Fußball Test mit Höhen und Tiefen

Der VfB Hilden bietet dem Regionalliga-Dritten RW Oberhausen in der zweiten Hälfte Paroli.Der Wülfrather Neuzugang Krzystof Benedyk erzielt beide Treffer des Fußball-Verbandsligisten.

VfB Hilden – Rot-Weiß Oberhausen 2:4 (1:4). Rund eine Viertelstunde lang schalteten die Fußballer aus Oberhausen einen Gang hoch und erwischten die Hildener damit ähnlich kalt wie das trübe Wetter. Der Aufstiegskandidat für die Zweite Liga hinterließ ansonsten keinen starken Eindruck im Testspiel beim Verbandsligisten, der sich vor allem nach der Pause deutlich besser verkaufte. Allerdings war es gerade in der zweiten Halbzeit eine wenig attraktive Partie, denn die Trainer wechselten eifrig durch.

RWO-Torhüter patzt

Zunächst brachte den Gästen das Kleeblatt auf dem Trikot kein Glück, denn die Hildener gingen unerwartet in Führung. Neuzugang Krzystof Benedyk versuchte es beim ersten ernsthaften Angriff mit einem Flachschuss. Auf dem nassen Naturrasen der Bandsbusch-Anlage bekam Torwart Lukas Fronczyk den Ball nicht richtig zu fassen, der ihm zum 0:1 (4.) unter den Armen durchrutschte. Die erste Visitenkarte für die Gäste gab Spielmacher und Kapitän Markus Kaya beim VfB-Schlussmann Andreas Kontra ab (10.), doch der neue Mann zwischen den Pfosten parierte den Freistoß sehenswert.

Die Hildener verloren häufig ohne Bedrängnis den Ball – entweder wegen des Bodens oder durch Ungenauigkeit. Insgesamt agierten sie aber recht aufmerksam. Dennoch gab RWO klar den Ton an, spielte die technische und taktische Überlegenheit aus, glänzte mit flüssigen Kombinationen und guten Ideen. Das sahen die Zuschauer mit rot-weißen Schals natürlich gerne, auch wenn sie zu diesem Zeitpunkt vermutlich Eleganz gegen Zählbares eingetauscht hätten.

Aksoy-Hattrick in zehn Minuten

Ein Freistoß (25.) von Kaya leitete die stärkste Phase der Gäste ein. Der Kapitän zirkelte den Ball aufs Tor, wo Kontra ihn bereits sicher gefangen zu haben schien. Doch das rutschige Leder sprang dem VfB-Torwart aus den Händen zum 1:1 in die Maschen. Nun erhöhten die Oberhausener nochmals den Druck, drängten auf weitere Treffer. Und die fielen: Tuncay Aksoy erzielte in nur zehn Minuten einen lupenreinen Hattrick (33., 34., 43.) und führte die Gastgeber regelrecht vor. Alle drei Tore entstanden aus ähnlichen Situationen, bei denen die Abwehr des VfB schlicht zu langsam reagierte.

Mit dieser Hypothek gingen die Hildener in die zweite Hälfte, in der sie wesentlich mutiger agierten. Szenenapplaus erhielt das Team für die Flanke von Daniel Niedzkowski auf Denis Zagorica, der den Ball volley aufs Tor schoss (56.). Durch die zahlreichen Wechsel verflachte die Partie. Den besseren Eindruck hinterließen dennoch die Gastgeber, während es RWO nur noch aus der Distanz versuchte. Der VfB belohnte sich für sein engagiertes Auftreten noch mit einem weiteren Treffer: Benedyk schaltete bei einem Fehler von Torwart Christoph Semmler am schnellsten und spitzelte den Ball zum 2:4 (84.) ins Netz.

„Oberhausen war ein absoluter Spitzengegner, gegen den wir nach der Pause ganz ordentlich ausgesehen haben“, bilanzierte Peter Waldinger. Der Trainer des VfB Hilden freute sich über den engagierten Auftritt seines Teams und besonders über die Tore von Neuzugang Krzystof Benedyk: „Die geben ihm Selbstvertrauen. Ich hoffe, er kann diese Torjäger-Qualitäten in die Meisterschaft transportieren.“

(RP)
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