Handball TV-Trainer Enders: Einfach nur peinlich

Handball · Jahn Hiesfeld – Borussia Mönchengladbach 22:33 (9:17). Die erhoffte Reaktion der "Veilchen" blieb aus. Die Hiesfelder Oberliga-Handballer bekamen vom bisherigen Tabellenzweiten aus Mönchengladbach eine deftige 22:33-Packung verpasst.

Jahn Hiesfeld — Borussia Mönchengladbach 22:33 (9:17). Die erhoffte Reaktion der "Veilchen" blieb aus. Die Hiesfelder Oberliga-Handballer bekamen vom bisherigen Tabellenzweiten aus Mönchengladbach eine deftige 22:33-Packung verpasst.

Die Gäste profitierten danach von der überraschenden 30:34-Heimpleite des Neusser HV gegen die HSG Düsseldorf II und sind neuer Spitzenreiter. Bei den Hiesfeldern war in keiner Phase der Begegnung ein Aufbäumen gegen die hohe Niederlage erkennbar. Die "Veilchen" spielten ihren Streifen herunter und luden die Gäste durch einfache Fehler immer wieder zu Tempogegenstößen ein.

Kein Blatt vor den Mund nahm Coach Werner Enders nach den für ihn frustrierenden 60 Minuten: "Eine peinliche Vorstellung. Ohne Moral. Wir hatten nur negative Situationen. Im Spiel erwarte ich einfach mehr Reaktion. Ich hatte den Eindruck, die spielen alle mit Händen in der Tasche und im Schlafanzug. So geht das einfach nicht weiter. Wir sind wie ein Abstiegskandidat aufgetreten. Wenn wir so weiter spielen, ziehen auch Mettmann und Lobberich an uns vorbei."

Von Beginn an lief es nicht rund für die Gastgeber. Trotz leichter Entspannung im Personalbereich gelang es den Hiesfeldern zu keinem Zeitpunkt, die Offensive der Borussia in Schach zu halten. Marian Kurtz kam erstmals nach seinem Jochbeinbruch wieder zum Einsatz, und auch Philipp Tuda stand zum ersten Mal im Trikot des TV Jahn auf dem Feld. Bis zum 5:7 (20.) konnten die "Veilchen" den Rückstand konstant auf zwei Tore halten. Doch dann zogen die Gladbacher zunächst mit fünf Treffern in Folge auf 12:5, dann auf 13:7 und bis zur Pause auf 17:9 davon.

Nach dem Wechsel wurde der Auftritt der Enders-Truppe eher noch trostloser. Die Trefferquote blieb unterirdisch, und in der Deckungsmitte ließen Marek Scharfenberg, Christian Ginters und Martin Gensch ihren Gegenspielern viel zu viel Raum. Die Truppe von Coach Zoran Cutura agierte im Stile einer Spitzenmannschaft und führte zwischenzeitlich mit 31:18 (54.). Die Hiesfelder wirkten wie gelähmt. Einzig Rechtsaußen Felix Busjan sowie die Keeper Adrian Schnier und "Paule" Meyer kamen in den Bereich ihrer Normalform.

Die letzten Minuten verbrachte auch Christian Ginters auf der Bank. Er bot eine ganz schwache Leistung, zumeist hatte Tobias Elis den TV-Torjäger sicher im Griff. Überhaupt nicht einverstanden mit seinem Schlüsselspieler war Werner Enders: "Ich erwarte von einem Kapitän, dass er auf dem Feld einmal die richtige Ansprache findet und die anderen mitreißt. Das war nicht der Fall und das ist nicht zum ersten Mal so. Die Einstellung stimmt einfach nicht. Die Spieler gucken sich vor dem Anpfiff lieber die Zweite an, anstatt sich schon mal auf ihr Spiel vorzubereiten." Es gibt also einige Baustellen für den erfahrenen Trainer.

Hiesfeld: Meyer, Schnier — Busjan (6), Möhle (3), Scharfenberg (1), Gensch (3), Ginters (6/2), Mergner, Tuda, Kurtz, Schwengers (3).

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort