Fußball VfB 03 bietet dem SV Straelen Paroli

Die Hildener Oberliga-Fußballer gehen im Heimspiel gegen den Top-Favoriten mit 2:0 in Führung. Am Ende setzt sich jedoch die spielerische Qualität des Tabellenführers durch und das Team von Marc Bach steht mit leeren Händen da.

 Pascal Weber trifft nach feiner Einzelleistung zur 1:0-Führung des VfB 03.

Pascal Weber trifft nach feiner Einzelleistung zur 1:0-Führung des VfB 03.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

VfB 03 Hilden – SV Straelen 2:4 (2:1). Vor rund 300 Zuschauern lieferten die Fußballer des VfB 03 dem Oberliga-Spitzenreiter einen harten Kampf, zogen aber letztlich den Kürzeren. Nach der kräftezehrenden Begegnung humpelte Justin Härtel vom Platz. Die Enttäuschung stand dem 24-Jährigen, der diesmal wieder als Innenverteidiger zum Einsatz kam, ins Gesicht geschrieben. „Man sieht, dass die Straelener Qualität haben – die nutzen die kleinste Chance“, sagte er. Wirklich besser machte diese Erkenntnis die Niederlage aber nicht. Denn gerade die erste Halbzeit gab den Hildenern Mut, dem Top-Favoriten tatsächlich ein Bein stellen zu können. „Aus dem Nichts machen wir das 1:0“, konstatierte Härtel im Rückblick. Die Führung verdankten die Gastgeber einer feinen Einzelleistung von Pascal Weber, der sich im Strafraum gleich gegen drei Verteidiger durchsetzte und dann im Fünf-Meter-Raum mit links zum 1:0 (22.) vollendete. Es war ein erstes Ausrufezeichen des VfB 03, der zehn Minuten später das nächste folgen ließ. Talha Demir zog aus 20 Metern ab, ein Straelener fälschte den Ball unhaltbar ab – und plötzlich lagen die Hildener mit 2:0 (32.) vorne. Doch die Freude währte nicht lange. Nach einem Steilpass aus der eigenen Hälfte hatte Shun Terada plötzlich freie Bahn. Torhüter Marvin Oberhoff wollte mit einer Grätsche an der Strafraumgrenze den Stürmer stoppen – das Unterfangen war zum Scheitern verurteilt. Statt dessen verkürzte Shun Terada locker auf 1:2 (40.). Ein Treffer, der aus Hildener Sicht zum psychologisch ungünstigen Zeitpunkt kam. „Schade, meiner Ansicht nach war das abseitsverdächtig“, erklärte Härtel. Wesentlich emotionaler reagierten in dieser Situation die VfB-Fans.

Überhaupt spielten die Gefühle eine große Rolle. Die ersten 20 Minuten hatte der Spitzenreiter die Begegnung im Griff. Dann griff die Taktik des VfB 03. „Wir wollten unangenehm, eklig sein und Straelen nicht zur Ruhe kommen lassen und Emotionen reinbringen – zur Halbzeit hatten wir sie da“, erläuterte Marc Bach, der seinem Team bescheinigte, normalerweise „sehr lieb und nett“ zu sein. Jetzt war er voll des Lobes: „So kannte ich meine Mannschaft noch gar nicht.“

Mit den ersten Toren nahm die Partie Fahrt auf. Inka Grings sprach von einer verdienten 2:0-Führung der Hildener. Die Straelener Tainerin stellte fest: „Da waren wir nicht wach.“ In der zweiten Halbzeit prägten nach und nach Nickeligkeiten die Begegnung. So sah Ole Päffgen nach einem Schubser gegen Serdar Ogün die gelbe Karte. „Wir haben uns von Emotionen leiten lassen, sind auch keine Engel“, erklärte Grings dann mit Blick auf jene Szene, als sich der Hildener Betreuer, der einen Ball sichern wollte, plötzlich an der SVS-Bank eingekesselt sah (58.). „Ruhe jetzt“, bemühte sich Grings um Schadensbegrenzung in einer Situation, die sich hinter ihrem Rücken abspielte. Zwei Minuten später zirkelte Abdelkarim auf dem Feld den Ball zum 2:2 (60.) in den Winkel des VfB-Gehäuses.

„Leider haben wir uns von der Hektik anstecken lassen“, analysierte Marc Bach. Derweil versuchte Grings, den Fokus ihrer Mannschaft auf das Wesentliche zu legen. „Spielen und nicht zaubern“, rief sie ihrer Mannschaft zu und bekannte nach dem Abpfiff: „Wir haben Fußball gespielt, das macht uns stark. Wenn wir uns auf unsere Stärke besinnen, dann bekommen wir unsere Chancen.“ Ein Ballverlust des VfB 03 in der Vorwärtsbewegung leitete die Niederlage ein. Shun Terada passte flach von der linken Seite auf Meguru Odagaki, der völlig unbedrängt die Straelener mit 3:2 (67.). in Führung brachte. Kurz danach gab’s nach einem Freistoß von Talha Demir, den Torhüter Szepankiewcz nur abklatschen ließ, im Fünf-Meter-Raum ein Gerangel zwischen Fabian zur Linden und dem SVS-Keeper – für die Schauspieleinlage zeigte Schiedsrichter Marvin Szlapa beiden Akteuren die gelbe Karte (79.). Pech für die Hildener, das der nächste Freistoß von Demir aus 20 Metern an den linken Innenpfosten knallte – von da sprang der Ball ins Feld zurück (75.). Erst in der Nachspielzeit machte der Tabellenführer den Deckel drauf. Nick Sangl agierte im eigenen Strafraum zu ungestüm und Abdelkarim zurrte mit dem Elfmeter den 4:2-Erfolg der Gäste fest.

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