Fußball VfB 03 Hilden kassiert zu viele Gegentore

Mettmann · Die gefährdete Mannschaft hat in der Oberliga die zweitschlechteste Abwehr. Am Sonntag will sie trotzdem den SC West bezwingen.

 VfB-Keeper Bastian Sube muss sich in dieser Szene mächtig strecken, um einen Einschlag im Hildener Netz zu verhindern.

VfB-Keeper Bastian Sube muss sich in dieser Szene mächtig strecken, um einen Einschlag im Hildener Netz zu verhindern.

Foto: Archiv/Staschik

VfB 03 Hilden - SC Düsseldorf-West. Noch sechs Spieltage sind in der Fußball-Oberliga zu absolvieren. Und die Spannung wächst mit jeder Woche. Nicht unbedingt an der Tabellenspitze, denn da steuert der Wuppertaler SV mit elf Punkten Vorsprung auf den Zweiten KFC Uerdingen scheinbar unaufhaltsam auf die Meisterschaft zu. Wesentlich enger ist die Lage im Tabellenkeller. Die U 23 des MSV Duisburg, die derzeit den ersten Abstiegsplatz einnimmt, trennen lediglich fünf Zähler vom SV Hönnepel-Niedermörmter auf Rang zehn. Mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt sind die Fußballer des VfB 03, die gerade einmal zwei Zähler mehr als die Duisburger auf ihrem Konto haben.

Angesichts der engen Tabellensituation schmerzt die Hildener die 0:1-Niederlage in Hönnepel-Niedermörmter doppelt. Am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) will das Team von Björn Scheffels Wiedergutmachung leisten. Allerdings kommt mit dem SC West ein Gegner, der den Verbleib in der Oberliga wohl fast sicher hat. 42 Punkte und Rang sechs - momentan trennen die beiden Kontrahenten irgendwie doch Welten. Das sah in der Hinrunde noch ganz anders aus, als die Hildener auf der Düsseldorfer Anlage mit 2:0 gewannen. Dennis Lichtenwimmer und Patrick Percoco erzielten seinerzeit die Treffer.

Von Torgefährlichkeit ist derzeit beim VfB 03 aber nicht viel zu sehen. Zumindest nicht so viel, dass es reicht, die Defizite in der Defensive auszugleichen. "Ich finde uns gar nicht so schlecht vor dem Tor", sagt Pascal Weber und erläutert: "Bei uns hat es immer die Masse gemacht. Früher haben wir uns viele Chancen erarbeitet und dadurch mehr Tore gemacht. Jetzt spielen wir uns wenig Chancen heraus und das reicht dann eben nicht." Will heißen: Prozentual ist die Quote durchaus wie in den vergangenen Spielzeiten. Dennoch wurmt es Calli Weber immer noch gewaltig, dass er gegen Hö-Nie allein vor dem Keeper eine so genannte hundertprozentige Möglichkeit nicht verwertete. "Ich wollte flach rechts unten reinschieben, da war dann eben noch der Fuß des Torhüters dazwischen", berichtet er. Und sagt selbstkritisch: "Ich hätte halbhoch schießen müssen, aber dafür fehlt mir im Moment die Kaltschnäuzigkeit."

Nach langer Verletzungspause ist der Stürmer ebenso wie sein Offensivkollege Dennis Lichtenwimmer noch nicht richtig auf Touren gekommen. "Mit jeweils zwei Toren hinken wir deutlich den Erwartungen hinterher,", gesteht Calli Weber. Und hofft nun gegen den SC West auf ein "verkorkstes Tor". Also irgendwie mal den Ball über die Linie bringen, damit endlich der Knoten platzt. Wichtig für ihn ist aber auch: "Wir müssen mal wieder Spaß haben am Fußball, einen vernünftigen Aufbau mit ein paar Kombinationen - einfach ein bisschen was zeigen von dem, was wir können."

Während Pascal Weber den Blick eher auf die Ausbeute im Angriff richtet, hat Bastian Sube einen ganz anderen Job: Der Schlussmann des VfB 03 soll Treffer des Gegners verhindern. Nicht immer kann der 24Jährige aber in höchster Not retten. Vor allem die Standards sind es, die der Hildener Defensive Probleme bereiten. "Gegen Hiesfeld hat das angefangen, dass wir nicht eng genug am Gegenspieler sind. Wir müssen uns mehr auf den Ball konzentrieren als auf den Gegner, und wenn wir nicht zum Kopfball kommen, darf das wenigstens auch dem Gegner nicht gelingen", erklärt der VfB-Keeper. Für Sube ist klar: Das Problem muss seine Mannschaft im Verbund lösen. Im Training standen deshalb in dieser Woche auch Standardsituationen auf dem Übungsplan. "Wir haben über die Zuordnung gesprochen, welcher Gegner zu decken ist. Die Leute sind ja bekannt - jeder kennt die Nummern und die Namen", berichtet Sube.

Mit 55 Gegentoren haben die Hildener die zweitschlechteste Abwehr der Liga, doch Sube nimmt es gelassen. "Ich wusste, was mich erwartet - die Mannschaft hatte ja am Ende der vergangenen Saison die meisten Gegentore. In der Offensive hat sie ganz gut agiert, weil sie Risiko gegangen ist - das war allerdings zu Lasten der Defensive", analysiert er. Und der VfB-Schlussmann bleibt optimistisch, rechnet am Sonntag mit einem Sieg über den SC West, "weil wir fest entschlossen sind, die unnötige Niederlage gegen Hö-Nie wettzumachen". Sube betont: "Die nächsten beiden Spiele haben noch mehr Finalcharakter: Wir müssen da sechs Punkte holen." In einer Woche geht es nämlich gegen den 1. FC Mönchengladbach, der mit sieben Zählern weniger als der VfB 03 auf Rang 16 steht.

(RP)
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