Fußball VfB 03 gleitet der Sieg noch vom Fuß

Mettmann · Die Hildener führen nach einer starken ersten Halbzeit mit 2:0, verpassen es aber wieder einmal, ihre Vielzahl von Chancen entschlossen zu nutzen. Fischeln holt auf - und Kevin Breuer trifft mit einem "Tor des Monats" zum 2:2.

 In der kampfbetonten Partie hatte der Hildener Said Harouz in dieser Szene einen schweren Stand gegen Semih Ergin.

In der kampfbetonten Partie hatte der Hildener Said Harouz in dieser Szene einen schweren Stand gegen Semih Ergin.

Foto: Thomas Lammertz

VfR Krefeld-Fischeln - VfB 03 Hilden 2:2 (0:2). Die Fußballer des VfB 03 hatten in Fischeln den Sieg schon vor Augen - und dann schlug Kevin Breuer doch noch zu. Jener Fischelner Spieler also, der den Unterschied ausmachen kann. Diesmal zeichnete er zwar nicht für den Siegtreffer verantwortlich, aber er rettete dem Vorletzten einen Zähler, der im Abstiegskampf noch Gold wert sein kann. Auf der anderen Seite trauerten die Hildener zwei verschenkten Zählern hinterher. Durch die Niederlage von Vohwinkel verließen sie zwar die Abstiegszone, doch verpasste es die Mannschaft von Marcel Bastians, sich vor dem Duell gegen die ambitionierte SSVg Velbert am nächsten Sonntag etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt zu verschaffen.

Michael Kulm wurmte weniger der späte Treffer von Kevin Breuer. "Das Tor würde in jeder Sportschau als Tor des Monats nominiert", gestand er frank und frei. Denn der 26Jährige nahm genau Maß, jagte das Leder in den rechten oberen Winkel - von der Lattenunterkante ging der Ball an den Innenpfosten und von da ins Netz (86.). "Wenn ein Treffer unhaltbar ist, dann dieser", stellte der Teammanager des VfB 03 nüchtern fest. Und kritisierte gleich danach: "Die Entstehung kann man aber schon vorher verhindern." Und da klärten die Hildener nicht entschlossen genug. Zwar blockten sie eine Hereingabe, aber der Ball fiel vor Breuers Füße - und damit nahm das Verhängnis seinen Lauf. Doch es war nicht die einzige Situation, die den Gästen zu schaffen machte.

Dabei fand das Bastians-Team ausgesprochen gut in die wichtige Begegnung. Sascha Dum setzte mal wieder zum raumgreifenden Tempo-Dribbling über 30 Meter an, passte dann quer auf Fabio di Gaetano, der noch einen Verteidiger aussteigen ließ und zur 1:0-Führung vollendete (19.). Drei Minuten später kam Denis Ivosevic nach einer Ecke im Gewühl an den Ball, schoss aber knapp am Kasten vorbei. Nicht besser machte es der konternde Said Harouz, der aus 17 Metern das Ziel verfehlte (32.). Auf der anderen Seite war Philip Reichardt zu überrascht, als er nach einer Flanke zehn Meter vor dem VfB-Gehäuse plötzlich ganz frei stand (38.). Kurz danach fing di Gaetano einen Pass des Fischelner Keepers ab, dribbelte mit hohem Tempo in den Strafraum und hatte noch den Blick für Pascal Weber, der freistehend zum 2:0 (42.) einschob.

Gleich nach dem Wiederanpfiff schlossen die Hildener an diese Drangphase an. Der Kopfball-Treffer von Pascal Weber nach Schaumburg-Freistoß fand jedoch wegen Abseits keine Anerkennung. Nach einem weiteren Freistoß passte Schaumburg quer auf Manuel Schulz, der in das Zuspiel rutschte, aber der Ball ging am leeren Tor vorbei (51.). Mit einem Konter leitete Harouz die nächste starke Phase des VfB 03 ein. Seinen Lupfer lenkte der Torhüter mit den Fingerspitzen zur Ecke (60.). Den Eckball köpfte Weber über die Latte (61.). Eine Minute später bekam VfR-Keeper Hendrik Sauter die Kugel nach einem 25-Meter-Knaller von Ivosevic erst im Nachfassen unter Kontrolle. Und dann ging der Kopfball von Manuel Schulz nach Ivosevic-Freistoß über die Latte (63.). Die nächste gute Möglichkeit zur Vorentscheidung vergab Schaumburg, der nach einem Konter über Pascal Weber aus 20 Metern vorbei schoss (65.).

Nach diesem fünfminütigen Sturmlauf der Hildener bekam Fischeln die zweite Luft. Denn Dominik Oehlers verwertete eine Vorlage von Stefan Linser volley zum 1:2 (68.). In den Hildener Reihen machte sich nun Nervosität breit. Zunächst vermochten die Fußballer des VfB 03 ihre Führung aber noch ganz gut zu verteidigen. Und hatten sogar das 3:1 vor Augen. Nach einem Pass von Fabio di Gaetano, der vielleicht einen Tick zu lang war, kam Pascal Weber mit letzter Kraft noch an den Ball, scheiterte dann aber im Eins-gegen-eins an Keeper Sauter (82.).

(RP)
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