Fußball VfB 03: Das Ziel bleibt der Oberliga-Erhalt

Hilden · Toni Molina kündigte seinen Abschied im Sommer an. Vorher will der Hildener Chefcoach aber mit seiner Mannschaft nach einer sehr guten Hinrunde, die auf Rang zehn führte, auch in der Rückrunde engagiert Punkte sammeln.

 Toni Molina überzeugt nicht nur als Trainer, sondern macht auch am Ball noch eine gute Figur.

Toni Molina überzeugt nicht nur als Trainer, sondern macht auch am Ball noch eine gute Figur.

Foto: Olaf Staschik

Nach dem Ende der Hinrunde Mitte Dezember begann für die Fußballer des VfB 03 eine dreiwöchige Trainings- und Spielpause. Am 9. Januar starteten die Hildener in die Vorbereitung - und bekamen gleich eine Überraschung serviert. Denn Toni Molina kündigte an, seinen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Für den Vorstand ein Schlag ins Kontor, leistete der 41-Jährige doch in den vergangenen anderthalb Jahren gute Arbeit. Aktuell nimmt das VfB-Team Rang zehn ein und hat neun Zähler Vorsprung auf die reguläre Abstiegszone. Alles deutet also darauf hin, dass die Hildener auch im zweiten Oberliga-Jahr den Klassenerhalt schaffen. "Es gibt schlechtere Zeitpunkte, den Verein zu wechseln", findet Toni Molina und betont: "Mein Nachfolger wird eine gute Mannschaft antreffen." Der Abschied fällt ihm dennoch nicht leicht. "Menschlich ist das eine tolle Truppe", sagt der 41-Jährige, der sich neuen Herausforderungen stellen will.

"Alle waren überrascht, das war nicht so abzusehen. Sportlich gab es überhaupt keinen Grund, und Toni hängt total an der Mannschaft", erklärt Fabian Andree. Der Kapitän fügt hinzu: "Das ist schon traurig. Toni war ein absoluter Glücksgriff für den VfB, weil er gute Arbeit leistet. Er hat eine gute Mischung zwischen Ernsthaftigkeit und Kumpeltyp. Das hat er gut drauf, und in allem ist er sehr professionell."

Um so erstaunlicher scheint Molinas Entscheidung. Vielleicht gaben aber auch Meinungsverschiedenheiten im sportlichen Bereich den Ausschlag. So lautet zumindest die inoffizielle Version, die auf dem Sportplatz an der Hoffeldstraße die Runde macht. An Molinas Engagement bis zum Saisonende hegt Andree keinen Zweifel. Der Kapitän betont: "Ich denke nicht, dass ein Bruch in die Mannschaft kommt. Die Jungs haben alle einen guten Charakter. Wir sind ihm nicht böse, sondern haben Respekt vor dieser Entscheidung." Für Andree ist klar: "Wir müssen jetzt erst einmal Gas geben für den Klassenerhalt und dann mal schauen, was im Sommer kommt."

Auf den Vorstand des VfB 03 wartet nun eine Menge Arbeit. "Erst einmal ist das natürlich ein Verlust. Fachlich und menschlich bedauern wir das sehr, aber wir haben auch Verständnis dafür, dass sich ein junger Trainer weiterentwickeln will. Das muss man akzeptieren", stellt Holger Reinders fest, unterstreicht aber zugleich: "Ich find es sehr schade, bin persönlich auch traurig, weil wir uns gut verstanden haben." Für den 2. Vorsitzenden ist aber klar: "Toni will sich auf jeden Fall mit dem Klassenerhalt verabschieden, und er bleibt dem Verein auch weiter verbunden." Schließlich kickt der Coach ab und an auch bei den Alten Herren mit.

Bewerbungen für Molinas Nachfolge sind schon einige beim VfB 03 eingegangen. Bis Ende März soll Klarheit herrschen. Jetzt muss der Vorstand sichten, wer wirklich zum familiären Hildener Traditionsklub passt. "Unsere finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt. Ob es menschlich passt, wird man sehen, wenn man sich unterhält. Und dann schauen wir auch, mit welchem sportlichen Konzept die Trainer antreten", erläutert Holger Reinders das Anforderungsprofil.

Mit Blick auf den Kader betont der 2. Vorsitzende: "Der wesentliche Teil der Mannschaft steht, die meisten haben langfristige Kontrakte." Und dann ist da noch die Vorstellung des Vorstandes, neue Spieler "aus Hilden oder der engeren Umgebung wie Erkrath oder Haan" zu rekrutieren. "Wir wollen keine Reisemannschaft. Da trifft man sich nicht mehr auf der eigenen Anlage, sondern kommt aus allen Richtungen zu den Spielen", weiß Reinders. Vielmehr setzen die Verantwortlichen auf eine enge Beziehung zum Verein. "Die Mannschaft lebt von ihrer Geschlossenheit, ihrem Miteinander - und das macht allen viel Spaß", sagt Reinders.

(RP)
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