Basketball TuS Hilden hat den Sieg schon vor Augen

Mettmann · Die Basketballer kassieren im Duell der 2. Regionalliga gegen den Barmer TV nach bravouröser Aufholjagd kurz vor dem Ende noch den Ausgleich - und haben dann in der Verlängerung unerwartet deutlich das Nachsehen.

 Tom Warnecke (am Ball) setzte sich in dieser Szene gut gegen die Barmer Abwehr durch.

Tom Warnecke (am Ball) setzte sich in dieser Szene gut gegen die Barmer Abwehr durch.

Foto: Staschik

TuS Hilden - Barmer TV n. V. 78:90 (76:76, 25:41). Exakt 17 Sekunden der regulären Spielzeit waren in der Stadtwerke Hilden Arena noch zu absolvieren, als Jörg Holtz zur 76:74Führung traf. Die Hildener Fans tobten. Doch die Wuppertaler behielten die Nerven, glichen zehn Sekunden später durch Daniel Walter noch aus. "Das war ärgerlich. Da haben wir im Zentrum nicht richtig zugepackt. Wir standen dicht vor dem Sieg, umso bitterer ist die Niederlage", urteilte Hildens Ahmed Kaichouhi nach der mit 2:14 deutlich verlorenen Verlängerung. "In der Overtime hatte Barmen einfach mehr zuzusetzen. Da konnten wir physisch und mental nicht mehr gegenhalten", urteilte Aufbauspieler Dominik Polynice. Das Duo hatte gemeinsam mit den Teamkollegen eine grandiose zweite Halbzeit hingelegt, nach einer energischen Aufholjagd den Tabellendritten an den Rand an einer Niederlage gebracht.

Danach sah es allerdings in den ersten 20 Minuten noch nicht aus. Die Hildener führten zwar anfangs (3.) durch Tommy Warnecke (4) und Polynice (2) mit 6:0, doch in der Folge dominierten die Wuppertaler mit genauem Passspiel und ihrer konsequenten Verteidigung das Geschehen - gegen einen plötzlich viel zu zaghaft auftretenden TuS.

22:13 hieß es nach den ersten zehn Minuten, in denen Warnecke mit vier vergebenen Freiwürfen binnen einer Minute einmal mehr eine wesentliche Hildener Schwäche deutlich machte. Auch im zweiten Viertel gab es keinen Zweifel, dass die Wuppertaler mit einem deutlichen Sieg die Heimreise antreten wollten. Einzig Kaichouhis Dreier zum 19:24 (13.) weckte ein wenig Hoffnung. Gleichwohl war das nur ein kurzes Strohfeuer.

"Wir haben dann in der Pause Klartext geredet, uns darauf eingeschworen, das Spiel nicht ohne Gegenwehr abzugeben", erklärte Spielertrainer Cem Karal später den Leistungsschub seines Teams. Der Coach ging direkt mit gutem Beispiel voran, verkürzte auf 27:41. Die Hildener kämpften, zeigten nun in der Offensive viel mehr Entschlossenheit und packten auch hinten energischer zu. Noch ließ sich der BTV davon nicht beeindrucken, lag nach 27 Minuten komfortabel mit 51:39 vorne. Dann die Schlussoffensive des TuS. Der nach dem Seitenwechsel mit großem kämpferischen Einsatz viel besser ins Spiel findende Michael Mulde, Karal, Warnecke und der ganz am Ende mit vier Punkten erfolgreiche Polynice verkürzten nach 30 Minuten auf 49:53. Längst standen auch die Hildener Zuschauer wie ein Mann hinter ihrem Team, das im Schlussviertel weiter auftrumpfte.

Adam Mekki gelang der Gleichstand zum 53:53 (32.) und Polynice legte gleich einen Dreier zum 56:53 nach. Hohes Tempo auf beiden Seiten und große Spannung bestimmten die letzten Minuten. Der im vierten Abschnitt stark auftrumpfende Knut Bahlke brachte Barmen wieder 66:62 nach vorne (36.). Doch die Gastgeber ließen sich nicht abschütteln. Polynice wendete das Blatt zum 71:68.

Als Holtz mit fünf Punkten in Folge auf 76:74 stellte, schien der TuS dicht vor dem fünften Sieg. Walter zum Ausgleich und dessen in der fünfminütigen Verlängerung die Begegnung wieder beherrschenden Kollegen machten allerdings einen gehörigen Strich durch diese Rechnung. "Das Spiel mussten wir gewinnen, haben aber unsere Chancen in der normalen Spielzeit nur unzureichend genutzt. Nach der katastrophalen ersten Halbzeit, war das eine tolle Leistungssteigerung, für die wir uns am Ende nur nicht belohnt haben", fasste Cem Karal nach dem spektakulären Basketball-Abend zusammen.

(ER)
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