Fußball VfB 03 Hilden: Subes Knieoperation in letzter Minute

Hilden · Der Torhüter des Fußball-Oberligisten VfB 03 Hilden hat in der Corona-Krise Glück im Unglück: Die Mediziner einer Bochumer Klinik können den Eingriff wegen eines Kreuzbandrisses unter Auflagen noch wie geplant realisieren.

 Bastian Sube übt sich in diesen Tagen in Gelassenheit.

Bastian Sube übt sich in diesen Tagen in Gelassenheit.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die Freude war groß, als Bastian Sube nach längerer Zeit des Zuschauens Ende Februar im Oberliga-Derby gegen die Sportfreunde Baumberg mal wieder zwischen den Pfosten des VfB 03 Hilden stand. Mit der notwendigen Ruhe trug er seinen Teil zur deutlichen Führung bei. Zehn Minuten nach dem 3:0 (58.) durch Nick Sangl folgte jedoch das Aus: Im Abwehrgedränge vor seinem Kasten verletzte sich Sube am Knie und musste vom Feld. Zunächst mit Verdacht auf Außenbanddehnung. Nach einer MRT-Untersuchung folgte in den ersten März-Tagen die bittere ärztliche Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes. Den Operationstermin legten die Mediziner auf den 19. März. Da ahnten die Fußballer des VfB 03 noch nicht, dass das Coronavirus das Leben in Deutschland zum Stillstand bringt. Seit dem 16. März sind unterem anderem die Sportanlagen geschlossen.

Bastian Sube zumindest hatte Glück im Unglück. „Gesellschaftlich war das eine ganz schlechte Situation, aber die OP konnte noch gemacht werden“, berichtet er. Zwei Tage lang musste er jedoch bangen, dann gab das Gesundheitsamt der Viktoria-Klinik in Bochum, die unter anderem die Profis des FC Schalke 04 betreut, unter strengen Auflagen das O.K. für die Operation. Zwei Tage verbrachte Sube auf der Krankenstation, das Essen lieferte ein italienisches Restaurant „um die Ecke“ – das war wegen der Corona-Bestimmungen geschlossen, kochte aber für ein paar Tage vor, in der Klinik mussten die Speisen nur noch aufgewärmt werden. Sube nahm’s gelassen. „Unter den Umständen war die Operation nicht ganz Routine, aber alles ist einwandfrei gelaufen“, sagt er und ist froh, dass er sich in der deutschlandweiten Corona-Krise bereits intensiv dem Heilungsprozess widmen kann. Denn die Reha-Maßnahmen laufen wie gewohnt. „Es ist sehr wichtig, dass das Gelenk nach der Operation mobilisiert wird“, betont Sube. Gleich nach dem Eingriff am Knie bekam er drei Mal täglich Elektro- und Physiotherapie. Zu Hause arbeitet er in den nächsten sechs Wochen zudem fleißig mit einer Elektroschiene, um das Knie mit Widerstand zu strecken und zu beugen. „Das hat der Arzt als ergänzende Maßnahme zur manuellen Therapie und Lymphdrainage verordnet, damit der Muskelschwund nicht so drastisch ausfällt“, erläutert der VfB-Keeper, der heute die Fäden gezogen bekommt.

Noch läuft Bastian Sube an Krücken, wie schnell er die beiseite legen darf, weiß er nicht. Doch ganz so sehr kribbelt es in diesen Tagen noch nicht in den Füßen, da der Spielbtrieb in der Oberliga zunächst einmal bis zum 19. April ruht – und die Fortsetzung ist offen. „Im Moment verpasse ich ja nichts“, sagt Sube, gesteht aber auch: „Es ist schon doof, dass es zurzeit keinen Fußball gibt. Es lenkt ja auch etwas ab, wenn man mitfiebern kann.“

Zumindest hält er über die Whatsapp-Gruppe Kontakt mit den Mannschaftskameraden, die trotz geschlossener Anlage an der Hoffeldstraße auch in diesen Tagen mächtig schwitzen. „Die Jungs müssen jeden zweiten Tag eine ordentliche Strecke laufen und sich fit halten“, berichtet er. Wann es weiter geht? „Das weiß keiner. Ich bin gespannt, wie sich der Verband entscheidet. Vielleicht gibt es doppelte englische Wochen“, sinniert Sube – und übt sich auch bei dieser Frage in Gelassenheit: „Es ist jetzt so, wie es ist.“

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