Fußball VfB 03 Hilden braucht Heimsieg über Essen

Bislang wahrt der Oberligist auf eigenem Platz gegen den ETB eine weiße Weste. Mit einem Erfolg überholt das Bach-Team den Gegner.

 Patrick Percoco (Mitte) lief vergangenen Sonntag in der Hildener Reserve auf.

Patrick Percoco (Mitte) lief vergangenen Sonntag in der Hildener Reserve auf.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

VfB 03 Hilden – ETB SW Essen. Das Personal ist in diesen Tagen knapp beim Oberligisten VfB 03. Neben dem Ausfall der Langzeitverletzten schlägt die Rotsperre von Fabio di Gaetano ins Kontor. Dazu meldeten sich bereits am Sonntag kurz vor der Partie in Bocholt noch Simon Metz (Adduktorenprobleme) und Marcel Elsner (Knieproblene) ab. Beide Akteure blieben in dieser Woche den Übungseinheiten fern.

Auch deshalb mag sich Marc Bach in seiner Zielsetzung für die Partie am Sonntag (15 Uhr, Hoffeldstraße) gegen den Tabellenachten ETB SW Essen nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Von einem Pflichtsieg im Heimspiel mag er nicht reden, sagt vielmehr: „Grundsätzlich möchten wir gewinnen.“ Mit einem Sieg ziehen die Hildener Fußballer nach Punkten mit dem Kontrahenten gleich – und aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar vorbei. „Die Chance wollen wir wahrnehmen“, erklärt der VfB-Trainer schon etwas kampfbetonter. Zumal die Trauben bei den weiteren Aufgaben auf der Zielgeraden vor Weihnachten wesentlich höher hängen. Oder wie Bach formuliert: „Kray und Monheim gehören nicht zu den leichtesten Gegnern in der Liga.“

Vergangenen Sonntag saßen mit Oliver Krizanovic und Timo Kunzl lediglich zwei Feldspieler auf der Ersatzbank. Ob Tim Tiefenthal jetzt dazu stößt, scheint eher fraglich. Der 24-Jährige nahm nach seinem Urlaub erst am Donnerstagabend das Training wieder auf. „Nach zwei Wochen ohne Training ist er wohl keine Option, sollte besser in der Zweiten Spielpraxis sammeln, zumal auch da die personelle Lage nicht so rosig ist“, stellt Marc Bach fest. Ähnliche Überlegungen hat der VfB-Coach auch mit Blick auf Pascal Percoco, der in dieser Saison überhaupt noch keinen Einsatz im Oberliga-Team hatte: „Er kommt weiter, wenn er 60 bis 70 Minuten Einsatz in der zweiten Mannschaft hat.“

Immerhin lichtet sich das Lazarett wieder. Percoco macht den Anfang. Der 27-Jährige stand am 12. Mai diesen Jahres das letzte Mal im Oberliga-Kader – ausgerechnet im Rückspiel gegen den ETB SW Essen. Eine Partie, an die der Rechtsfuß nur schlechte Erinnerungen hat. Beim Aufwärmen verletzte er sich an den Adduktoren. Was er seinerzeit noch nicht ahnte: Es war der Beginn einer langen Leidenszeit. Die ärztlichen Diagnosen, die sich aneinanderreihten: Muskelfaserriss, Sehnenriss, Schambeinentzündung. „Es war das erste Mal, dass ich ein halbes Jahr ausgefallen bin – das war nicht so schön“, sagt er. Für ihn kam seinerzeit im Heimspiel gegen Essen Timo Kunzl in die Startformation. Der offensive Mittelfeldmann nutzte seine Chance, trug zwei Tore zum 4:1-Erfolg über den ETB bei und verdiente sich ein Sonderlob von Trainer Bach als „Matchwinner“. Percoco kann sich noch sehr gut daran erinnern.

Seit sechs Monaten kämpft der Spanier nun um die Rückkehr auf den Platz. Eine Zeit, die ihn geerdet hat. „Ich habe mich gefragt, was ich falsch gemacht habe, was ich hätte tun können, um die Verletzung zu vermeiden“, gesteht er und fügt hinzu: „Jetzt weiß ich es zu genießen, wenn ich wieder spielen kann. Ich sehe das Training ganz anders, weil ich weiß, wie schnell es vorbei sein kann. Ich schätze es, gesund zu sein.“ Vor einer Woche feierte Percoco die Wettkampf-Rückkehr auf den Kunstrasen an der Hoffeldstraße. „Es hat mich sehr gefreut, bei der Zweiten mitzuspielen“, erklärt er und betont: „Es ist cool, dass wir das Bezirksliga-Team haben und ich da spielen konnte. Es war total anstrengend, aber ein tolles Gefühl, endlich wieder dabei zu sein und dem Verein helfen zu können. Hoffentlich klappt das auch bald wieder mit meiner Mannschaft. Wenn ich vor der Winterpause noch ein oder zwei Spiele machen könnte, wäre das toll.“ Gleichwohl macht er sich keinen Druck: „Man sollte es nicht überstürzen – das kann schnell nach hinten losgehen.“ Zugleich lobt Percoco die Nachwuchskräfte Nils Sangl und David Szewczyk: „Die beiden haben das sehr gut gemacht. Schön, dass die jungen Leute eine so gute Leistung zeigen, das sollte auch Motivation für die A-Jugendlichen sein. Fabian zur Linden und ich wurden damals auch ins kalte Wasser geworfen.“

Die aktuelle Lage des Oberliga-Teams sieht Percoco ebenfalls positiv. „Wir haben bereits 20 Punkte. Alles, was wir vor Weihnachten noch holen, sind Bonuspunkte. Doch wir sollten einige holen, damit wir mit einem Polster in die Rückrunde gehen“, sagt er. Sein Fazit: „Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn nicht jedes Spiel von uns ein Leckerbissen ist. Wir müssen eben immer über den Kampf und die Gemeinschaft kommen.“ Und einen Wunsch hat der 27-Jährige auch noch: „Hoffentlich haben wir mal im März schon die Punkte für den Klassenerhalt zusammen – das wäre ein Traum.“ Einen ersten Schritt zur Realisierung können die Hildener Fußballer am Sonntag machen. Die Statistik gibt Anlass zur Hoffnung, denn in allen bisherigen Heimspielen gegen die Essener behielt der VfB 03 deutlich die Oberhand.

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