Radsport Team ME fährt die Tour de Maurice

Mettmann/Mauritius · Für den Mettmanner Radsportverein ist der Abstecher auf die Insel der sportliche Höhepunkt im Jahr. Diesmal will die Mannschaft das rosa Masters-Trikot verteidigen.

 Marek Maluszczak (v.r.), Gabriel Dambowy, Andreas Scheithauer, Johannes Willm und René Klinger starten auf Mauritius.

Marek Maluszczak (v.r.), Gabriel Dambowy, Andreas Scheithauer, Johannes Willm und René Klinger starten auf Mauritius.

Foto: Team ME

Der Stolz steht den Radsportlern von Team ME ins Gesicht geschrieben. Denn bereits zum dritten Mal in Folge erhielten sie die Einladung zur Tour de Maurice. Und sie wollen erneut mit Leistung überzeugen. Allerdings stiegen sie am Sonntag in veränderter Besetzung in den Flieger. Neben Routinier Marek Maluszczak steht erneut Gabriel Dambowy in der Mannschaft - der Nachwuchsmann feierte 2015 seine Premiere auf Mauritius, konnte aber nach einem Sturz nicht mehr zur Schlussetappe antreten. Maluszczak hingegen freute sich im vergangenen Jahr über den bislang größten Erfolg von Team ME, denn der 47-jährige Kapitän gewann das rosa Trikot, die Auszeichnung für den Sieger der Masters-Wertung - also die Altersklasse 40 plus.

Vor seinem Debüt beim internationalen Amateurrennen auf Mauritius steht Johannes Willm. Der 29Jährige war schon im vergangenen Sommer fest eingeplant, musste dann aber wegen einer Schulteroperation passen. Jetzt aber zählt Willm jedoch zu den stärksten Kräften im Team ME. "2015 hatte er Verletzungsprobleme, aber in diesem Jahr ist er topfit", rechnet Jens Volkmann mit einer guten Vorstellung. Der Vorsitzende kann das Team diesmal übrigens nicht vor Ort unterstützen, da er wegen beruflicher Verpflichtungen in Deutschland bleiben musste.

Neu im Kader sind auch René Klinger und Andreas Scheithauer. "Beide sind klein und leicht", beschreibt Volkmann jene Eigenschaften der beiden Radsportler, die gerade bei den beiden schweren Bergetappen der Tour das Team ME nach vorne bringen sollen. Denn erneut wollen die Mettmanner in der Mannschaftwertung nach Rang vier und sechs in den Vorjahren einen Platz unter den Top Ten erreichen. "Die Teamwertung gibt die Leistungsbreite der Mannschaft wieder", erläutert Volkmann.

Ein Etappensieg wäre natürlich ein Traum, doch Volkmann stellt fest: "Das ist nicht unsere Kragenweite." Denn die Konkurrenz ist groß. "Auch in diesem Jahr soll das Niveau wieder sehr hoch sein. Vor allem die 23- bis 24-jährigen Fahrer, die aus Südafrika oder Australien kommen, zählen schon zur Profikategorie", berichtet der Vorsitzende von Team ME. Deshalb setzen sich die Mettmanner ein anderes Ziel: Sie wollen unbedingt das rosa Trikot, das sich Marek Maluszczak 2015 schon nach der ersten Etappe überstreifen durfte, verteidigen. Der Kapitän kann sich bei diesem Unterfangen also der Unterstützung seiner Vereinskameraden gewiss sein.

Gestern früh kamen die Mettmanner auf Mauritius an und richteten sich erst einmal im Hotel ein. Kurz danach drehten sie aber bereits eine kleine Runde auf dem Rad, um sich die Beine nach dem langen Flug auszuschütteln und schon einmal die Inselatmosphäre aufzusaugen. Heute ist dann noch einmal ein leichtes Training angesagt, ehe am Abend mit der Eröffnungsveranstaltung die Anspannung steigt. "Die Teams, die Trikotwertungen und die lokalen Sponsoren werden dann vorgestellt", sagt Jens Volkmann. Und stellt mit einem weinenden Auge fest: "Es ist schon schade, dass ich nicht dabei sein kann, aber es geht eben nicht anders."

Morgen um 11 Uhr beginnt dann die erste Etappe, die von Port Louis über 120 Kilometer nach Beau-Plan führt. Das Profil des Auftaktabschnitts nennt Volkmann leicht. Doch er betont: "Die erste Etappe ist durchaus anspruchsvoll, weil alle am Start noch frisch sind." Und auch die klimatischen Bedingungen stuft der Vorsitzende als schwierig ein. "Die Südafrikaner und die Einheimischen sind die tropischen Bedingungen gewohnt. Unsere Fahrer müssen darauf achten, dass sie schon im Vorfeld ihren Flüssigkeitshaushalt in Ordnung bringen und viel trinken, damit sie am Ende keine Muskelkrämpfe bekommen." Da sieht Volkmann aber auch die beiden Betreuer gefordert. Diesmal kümmern sich Henk van den Born und Andi Rothermund um die kleinen und großen Sorgen der Radsportler. Kein leichtes Unterfangen, wie Volkmann aus eigener Erfahrung weiß. "Die sind alle nervös und angespannt, hören nur mit einem Ohr zu." Am Ende der sechs Etappen wird sich zeigen, wer Lehrgeld zahlte und wer schnell dazu gelernt hat.

(RP)
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