Leichtathletik Tobias Kofferschläger hört als Bundestrainer auf

Hilden · Der Hildener arbeitet nun für den TSV Bayer Leverkusen. Als Leistungssportkoordinator NRW kümmert er sich um kleinere Vereine.

   Für den Hildener Tobias Koffeschläger beginnt als Trainer ein neuer Lebensabschnitt.

Für den Hildener Tobias Koffeschläger beginnt als Trainer ein neuer Lebensabschnitt.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Für den Leichtathletik-Experten Tobias Kofferschläger beginnt eine neue Ära. Über zehn Jahre arbeitete der Hildener für den Deutschen Leichtathletikverband als Frauen-Bundestrainer für den 400-Meter-Bereich. Ende Mai beendete der49-Jährige seine Tätigkeit im DLV und kehrt irgendwie zu seinen Wurzeln zurück: Seit dem 1. Juni steht er als Trainer in Diensten des TSV Bayer Leverkusen.

Die Trennung fiel Kofferschläger schwer, deshalb verlässt er den Verband mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Die zehn Jahre haben mir sehr viel Spaß gemacht. Trotz der Fluktuation, die es über die ganzen Jahre gab, hatten wir immer einen super Kader“, sagt er im Rückblick. Vor allem die internationalen Meisterschaften bereiteten dem Trainer viel Freude, „auch wenn es zwischendrin Jahre gab, die nicht ganz so erfolgreich waren“. So kommt Wehmut auf beim Gedanken an die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro. Seinerzeit belegte die deutsche 4 x 400 Meter-Staffel der Frauen den neunten Platz. Erst viel später wurden zwei Läuferinnen der Ukraine, die im Finale der besten acht Teams auf Rang fünf kam, disqualifziert. „Uns wurde damit das olympische Finale gestohlen“, stellt Kofferschläger angesichts der Dopingsünder unmissverständlich fest. Doch der Coach betont im gleichen Atemzug: „Es gab auch viele schöne Erlebnisse.“ Für ihn persönlich wichtig: „Ich konnte vielfältige weltweite Kontakte knüpfen. Die Zeit hat mir eine Menge gebracht für mein berufliches Weiterkommen.“

Nun also startet Kofferschläger, der vor seiner Tätigkeit als Bundestrainer über viele Jahre die Top-Athleten der LG Stadtwerke Hilden betreute, einen neuen Lebensabschnitt. Seit dem 1. Juni arbeitet er in Diensten des TSV Bayer Leverkusen. „Viel geändert hat sich nicht – nur der Arbeitgeber“, sagt er. Der Fokus liegt aber nun wieder mehr auf der Vereinsebene. Das Training der TSV-Athleten im Bereich von Sprint und Langsprint am Stützpunkt in Leverkusen ist das eine. Zugleich bekam Kofferschläger die Aufgabe übertragen, als Leistungskoordinator NRW das Augenmerk auch auf Athleten aus kleineren Vereinen zu legen, die keinen hauptamtlichen Trainer haben. Also zu schauen, „wie die Trainingsbedingungen sind, ob es Unterstützungsbedarf gibt und auch die duale Karriere zu fördern: Wie lassen sich Ausbildung und Leistungssport miteinander in Einklang bringen“. Eine Aufgabe, die für Tobias Kofferschläger ihren Reiz hat, dabei betont er: „Es ist nicht unser Ziel, gerade die jüngeren Athleten ins TSV-Trikot zu ziehen.“ Der 49-Jährige will vielmehr Talente unterstützen. „Anklopfen und Rat einholen, können die immer. Für alles andere findet sich eine Lösung“, sagt er.

Noch wichtiger ist für Kofferschläger, die Möglichkeiten am Bundesstützpunkt in Leverkusen zu verbessern. „Als Bundestrainer konnte ich nicht so viel Zeit in die strukturelle Arbeit stecken, aber das ist schon etwas, was mir Spaß macht“, erklärt er und unterstreicht: „In Deutschland und international gibt es nichts besseres – wenn man das Wetter mal außer acht lässt.“ Denn aufgrund der Hallen-Kapazitäten bekommen die Sportler in Leverkusen optimale Trainingspläne geboten.

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