Fußball VfB 03 findet den Weg zum zweiten Sieg

Hilden · Ausgerechnet beim bislang abwehrstarken 1. FC Bocholt feiern die Hildener Fußballer einen klaren 4:0-Erfolg. Die Basis legt die Mannschaft von Marc Bach mit einer aufmerksamen Defensive und konsequentem Konterspiel.

 Tim Tiefenthal erhöhte in der zweiten Halbzeit auf 2:0.

Tim Tiefenthal erhöhte in der zweiten Halbzeit auf 2:0.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Davon hätten die Fußballer des VfB 03 im Vorfeld nur zu träumen gewagt. Denn der 4:0-Erfolg beim bisherigen Oberliga-Zweiten 1. FC Bocholt gehört in die Kategorie „faustdicke Überraschung“. Zumal die Bocholter in ihren bisherigen sieben Begegnungen lediglich fünf Tore kassierten – fast genau so viele Treffer mussten sie nun im Duell gegen den VfB 03 verkraften. Für den 1. FCB, der auf Rang drei hinter Aufsteiger TSV Meerbusch abrutschte, zweifellos ein Rückschlag im Kampf um den Aufstieg. Die Hildener hingegen kletterten durch die drei Punkte wieder in die sichere Zone. „Wir haben uns den Sieg mit viel Leidenschaft, aber auch dem Glück des Tüchtigen erkämpft“, konstatierte Marc Bach. Zugleich gestand der Trainer: „Wir hatten aber auch einen Auftakt nach Maß.“

Ausgerechnet Zissis Alexandris, der zuletzt in der Offensive wenig Fortune an den Tag legte, brachte die Gäste nach nur sechs Minuten in Führung. Nach einem langen Pass von Stefan Schaumburg in die Tiefe demonstrierte Alexandris seine Torgefährlichkeit. Der 23-Jährige nahm im Strafraum den Ball mit dem Rücken zum Bocholter Gehäuse an und jagte dann den Ball aus der Drehung heraus mit links in den Kasten. „Das war eigentlich nicht zu verteidigen“, lobte Bach die technische Fertigkeit des Angreifers. Einen Schuss aus 18-Metern von Schaumburg wehrte Keeper Maurice Schumacher wenig später ab.

Den Hildenern verlieh das schnelle Tor die notwendige Ruhe, als die Bocholter danach in den Angriffsmodus schalteten. Immer wieder kamen die Gastgeber über die Außenbahnen nach vorne, doch die Offensivkräfte vermochten die Flanken nicht zu verwerten. Auch ein Verdienst der VfB-Abwehr. „Wir haben heute sehr gut verteidigt“, lobte Trainer Bach.

In den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel verstärkten die Bocholter den Druck. Mehrfach mussten die Hildener nun gefährliche Standardsituationen überstehen. Im Gegensatz zu den Vorwochen agierten sie aber nun wesentlich zielstrebiger und nutzten Ballgewinne, um schnell auf Offensive umzuschalten. Weil jedoch die nötige Konsequenz im Abschluss fehlte, verpassten sie es zunächst, die Führung auszubauen. Das besorgte erst Tim Tiefenthal. Nach einer abgewehrten Bocholter Ecke gab Talha Demir den Ball zu Mihai Bogoiu, der das Leder energisch nach vorne trieb. Seinen Querpass von halbrechts verwerte Tiefenthal zum 2:0 (70.).

Die Bocholter mühten sich nach Kräften, wieder ins Spiel zurück zu finden. Allein es haperte an der Chancenverwertung. Auf der anderen Seite nutzten die Hildener ihre Kontermöglichkeiten effektiv aus. Wie Stefan Schaumburg: Der VfB-Kapitän markierte fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit das 3:0. Und dann legte Talha Demir noch das 4:0 (88.) nach.

„Da haben wir den Sack zugemacht“, freute sich Marc Bach. Zugleich stellte der Trainer fest: „Der Sieg ist verdient, weil wir die Bocholter gut ausgekontert haben. Vielleicht ist der Erfolg aber ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen. Der Gegener hat schon eine sehr gute spielerische Qualität. Wir haben aber die Räume gut schließen und an den richtigen Stellen für Entlastung sorgen können.“ Aufgrund einer guten Teamleistung verkrafteten die Hildener die Ausfälle wichtiger Spieler wie Florian Grün, Pascal Weber und Fabio di Gaetano. Zudem steigt das Selbstbewusstsein wieder. „Mit den Siegen über Schonnebeck und Bocholt haben wir bewiesen, das wir in der Liga jeden bezwingen können“, gibt sich Marc Bach kämpferisch. Der Trainer weiß aber auch, dass seine Mannschaft am Sonntag auf eigener Anlage gegen den Vorletzten VfB Speldorf nachlegen muss. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel: Wenn wir gewinnen, können wir den Vorsprung auf Speldorf ausbauen, sagt der Coach. Falls das nicht gelingt, geht die Achterbahnfahrt seiner Truppe in die nächste Runde.

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