Fußball VfB 03 Hilden verliert zwei wichtige Spieler

Hilden · Justin Härtel und Fabio di Gaetano zieht es überraschend zum schlechter platzierten Oberliga-Rivalen TVD Velbert – dort arbeitet ab dem 1. Juli ausgerechnet Marc Bach als neuer Trainer.

 Justin Härtel wechselt überraschend zum Liga-Rivalen TVD Velbert.

Justin Härtel wechselt überraschend zum Liga-Rivalen TVD Velbert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Der Abbruch der Spielzeit 2019/2020 im Fußballverband Niederrhein ist nach einer Online-Abstimmung unter den Vereinen inzwischen beschlossene Sache. Und es ist sicher, dass es nur Aufsteiger, aber keine Absteiger gibt. Für die Oberliga-Fußballer des VfB 03 ist das allerdings nicht wirklich von Bedeutung, standen sie zum Zeitpunkt des Saisonabbruchs doch auf Rang acht mit einem 16-Punkte-Polster zur Abstiegszone. Regulär hätten die Hildener übrigens am Sonntag auf der Anlage an der Hoffeldstraße ihre letzte Meisterschaftspartie gegen den Tabellenzwölften FC Kray bestritten. Das Heimspiel hätte den würdigen Rahmen für die Verabschiedung des Trainergespannes Marc Bach, Marvin Schneider und Stefan Jäger gebildet. Jetzt soll es im Juni zu einem letzten Treffen des Trainertrios und der Mannschaft kommen.

Seit Montag herrscht nun auch Klarheit, wie sich der Kader des VfB 03 für die nächste Saison gestaltet. Neuer Chefcoach ist dann Tim Schneider, der bisher für die zweite Mannschaft verantwortlich war. Derweil wechselt sein Vorgänger Marc Bach zum Liga-Rivalen TVD Velbert – und nimmt gleich zwei starke Hildener Spieler mit. Das ist zum einen Justin Härtel, der in den vergangenen sechs Jahren 152 Begegnungen für das Oberliga-Team des VfB 03 absolvierte und in den letzten Spielzeiten als Innenverteidiger zu einer festen Größe im Mannschaftsgefüge avancierte.

„Er stand schon in der letzten Saison vor einem Wechsel zum Regionalligisten Homberg, aber wir konnten ihn noch einmal überzeugen, noch ein Jahr bei uns dranzuhängen“, berichtet Dennis Lichtenwimmer. Der Sportliche Leiter des VfB 03 führt weiter aus: „Diesmal war Homberg erneut interessiert, aber auch zwei Oberligisten.“ Seit Samstag ist der überraschende Wechsel zum Liga-Rivalen, der fünf Plätze unter den Hildenern steht, bekannt. „Justin möchte mal etwas Neues machen“, zeigt Lichtenwimmer einerseits Verständnis, stellt aber zugleich fest: „Es ist extrem bitter, weil wir die Jungs aufgebaut haben und sie uns dann verlassen.“

Zufrieden können die Verantwortlichen auch deshalb nicht sein, weil mit Fabio di Gaetano eine weitere Stütze zur neuen Truppe von Marc Bach wechselt. Der Mittelfeldakteur möchte offenbar ebenfalls ein neues Umfeld erkunden, allerdings kommt ihm der Wechsel vielleicht auch entgegen, weil er ein Studium an einer privaten Universität beginnt. „Wir bedauern seinen Weggang, aber seine Lebensumstände haben sich eben geändert“, berichtet Lichtenwimmer, dass es nicht mehr zu Verhandlungen kam und stellt fest: „Das trifft uns schon.“ Der Sportliche Leiter betont mit Blick auf die beiden Wechsel aber auch: „Es lief alles harmonisch ab mit den beiden.“ Und die personellen Lücken sind offenbar schon geschlossen, denn die Gespräche mit einem Innenverteidiger und einem Mann für die Außenbahn befinden sich in der finalen Phase.

Ebenfalls nicht halten konnte der VfB 03 Erwin Mambasa, der nach langer Verletzungspause in den letzten Monaten auf der Sechser-Position zu überzeugen wusste. „Er hat sich sehr wohl gefühlt im Verein, hat sich aber entschieden, etwas anderes zu machen. Ich bin wirklich ein Fan von Erwin, aber man muss so eine Entscheidung auch akzeptieren“, erläutert Lichtenwimmer. Welchem Klub sich der 24-Jährige in Zukunft anschließt, ist noch nicht bekannt. Auch hier scheint Ersatz bereits gefunden. „Wir sind mit zwei Kandidaten bereits sehr weit, hatten gute Gespräche“, erzählt Lichtenwimmer.

Nicht mehr im Kader steht zudem Ogün Serdar. Der Linksverteidiger entschloss sich zum Wechsel, weil nach seiner langen Pause wegen eines Kreuzbandrisses Len Heinson in den VfB-Kader zurückkehrt und auf der linken Seite der Abwehrkette zum Einsatz kommen soll. „Nach zwei Jahren als Stammkraft wollte sich Serdar nicht mehr hinten anstellen und sucht sich nun einen Oberligisten am Niederrhein“, sagt Lichtenwimmer und erläutert die neue Philosophie der Hildener: „Wir wollen auf jeder Position einen klaren Stammspieler und einen Herausforderer.“ Hinter Heinson lauern mit Simon Metz und Nils Piotraschke gleich zwei Linksverteidiger auf ihre Chance.

Mit Oliver Krizanovic verleiht der VfB 03 ein Stürmer-Talent für ein Jahr an den Landesligisten MSV Düsseldorf. Nach der A-Jugend-Zeit schaffte der Angreifer zwar den Sprung in den Oberliga-Kader, kam aber oft nur zu Kurzeinsätzen. „Es soll bei seinem ehemaligen Jugendverein Spielpraxis sammeln und als gestandener Angreifer zurückkehren“, sagt Lichtenwimmer und fügt mit Nachdruck hinzu: „Der Junge braucht Spielpraxis, hat hier aber Pascal Weber vor der Nase, der sich momentan voll auf den Sport konzentrieren kann. Deshalb macht eine Ausleihe Sinn.“

 Mittelfeldakteur Fabio di Gaetano folgt ebenfalls Trainer Marc Bach zum TVD Velbert.

Mittelfeldakteur Fabio di Gaetano folgt ebenfalls Trainer Marc Bach zum TVD Velbert.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
 Erwin Mambasa.

Erwin Mambasa.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
 Ogün Serdar.

Ogün Serdar.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)
 Oliver Krizanovic.

Oliver Krizanovic.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)
 Falaye Oluwabori.

Falaye Oluwabori.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit Oluwabori Falaye verlässt eine weitere Offensivkraft den VfB 03 Richtung Duisburg. Dort will der Kanadier Maschinenbau studieren und sich einen nahe gelegenen Verein suchen. Denn seinen Traum, Fußball-Profi zu werden, hat der 21-Jährige noch nicht aufgegeben – und braucht deshalb neben Beruf und Fußball noch Zeit, um für das große Ziel im Training „Extraschichten zu schieben“.

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