Basketball TuS packt zu spät seinen Kampfgeist aus

Mettmann · In der 2. Regionalliga verschlafen die Hildener Basketballer im Duell gegen den Leichlinger TV die ersten zehn Minuten, starten erst im zweiten Viertel die Aufholjagd. Am Ende müssen sie sich in der Verlängerung knapp geschlagen geben.

 Hendrick Merckens trumpfte mit dem TuS-Team zu Beginn der zweiten Halbzeit stark auf.

Hendrick Merckens trumpfte mit dem TuS-Team zu Beginn der zweiten Halbzeit stark auf.

Foto: Olaf Staschik

TuS Hilden - Leichlinger TV 86:88n. Verl. (78:78, 35:44). Die Leichlinger Fans machten das Derby in der 2. Basketball-Regionalliga zu einem Heimspiel, feuerten ihr Team über weite Strecken lautstark an. Am Ende des Krimis in der Stadtwerke Hilden Arena hatten die Leichlinger tatsächlich allen Grund zum Feiern.

Gleichwohl stand die Partie bis zuletzt auf des Messers Schneide, weil sich die Hildener nach einem katastrophalen ersten Viertel mit großem Einsatz in die Partie hinein kämpften. Selbst als der überragende Sören Bich den LTV 31 Sekunden vor der Schlusssirene 78:75 in Führung brachte, wusste der TuS mit dem Dreier von Alex Blankenstein die richtige Antwort. Und wer weiß, was passiert wäre, hätten die Unparteiischen die rüde Attacke gegen Hildens Center Hendrik Merckens fünf Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit mit zwei Freiwürfen geahndet. So aber hatte der LTV dann doch die Nase vorne, auch wenn Cem Karal eine Minute vor dem Ende der Verlängerung auf 85:85 stellte. Eine Sekunde (!) stand dann noch auf der Uhr, als der Spielertrainer des TuS beim Stand von 86:88 zwei Freiwürfe vergab und Leichlingen so den fünften Saisonsieg ermöglichte.

Entsprechend enttäuscht bilanzierte der Coach, der gleichwohl bester Schütze seines ersatzgeschwächten Teams war: "Nach dem schlechten ersten Viertel musste ich zur Halbzeit in der Kabine etwas lauter werden. Nach der Pause haben wir uns merklich gesteigert, kämpferisch zugelegt und gute Moral bewiesen. Dennoch ist es natürlich frustrierend, solch ein wichtiges Spiel zu verlieren. Allerdings hatte Leichlingen heute auch die bessere spielerische Qualität." Michael Mulde, der mit fünf Dreiern überzeugte, ergänzte: "Es ist mir sein Rätsel, wie wir nach der guten Leistung gegen Bonn/Meckenheim heute so ein schlechtes erstes Viertel spielen. Wir haben wieder einmal zu lange gebraucht, um unseren Rhythmus zu finden. Am Ende sind wir für unseren großen Aufwand nicht belohnt worden."

Von "Aufwand" konnte indes im ersten Viertel noch keine Rede sein. Der TuS wirkte zeitweise hilflos, schien gegen die ihre technischen Fähigkeiten ausspielenden Gäste völlig überfordert. Schon in dieser Phase stellte der beste Mann des Abends, LTV-Flügelspieler Sören Bich (21), sein Können unter Beweis. 11:23 lag der TuS nach zehn Minuten hinten, legte dann aber im zweiten Abschnitt zumindest in kämpferischer Hinsicht zu und zeigte auch eine ganz andere Körpersprache. Nach Karals verwandelten Freiwürfen (16.) hieß es nur 28:31, ehe Leichlingen das Tempo wieder anzog und mit der 44:35Führung in die Pause ging.

Im schließlich mit 20:11 gewonnenen dritten Viertel verkürzten die Einheimischen zunächst den Rückstand (25. - 41:46) und krönten anschließend ihre Aufholjagd durch die Dreier von Nicklas Perry zum Ausgleich (46:46) und Alex Blankenstein zur erstmaligen Führung (49:46).

Unentschieden 55:55 stand es nach 30 Minuten, weil die Hildener endlich zur Normalform gefunden hatten. So sahen die Zuschauer auch im vierten Durchgang ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem der LTV meist führte, andererseits nach den Korberfolgen von Andreas Samus (35. - 68:67) und Cem Karal (37. - 72:71) auch zweimal in Rückstand geriet. Bereits zu diesem Zeitpunkt war klar, dass es bis zum Schluss eng bleibt und der Glücklichere das Spiel für sich entscheidet.

"Am Ende war es auch eine Sache des Willens. Unsere spielerischen Qualitäten kamen nur im ersten Viertel richtig zur Geltung. Später machte uns der Kampfgeist der Hildener merklich zu schaffen. Das war heute ein ganz wichtiger Sieg, weil wir uns jetzt ein Polster zur direkten Abstiegszone verschaffen konnten", urteilte LTV-Trainer Björn Jakob.

(ER)
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