Fußball VfB 03 rettet in Unterzahl einen Punkt

Hilden · Weil sich Talha Demir innerhalb einer Minute die gelb-rote Karte einhandelt, spielen die Hildener gegen den TSV Meerbusch über 60 Minuten mit einem Mann weniger. Dreimal gleicht das Bach-Team einen Rückstand aus.

 In dieser Szene verpasste Stefan Schaumburg noch ein Tor, später aber traf er am langen Pfosten zum 2:2.

In dieser Szene verpasste Stefan Schaumburg noch ein Tor, später aber traf er am langen Pfosten zum 2:2.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es war eine Oberliga-Partie, die von Nickeligkeiten auf dem Feld und verbalen Scharmützeln an der Seitenlinie geprägt war und in der immer wieder die Emotionen hoch kochten. Am Ende einer spielerisch durchwachsenen Begegnung bejubelten die Fußballer des VfB 03 ein 3:3 (1:1) gegen den TSV Meerbusch, dem sie im Hinspiel noch glatt unterlegen waren. Ehe die Punkteteilung perfekt war, erlebten alle Beteiligten jedoch ein Wechselbad der Gefühle.

Den besseren Start erwischten zweifelsohne die Meerbuscher, bei denen der Ex-VfBer Manuel Schulz wegen eines Ermüdungsbruchs im rechten Sprunggelenk nicht im Kader stand. Der Innenverteidiger konnte sich aber zumindest freuen, dass die Gäste schon nach drei Minuten mit 1:0 in Führung lagen, als die Hildener Abwehr nach einer Ecke den Ball nicht konsequent klärte und Semir Purisevic traf.

Für den TSV war es ein Auftakt nach Maß, Sicherheit gewann das Meerbuscher Team dadurch aber nicht. „Wir hatten sehr viele Abspielfehler – das war eine sehr schlechte Leistung von uns“, sagte TSV-Trainer Toni Molina, der früher bei seinem Heimatklub VfB 03 Coach war. Nach einem Freistoß von Talha Demir beförderte Fabian zur Linden den Ball im Fünf-Meter-Raum per Kopf zum Ausgleich über die Linie (17.). In der Folge schenkten sich beide Mannschaften nichts. Dann aber erwies Demir seinem Team einen Bärendienst, als er nach einem Foulspiel die gelbe Karte sah und keine Minute später seinen Gegenspieler im Zweikampf schubste. „Beide Aktionen waren nicht gelbwürdig“, fand VfB-Trainer Marc Bach. Schiedsrichter Okan Uyma sah das anders und schickte den Mittelfeldakteur mit Gelb-Rot vom Platz (26.). Es war jene Phase, in der sich Bach und Molina verbal in die Wolle bekamen. Fußballerisch lief danach erst einmal wenig zusammen.

Nach der Pause kamen beide Teams relativ schnell auf Touren. Stefan Schaumburg setzte einen Freistoß an den linken Pfosten (50.), auf der anderen Seite parierte Torhüter Marvin Oberhoff einen Schuss von Dennis Dowidat. (54.). Eine Minute später war der VfB-Keeper auch bei einem Versuch des Ex-Hildeners Said Harouz auf dem Posten. Nach einer kurzen Flanke im Stafraum nickte Ryo Terada jedoch zur Meerbuscher 2:1-Führung (57.) ein. Die Antwort der in Unterzahl rackernden Platzherren ließ nicht lange auf sich warten. Zissia Alexandris zirkelte das Leder von links vors Gehäuse und Schaumburg traf zum 2:2 (60.). Als die VfB-Abwehr ein weiteres Mal nicht entschlossen klärte, drückte Harouz den Ball über die Linie und brachte die Gäste erneut mit 3:1 (78.) in Front. Doch die Gastgeber ließen sich nicht entmutigen, liefen weiter an. Der Lohn für das Engagement folgte in der Nachspielzeit, als im Strafraum Tim Stappmann im Kopfball-Duell Len Heinson zu Boden drückte und der Unparteiische auf Elfmeter entschied. Hildens Kapitän Schaumburg ließ sich die Chance zum erneuten Ausgleich nicht nehmen.

„Wir sind dreimal zurückgekommen und machen in Unterzahl und Nachspielzeit noch das 3:3 – das macht mich stolz“, sagte Bach und der VfB-Coach fügte hinzu: „Mit elf Mann hätten wir die Partie gewonnen.“ Auch Molina haderte mit dem Platzverweis. „Wenn man elf gegen elf spielt kann man sich mehr zeigen. Beim elf gegen zehn passieren dann schon mal Fehler““, erklärte er und sprach von „dummen“ Gegentoren. Gleichwohl betonte der TSV-Trainer: „Das Unentschieden war völlig verdient.“

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