Tore wie am Fließband VfB 03 Hilden II gewinnt heftigen Schlagabtausch
Die Zuschauer kommen an der Hoffeldstraße aus dem Staunen nicht heraus: Das Landesliga-Duell gegen Bergisch Born entwickelt sich zum Torfestival.
VfB 03 Hilden II – SSV Bergisch Born 6:4 (5:2). Endlich der erste Heimsieg für die VfB 03-Reserve nach einem spektakulären Spielverlauf. Zunächst (2.) scheiterte Daniel Ivezic freistehend am vorzüglich reagierenden SSV-Keeper Kevin Kilter. Wenig später gerieten die Platzherren durch den Doppelschlag von Furkan Kücüktireli (4.) und Tristan Maresch (7.) mit 0:2 ins Hintertreffen. Beide Male waren die Hildener im Abwehrzentrum völlig unzureichend sortiert. Nur gut, dass „Henne“ Schnittert postwendend (8.) aus halblinker Position verkürzte.
Angesichts der frühen Tore konnte von taktischem Abtasten keine Rede sein. Beide Teams gingen anfangs hohes Tempo, erst nach 15, 16 Minuten reduzierte sich die Betriebstemperatur. Dennoch verstanden es die nach dem Anschlusstor besser ins Spiel findenden Hildener, dem Geschehen mehr und mehr ihren Stempel aufzudrücken. Erst recht nach dem von Schnittert mit einem klugen Querpass vorbereiteten und von Ivezic erzielten Ausgleich (20.). Fabio Bachmann, der darüber hinaus seinem bereits mit sechs Treffern notierten direkten Gegenspieler Aleksandar Stanojevic nur wenig Entfaltungsmöglichkeiten ließ, rettete einmal (26.) in höchster Not gegen Francesco Di Donato.
Bis zur Pause aber gaben die Einheimischen den Ton an. Und stellten folgerichtig auf 5:2. Tim Tiefenthal schnürte einen Doppelpack, traf nach Vorarbeit des fleißigen Dominik Rodrigues Figueiredo, ebenso wie Jan Tkaczik aus dem Oberligakader „ausgeliehen“, aus halblinker Position in die lange Ecke (27.) und stand auch nach dem Rückpass von Tkacik goldrichtig (36.). Das ging dann für den Aufsteiger, der nach dem furiosen Beginn den Faden verlor, einfach zu schnell. Wie auch beim 5:2 (42.) durch den erneut von Tkaczik freigespielten Ivezic.
Gäste-Coach Tim Janowski hatte in der Pause sichtlich Handlungsbedarf, schickte zur zweiten Hälfte vier frische Kräfte ins Rennen. Doch auch die waren gleich zu Beginn (46.) überfordert, weil Tim Tiefenthal nach dem Zuspiel durch Ivezic von der Grundlinie ungehindert das halbe Dutzend vollmachte und seinen dritten Treffer markierte.
Nur schwer nachvollziehbar, aber die Begegnung war längst nicht entschieden. Jetzt nämlich bewies Bergisch Born Widerstandsfähigkeit, während die Hildener trotz der klaren Führung keine Ruhe ins Spiel brachten. Der eingewechselte Marvin Pak verkürzte auf 6:3 (51.), ehe Tim Tiefenthal im direkten Duell mit dem erneut klasse reagierenden Kilter Treffer Nummer sieben (56.) verpasste. Nach dem Abpfiff bilanzierte der Torjäger: „Nach dem 0:2 bewiesen wir Moral und haben das Spiel gedreht. Nur, nach der 6:2-Führung müssen wir das Ganze wesentlich souveräner zu Ende bringen.“ Der Aufsteiger blieb jedenfalls im Spiel, bereitete den Hildenern spätestens nach dem 6:4 durch Jonas Niehues (74.) mehr Probleme als denen lieb sein konnte. Nur gut, dass Keeper Michael Miler bei den Chancen von Pak (73.) und Frederik Streit (83.) auf dem Posten war.
VfB 03 II-Trainer Philipp Schütz bilanzierte: „Am Ende zählt der Sieg, der war auch wegen der Tabellensituation sehr wichtig. Nach dem frühen 0:2 bewiesen die Jungs Mentalität, haben bis zur Halbzeit gut gegen den Ball gearbeitet und den nötigen Zug zum gegnerischen Tor gezeigt. Nach dem 6:2 haben wir nicht mehr so weitergespielt, wie ich mir das vorstelle, haben den sich steigernden Gegner zurück ins Spiel kommen lassen.“
SSV-Coach Tim Janowski sagte: „Nach dem unerwartet tollen Start spielten wir anschließend eine ganz schwache erste Halbzeit. Mit den vier Wechseln zur Pause wollte ich neue Impulse setzen. Die Jungs haben das auch gut umgesetzt und sich trotz des deutlichen Rückstandes energisch gegen die drohende Niederlage gewehrt, auch wenn es am Ende nicht reichte.“
VfB 03 Hilden II: Miler – Weyrather (79. Kurth), Stanzick, Bachmann, Metz, Rodrigues Figueiredo, Holz, Tkaczik (88. Majetic), Tiefenthal (79. Militello), Schnittert (82. Hoffmeister), Ivezic (79. Schwarz).