Handball „Ich habe die Entscheidung nicht bereut“

Wülfrath · Trainer Michael Cisik wechselt vom TuS TD Lank zum Regionalliga-Rivalen TB Wülfrath. Am Samstag kommt es zum direkten Duell.

 Trainer Michael Cisik (Mitte) ist begeistert vom Zusammenhalt der TBW-Handballerinnen.

Trainer Michael Cisik (Mitte) ist begeistert vom Zusammenhalt der TBW-Handballerinnen.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Für die Handballerinnen des TB Wülfrath beginnt an diesem Wochenende die Saison richtig. Nach der langen Sperre der Fliethe-Halle absolvieren sie ihr erstes Heimspiel in der Regionaliga. Gegner ist der TuS TD Lank – der letzte Verein des neuen TBW-Trainers Michael Cisik.

Wie schwer ist Ihnen der Wechsel von Lank nach Wülfrath gefallen?

Michael Cisik Ich war vier Jahre in Lank, hatte gar nicht vor, so lange zu bleiben. Ich bin nicht so sehr der Vereinsmensch, sondern eher der stille Vertreter im Hintergrund. Das glaubt man nicht, wenn man mich an der Seitenlinie erlebt, da bin ich emotional. Aber ich bin kein Hans-Dampf-in allen-Gassen, der überall präsent sein muss. Es war in Lank ein nettes Umfeld, eine sehr nette Mannschaft – es hat einfach alles gepasst und so sind es relativ schnell vier Jahre geworden. Dann habe ich aber gemerkt, dass ich nicht weitermachen möchte, zumal die Mannschaft im Umbruch war. Das habe ich gesagt, ohne dass ich irgendwas anderes in Aussicht hatte. Ich wollte mich treiben lassen, hatte aber sehr schnell Anfragen anderer Vereine. Auch der TBW hat angeklopft und wir sind langsam ins Gespräch gekommen. Das ging nicht Hals über Kopf – erst nach über drei Wochen habe ich nach intensiven Gesprächen guten Gewissens zugesagt. Und ich habe die Entscheidung bis jetzt nicht bereut. Vor allem die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Jörg Büngeler ist sehr gut. Wir sprechen uns intensiv ab, diskutieren viel. Solch eine Zusammenarbeit kannte ich vorher nicht und das macht mich zufrieden.

Wie zufrieden waren Sie mit der Vorbereitung auf die Saison?

Cisik Die Vorbereitung war ganz einfach. Wir haben viele Spiele gegen höherklassige oder gleichwertige Gegner gemacht, da es uns wichtig war, die Mannschaft näher kennenzulernen. Das hat gut geklappt. Wir konnten uns ein gutes Bild vom Leistungsstand der Mannschaft machen.

Wie schwer wog die Sperrung der Fliethe-Halle?

Cisik Im Training war das nur mäßig belastend, da wir in der kleinen Halle trainieren konnten. Wir mussten aber viele Spiele verlegen, das Heimrecht abgeben. Das sind Dinge, die einer Mannschaft nicht gut tun. Auf diesem Niveau geben Nuancen den Ausschlag. Jetzt müssen wir schauen, wie die Mannschaft die vielen Spiele vor Weihnachten innerhalb kurzer Zeit verkraftet. Alle sind berufstätig und haben Familie, diese Terminflut müssen wir organisieren – ich bin gespannt, wie das ausgeht.

Die Niederlage bei Fortuna Köln, war sie vermeidbar oder in Ordnung?

Cisik Sie war zu hundert Prozent vermeidbar. Dabei will ich die Leistung von Fortuna nicht schmälern, Köln hat zu Recht gewonnen. Wir haben uns aber selbst das Leben schwer gemacht, haben unzählige freie Würfe vergeben, hatten viele technische Fehler. So kann man nicht gewinnen. Ich bin aber nicht unglücklich, denn die Niederlage zeigt uns, dass wir noch an vielen Dingen arbeiten müssen. Das Team hat viel Potential und deshalb wollen wir keine Punkte mehr abgeben.

Ihre Mannschaft hat bis jetzt vier Spiele in zehn Wochen absolviert, muss jetzt vor Weihnachten noch drei Heim-und zwei Auswärtspartien in drei Wochen bestreiten. Was rechnen Sie sich aus?

Cisik Durch die langen Pausen zwischen den Spielen ist der Rhythmus einfach noch nicht da, das merkt man eindeutig. Mit dem Problem müssen wir klar kommen und die Mannschaft wird es annehmen. Sicher wird es von Spiel zu Spiel das eine oder andere personelle Problem geben, vor allem unter der Woche, aber wir haben ja einen 15er-Kader. Konditionell ist das kein Problem, denn das gesamte Team ist topfit.

Das erste Heimspiel in der Meisterschaft steigt am Samstag ausgerechnet gegen ihren alten Verein TD Lank, den Spitzenreiter. Wie ist Ihre Gefühlslage?

Cisik Mit einigen Leuten bin ich noch freundschaftlich verbunden. Die Lanker Mannschaft hat eine klasse Serie, spielt gut in der Liga. Das ist ein gefestigtes, eingespieltes Team, darauf müssen wir uns vorbereiten. Wir haben uns im Pokalspiel gegen den Rheydter TV Selbstbewusstsein geholt, jetzt müssen wir im Training noch an einigen Dingen arbeiten. Ich bin bis in jede Haarspitze motiviert, zu gewinnen. Das ist eine Begegnung, die werden wir nicht verlieren, denn auch unsere Mannschaft will siegen – weil sie einfach die Punkte will. Lank ist für mich eine besondere Aufgabe, aber ich bin nicht in der Zwickmühle.

Was gefällt Ihnen besonders an Ihrer neuen Mannschaft?

Cisik Ich bin sehr offen empfangen worden. Die Atmosphäre ist sehr gut und freundschaftlich geprägt, das macht es mir sehr leicht. Wir arbeiten im Training konzentriert, haben aber auch eine Menge Spaß. Und wir haben noch genügend Zeit, ein paar private Dinge auszutauschen. Ich hatte noch nie eine Mannschaft, bei der alle so eng beisammen sind. Das macht mir eine große Freude.

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