Handball Unitas muss sich immer wieder strecken

Mettmann · Die Haaner behaupten aktuell Rang zwei in der Handball-Oberliga. Für Kai Müller ist das jedoch nur eine schöne Momentaufnahme. Der Trainer weiß: Die Saison ist noch lang und am Ende kann die Luft knapp werden.

 Torhüter Christopher Seher spielte zuletzt fast durch, hat aber nach Ansicht von Kai Müller noch Steigerungspotenzial. Heute Abend können die Keeper den Unterschied ausmachen.

Torhüter Christopher Seher spielte zuletzt fast durch, hat aber nach Ansicht von Kai Müller noch Steigerungspotenzial. Heute Abend können die Keeper den Unterschied ausmachen.

Foto: Olaf Staschik

TV Angermund - DJK Unitas Haan. In dieser Saison läuft es für die Unitas-Handballer fast wie geschmiert. Zumindest auf den ersten Blick, denn der zweite verrät: Die Haaner stehen zwar auf Rang zwei in der Oberliga, doch die gute Platzierung ist hart erkämpft. Noch immer gibt es einige Baustellen, die es abzuarbeiten gilt. Entsprechend zurückhaltend kommentierte Kai Müller daher am vergangenen Samstag den Erfolg über den Vorletzten SV Neukirchen. "Das Ergebnis sieht klarer aus, als es der Spielverlauf war", analysiert er den am Ende klaren 31:23-Sieg. Eine Woche zuvor tat sich seine Mannschaft in Lintorf ähnlich schwer, auch wenn sie sich letztlich mit 23:19 durchsetzte. Thomas Sorgnit sah gegen Neukirchen zumindest eine deutliche Steigerung. "Da war mehr Bewegung drin als in der Vorwoche, dabei waren die Lintorfer langsamer als Neukirchen", sagt der Unitas-Kapitän. Und ergänzt: "Wir waren in Lintorf einfach pomadiger und haben dafür in der Woche auch bluten müssen."

Ganz so schlimm war es in den vergangenen Übungseinheiten nicht, zumal unverkennbar ist, dass etliche Haaner Spieler auf dem Zahnfleisch gehen. Heute Abend (18.15 Uhr, Walter-Rettinghausen-Halle, Freiheitshagen 31) wollen sie sich jedoch noch einmal zusammenreißen, bevor es erneut in eine dreiwöchige Meisterschaftspause geht. "Die kommt uns ganz gelegen. Man merkt schon, dass wir seit Anfang August keine wirkliche Pause hatten, weil wir auch während der Herbstferien trainiert haben", stellt Kai Müller fest. Nächste Woche wollen wir das Pensum runterfahren, uns vielleicht mal zum Kicken treffen", kündigt er an und betont: "Körper und Seele müssen sich mal ausruhen."

Mit dieser Aussicht vor Augen sollte es den Unitas-Handballern leichter fallen, in Angermund noch einmal Gas zu geben. Die Grundlage für ein weiteres Erfolgserlebnis wollen die Haaner mit einer starken Abwehr legen. Müller warnt vor den spielerischen Qualitäten der Gastgeber: "Das wird eine knackige Angelegenheit, denn die Angermunder sind stärker als der Tabellenplatz, auf dem sie gerade stehen." Der Unitas-Coach hebt Akteure wie Martin Gensch, Martin Paukert, Patrik Ranftler und Niko Merten hervor. Aufgrund von Verletzungspech verpflichtete der TVA vor kurzem mit Jens Bothe noch einen starken Torhüter. "Der hat auch schon höherklassig gespielt. Wenn man so etwas aus dem Hut zaubern kann, ist das nicht ohne", betont Müller. Und rechnet damit, dass sich Bothe gegen die Unitas noch einmal steigert. Die simple Erklärung: "Dann hat er eine weitere Woche mit den Jungs trainiert."

In jedem Fall müssen sich die Haaner auf harte Gegenwehr gefasst machen. Denn Angermund braucht Punkte, um sich etwas Luft zur Abstiegszone zu verschaffen. Uli Richter versprüht Zuversicht. "In guter Verfassung können wir der Unitas unbedingt Paroli bieten", glaubt der TVA-Trainer. Die Erinnerung an die bittere Niederlage vor einer Woche in Aufderhöhe, als Mitte der zweiten Halbzeit plötzlich die Konzentration verloren ging, wischen die Gastgeber weg. "Wir alle erwarten einen engagierten Auftritt", fordert Richter. Will heißen: Die Handballfans können sich auf eine umkämpfte Oberliga-Begegnung freuen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort