Ex-Keeper Sebastian Siebenbach kommt als Büderich-Trainer VfB 03 Hilden plant seinen Kasten „zu vernageln“

In den ersten sieben Oberliga-Partien kassieren die Hildener Fußballer elf Gegentreffer – zu viel nach dem Geschmack von Chefcoach Tim Schneider. Das soll sich am Donnerstag im Heimspiel gegen den FC Büderich ändern.

Offensivneuzugang Luis Ortmann (r.) stand die beiden letzten Partien in der Startformation.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

VfB 03 Hilden – FC Büderich. Für die Oberliga-Fußballer des VfB 03 geht es in diesen Tagen Schlag auf Schlag. Auch am Donnerstag, dem Tag der deutschen Einheit, sind die Hildener auf der Anlage an der Hoffeldstraße im Einsatz. Dann gibt der FC Büderich, der in der vergangenen Saison als Aufsteiger den neunten Platz belegte, um 15.30 Uhr seine Visitenkarte ab.

Die Gäste erwischten in dieser Spielzeit einen durchwachsenen Start. In der ersten Runde des Niederrheinpokals fegten sie zwar den Bezirksligisten FC Sterkrade mit 10:2 vom Platz, doch der Meisterschaftsauftakt eine Woche später misslang gründlich. Auf der eigenen Anlage zog der FCB gegen den SC St. Tönis mit 1:5 den Kürzeren. Danach aber ging es für die Mannschaft von Sebastian Siebenbach in der Oberliga aufwärts. Der übernahm im Oktober 2023 zunächst interimsweise das Amt als Chefcoach, in dieser Saison ist der frühere VfB 03-Torhüter jedoch fest installiert. Mit drei Siegen in Folge gegen den 1. FC Kleve, 1. FC Monheim und VfB Homberg arbeitete sich sein Team in der Tabelle weiter nach oben. Auf die 0:3-Niederlage in der Nachholbegegnung beim ETB SW Essen folgte ein 9:0-Kantersieg beim TVD Velbert – ein Ausrufezeichen, das sich mit dem 2:2 im Heimspiel gegen den SV Biemenhorst wieder relativierte.

Weil der bisherige Saisonverlauf auch für die Hildener zwischenzeitlich wechselhaft war, trennt die Kontrahenten in der Liga nur ein Punkt, und auch das Torverhältnis ist ähnlich – beim VfB 03 18:11, beim FCB 18:13. Nicht nur deshalb warnt Tim Schneider vor einem Gegner, der sich zur Vorsaison nur auf wenigen Positionen veränderte und dadurch ein eingespieltes Kollektiv bildet. Auch die individuelle Qualität der Gäste hebt der Hildener Chefcoach hervor: „Büderich hat eine sehr schnelle linke Seite mit Atila und Lepper. Dazu einen erfahrenen Mann mit Weggen als Dreh- und Angelpunkt und für gefährliche Standards. Mit Mouadden haben sie einen guten, oberligaerfahrenen Spieler in der Spitze hinzubekommen.“

Doch auch die Hildener brauchen ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Allein die letzten Erfolge bei Ratingen 04/19 und am vergangenen Freitag gegen den SC St. Tönis offenbarten eine ganz neue Stärke: Selbst ein Rückstand bringt die Mannschaft nicht von ihrem Weg ab. Tim Schneider registriert das mit Stolz: „In der Liga sind wir tatsächlich nur gegen Sonsebeck in Führung gegangen. Dass wir so viele Spiele noch erfolgreich gestalten konnten trotz Rückstand spricht für eine intakte Mannschaft und ihren Willen und die Moral.“

Gleichwohl sieht der 42-Jährige auch Anlass zur Kritik: „Wir müssen deutlich besser werden in der Defensive. Elf Gegentore sind mir nach sieben Spielen einfach zu viel.“ Schneider redet deshalb seiner Truppe ins Gewissen: „Die Defensive fängt bekanntlich vorne an. Da erwarte ich noch mehr Unterstützung der Spitzen und der Flügelspieler für die Jungs dahinter. Wir müssen es schaffen, unser Tor mit 103 Prozent zu verteidigen und wenig bis nichts zuzulassen. Dann noch die einfachen Fehler abstellen – und schon sind wir zufrieden.“

Obwohl die Hildener innerhalb von vier Tagen zwei harte Oberliga-Aufgaben meistern müssen, hält sich die Rotation innerhalb der Mannschaft wohl in Grenzen. Ein Kandidat für die Startelf ist natürlich wieder Pascal Weber. Der Torjäger des VfB 03 fehlte zuletzt wegen eines Infekts, meldete sich jetzt aber einsatzbereit zurück. Bleibt abzuwarten, wer für ihn in der Offensive weichen soll. Dabei kann Schneider grundsätzlich auf einen gut gefüllten Kader zurückgreifen, denn einzig Azad Sari fällt aktuell verletzt aus.