet in das Spiel gehen - das ist der Job, den wir machen müssen." Nach dem 1:1 gegen den SC Düsseldorf-West setzte Chefcoach Björn Scheffels in dieser Woche im Training den Schwerpunkt auf das Offensiverhalten und die Chancenverwertung. Dazu erläuterten die Verantwortlichen des VfB 03 die Lage nicht nur im Mannschaftskreis, sondern führten auch Einzelgespräche. "Unser Ziel heißt Klassenerhalt, und wir alle wollen versuchen, es zu erreichen", betont Richter. Einen Moment später ergänzt der 54-Jährige mit Nachdruck: "Es ist unser gemeinsames Ziel. Wir als Kollektiv wollen alle Mittel nutzen, um das zu erreichen."

Aktuell rückt auch die Kopfarbeit in den Fokus. Weil das Selbstbewusstsein nach (gefühlten) Niederlagen eben nicht so ausgeprägt ist wie nach Siegen. "Es ist der Eigenjob der Spieler, sich dieses Selbstvertrauen wieder zu holen", nimmt Richter die Mannschaft in die Pflicht. Dazu gehöre auch, sich auf den Gegner vorzubereiten. Die Kernfrage: "Was kommt auf mich zu?". Darüber hinaus gelten die einfachen Regeln des Fußballs - egal ob in der Oberliga oder in der Kreisklasse. Das Motto: "Über den Kampf ins Spiel finden", kennt jeder Sportler. "Freilaufen, in Position bringen, Durchsetzungsvermögen", nennt Richter weitere Stichworte. Dazu unterstreicht der Ex-Profi: "Wir dürfen uns nicht verrückt machen und von Dingen beeindrucken lassen, die wir nicht beeinflussen können." Der Blick gilt im Endspurt der Meisterschaft also nicht der Konkurrenz im Abstiegskampf, sondern dem eigenen Auftritt. "Wenn wir eine gute Leistung abliefern, haben wir eine gute Wahrscheinlichkeit, das Spiel zu gewinnen", sagt Richter.

Ein zentraler Akteur kann dem VfB 03 allerdings in Mönchengladbach nicht helfen, denn Stefan Schaumburg muss nach seiner fünften gelben Karte erst einmal pausieren. "Es gibt für Björn Scheffels verschiedene Optionen", bereitet Richter der Ausfall aber kein Kopfzerbrechen. Für ihn ist klar: "Ob die Mannschaft erfolgreich ist oder nicht, hängt nie an einem Spieler allein." Jetzt müssen die Hildener das nur noch in Mönchengladbach umsetzen. Bei einem Gegner, der sich im Kampf um den Verbleib in der Oberliga ähnlich fokussiert. "Wir wollen weiter Punkte sammeln. Gelingt das in irgendeiner Form, werden wir sehen, wozu das dann reicht", sagt Stephan Houben. Und der Trainer des 1. FC schiebt nach: "Wir möchten uns alle nicht mit der Theorie beschäftigen, zumal wir auch weiterhin von den Ergebnissen der anderen Mannschaften abhängig sind."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort