Lokalsport Unitas schrammt an Blamage vorbei

Djk<strong> · Der Handball-Verbandsligist lässt beim mühsamen 35:30-Erfolg über den TV Angermund fast alles vermissen, was ihn in der bisherigen Saison ausgezeichnet hat. Entsprechend verärgert war Trainer Jörg Müller nach dem Spiel.

 Überragend: Leonie Lambertz erzielte 15 Treffer.

Überragend: Leonie Lambertz erzielte 15 Treffer.

Foto: Dietrich Janicki (ARCHIV)

Unitas Haan — TV Angermund 35:30 (20:16). Es hätte eine ideale Generalprobe für das Verbandsliga-Gipfeltreffen am kommenden Wochenende beim LTV Wuppertal werden können, doch die Unitas blieb gegen Angermund weitgehend ein Schatten ihrer selbst. Der Tabellenführer ließ den Handballern aus Ratingen viel Raum zur Entfaltung, zeigte teils erschreckende Mängel in der sonst so stabilen Defensive und machte bisweilen einen behäbigen Eindruck. Entsprechend verärgert war Jörg Müller. "Die letztlich fünf Tore Vorsprung täuschen über die Leistung meiner Mannschaft hinweg", stellte der DJK-Trainer fest. Er sei etwas enttäuscht von seinen Spielern, denen offenbar die nötige Einstellung gefehlt habe: "Für viele scheint der Aufstieg bereits in trockenen Tüchern zu sein, doch wir hätten Angermund heute klarer in die Schranken weisen müssen."

Marco Krohm brachte die Unitas früh mit 3:0 in Führung — und die Gäste aus Angermund wirkten völlig überfordert. Nach fünf Minuten führten die Gastgeber mit 5:1, ehe TVA-Trainer Uli Richter entnervt eine Auszeit nahm. In der Folge kämpfte sich sein Team langsam in die Partie. Angermund arbeitete hart daran, den Abstand mit drei bis vier Treffern überschaubar zu halten. Vor allem Pascal Czanderno und Benjamin Arning fanden immer wieder Lücken im DJK-Abwehrriegel.

Nach dem Tor von Nils Thanscheidt zum 10:13 (22.) nahm Jörg Müller eine Auszeit. Zumindest kurzfristig hatte das auch einen gewissen Effekt: Alexander Metz, Philip Schmalbuch und Christian Mohaupt bauten die Führung auf 17:10 (24.) aus. Bis zur Pause allerdings kam der TVA wieder bis auf vier Treffer heran. Und hätten die Gäste etwas bessere Nerven für ihre Versuche vom Siebenmeterpunkt aus mitgebracht, wäre es sogar nur ein Tor Rückstand gewesen.

Die Gäste machten den Haanern in jeder Aktion das Leben schwer, provozierten geschickt Fouls und hielten im Ergebnis den Anschluss an den Spitzenreiter — der zunächst wenig beeindruckt zu sein schien von den gegnerischen Bemühungen. Das änderte sich, als Thanscheidt das 25:27 (46.) erzielte. Der Angermunder profitierte dabei von einem Missverständnis zwischen Torwart und Abwehr.

Nun drohte das Spiel tatsächlich zu kippen. Mike Kessel traf per Siebenmeter zum 26:27, sodass in der Halle für einige Sekunden totale Stille herrschte. Müller nahm sofort eine Auszeit und appellierte an die Ehre seiner Akteure, die danach tatsächlich noch einmal zwei Gänge nach oben schalteten. Mit dem 30:27 (53.) durch Mohaupt und der Parade von Torwart Stefan Graedtke gegen Arning stellte die Unitas die Weichen zu einem glanzlosen Sieg. "Wir haben allein von Fehlern des TVA profitiert", sagte Jörg Müller. Gegen Wuppertal sollte die Unitas mit einem solchen Rückzugs- und Zweikampfverhalten nicht auftreten.

(doe)
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