Handball Top-Werfer mit Übersicht

Mettmann · Mettmann-Sport setzt auf Handballer, die in der Kreisstadt heimisch sind. Wie Andre Loschinski, der Führungskraft im Verbandsliga-Team ist und mit seiner Erfahrung zum Oberliga-Aufstieg beitragen will.

 Andre Loschinski zählt zu den Führungskräften im Mettmanner Team.

Andre Loschinski zählt zu den Führungskräften im Mettmanner Team.

Foto: Dietrich Janicki

Zweifellos war Andre Loschinski im Sommer der Königstransfer des Handball-Verbandsligisten Mettmann-Sport. Mit dem 1,98 Meter großen Rückraumwerfer lotste Jürgen Tiedermann, Trainer von ME-Sport und zugleich sportlicher Leiter, einen Ur-Mettmanner zurück in die Heimat. Damit ist er sogar der letzte Aktive beim Tabellenzweiten, der bei der Fusion von Mettmanner TV und SC Mettmann schon das Trikot der Kreisstädter und der Vorgängerklubs trug. Für Loschinski, der im Januar das 31. Lebensjahr vollendete, schloss sich mit der Rückkehr in die Heimat der Kreis seiner Handball-Karriere. "Das hatte er auch immer so betont", erinnert sich Mettmanns CoTrainer Markus Flieter an die Aussagen des Neuzugangs. "Klasse, dass er auch Wort gehalten hat."

Im Sommer 2008 wechselte der damals 24-Jährige zum Regionalligisten OSC Rheinhausen und schaffte in den vier Jahren dort unter anderem den Aufstieg in die 2. Bundesliga. "Ich hatte das Talent und schon vorher einige Angebote. Da musste ich den Wechsel einfach wagen", erklärte Loschinski. Schon ein Jahr zuvor schlug der gelernte Speditionskaufmann Angebote anderer Klubs aus Verbundenheit zum Verein und wegen des guten Zusammenhalts im Team aus. "Die menschliche Komponente ist hier immer schon top gewesen", unterstreicht der frühere Bundesliga-Akteur die Stärke der Mettmanner. Unter anderem war es genau das, weshalb es ihn nach weiteren Stationen bei den aktuellen Drittligisten SC Leichlingen und HSG Krefeld wieder zu ME-Sport zog.

"Sportlich habe ich jetzt ein Alter erreicht, wo ich andere Prioritäten setzten muss als die Spielklasse. Außerdem wollte ich nicht mehr so weit fahren", begründet er seine schnelle Zusage. Doch der entscheidende Faktor saß auf der Bank: Jürgen Tiedermann. Der hatte Loschinski als erster Trainer bei den Senioren unter seinen Fittichen. Nach 23 Fehlwürfen und nur einem Treffer in einem Meisterschaftsspiel gegen den TV Ratingen bettelte der Nachwuchsmann seinerzeit um seine Auswechslung. Tiedermann schüttelte den Kopf und zeigte auf seine ruhige Art, wo er Andre Loschinski sehen wollte. Im Angriff. "Damit hat er mich in meinem Handballerleben menschlich so geprägt und mir beigebracht, dass ich nie aufgeben darf", sagt der heutige Team-Senior. "Mit meiner Hilfe will ich dem Verein und besonders ihm etwas zurückgeben und helfen, dass wir unsere gemeinsamen Ziele erreichen."

Auch Tiedermann zeigt sich von seinem Top-Werfer angetan. "Durch seine Verletzung in der Vorbereitung haben wir nur in einigen Hinrundenbegegnungen den richtigen Andre sehen können. Aber wir werden noch viel Freude an ihm haben", prophezeite der Coach. Den Unterschied zwischen dem aktuellen Team und der Mannschaft von 2008 beschreibt Loschinski mit den Worten: "Ich bin älter geworden, die Mannschaft jünger." Während er damals 24 Jahre zählte und das Durchschnittsalter des Teams etwas über 30 Jahre lag, ist es jetzt genau umgekehrt. Der Ehrgeiz ist aber ähnlich: Loschinskis Ziel ist es, die Mettmanner Mannschaft dahin zu führen, wo er sie 2008 verlassen hat: in die Oberliga.

(erd)
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