Radsport Team-ME träumt vom Etappensieg

Mettmann · Die Mettmanner Radsportler fliegen am Sonntag nach Mauritius. Am Dienstag startet die sechstägige Tour de Maurice, die mit sieben anspruchsvollen Etappen aufwartet - und für die Amateure der Saisonhöhepunkt ist.

 Die Tour de Maurice bot den Mettmanner Radsportlern in 2014 besondere Reize.

Die Tour de Maurice bot den Mettmanner Radsportlern in 2014 besondere Reize.

Foto: Archiv/Aurelie Travailleur

Im vergangenen Jahr kam die Einladung zum Amateurrennen auf Mauritius überraschend. Und die Radsportler vom Team-ME legten sich mächtig ins Zeug, um die ungewohnte Herausforderung in malerischer Umgebung zu meistern. Mit Erfolg: Denn am Ende holte Jakob Wamser in der Sprintwertung Bronze. Dazu erarbeitete sich die Mettmanner Mannschaft Rang vier in der Gesamtwertung und brachte dazu mit Marek Maluszak einen Fahrer auf Rang acht und damit in den Top-Ten der Einzelwertung unter.

Mit dieser Leistung überzeugten die Mettmanner auch die Organisatoren der Tour de Maurice - kaum war der Wettkampf beendet, hielt Team-ME bereits die Einladung für 2015 in den Händen. "Alle haben auf uns geschaut. Wir waren in einem exotischen Land - aber wir waren die Exoten", stellte seinerzeit Jens Volkmann mit einem Lachen fest. Der Sportliche Leiter ist wieder mit von der Partie, als Betreuer aber auf sich allein gestellt. Denn Roland Schüren, der im vergangenen Jahr für eine reibungslose Berichterstattung und die Fotodokumentation sorgte, kommt diesmal nicht mit. "Leider fehlt mir aus beruflichen Gründen die Zeit", sagt der Bäckermeister, der zugleich als Hauptsponsor fungiert und selbst ein leidenschaftlicher Radfahrer ist.

Die Mannschaft hat ebenfalls ein verändertes Gesicht. Zwangsläufig, denn Verletzungen im Laufe dieser Saison machten einen Strich durch die detaillierte sportliche Planung. Ursprünglich ruhten die Mettmanner Hoffnungen auf Johannes Willm, der nach der Tour de Maurice in heimischen Gefilden plötzlich ganz anders aufdrehte. Beim Rennen Rund um Köln kam Willm jedoch unverschuldet zum Sturz und musste sich einer Schulteroperation unterziehen. Und den Job des Betreuers musste er jetzt auch noch wegen einer Entzündung des Zehs absagen.

Für Will sollte Heinz Häusler, amtierender Deutscher Senioren-Meister, einspringen. "Ein starker Fahrer, der uns sehr gut zu Gesicht stehen würde", sagt Jens Volkmann. Doch Häusler passte ebenfalls aus beruflichen Gründen. Jetzt steht Andreas Kemper im Team. Der 49Jährige nutzt seine letzte Chance, noch einmal in der Elite-Klasse zu starten - aus Altersgründen geht es für ihn 2016 in der Seniorenklasse weiter. "Andreas ist ein erfahrener Radrenner, der Autorität und Ruhe ausstrahlt und ein Rennen auch lesen kann. Er weiß, wann und wo wir reagieren müssen", charakterisiert Volkmann den ältesten Sportler im Mettmanner Team. Den Gegenpart bildet Gabriel Dambowy. Der 18Jährige betritt auf Mauritius Neuland - und kann mit seiner Unbekümmertheit vielleicht für den einen oder anderen Farbtupfer im Rennverlauf sorgen. Mit Marek Maluszczak und Jakob Wamser, die bereits im vergangenen Jahr auftrumpften, haben die Mettmanner außerdem zwei weitere erfahrene Eisen im Feuer.

Die Ziele sind klar formuliert. "Ein Etappensieg wäre toll, ist aber sehr schwierig", sagt Volkmann. "Vielleicht schaffen wir es, wenigstens mal an einem Tag zum Beispiel das Sprinttrikot zu tragen." Der Ehrgeiz ist groß, zumal die Mettmanner wissen, was auf sie zukommt. "Wir haben jetzt einen höheren Reifegrad und bessere Ortskenntnisse. Zum Beispiel gibt es an bestimmten Stellen der Insel Rückenwind, an anderen Gegenwind, manchmal ist die Straße wellig", berichtet Volkmann. Allerdings taucht auch eine Unbekannte in der Rechnung auf. "Wir wissen nicht, welche Gegner uns erwarten", betont der Sportliche Leiter. Denn manche der letztjährigen Starter schafften inzwischen den Sprung auf die Profi-Ebene.

Auch Jens Bruckmann blickt der Tour gespannt entgegen. "Da haben wir letztes Jahr richtig harten Radsport erlebt", stellte der Vorsitzende von Team-ME fest.

(RP)
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