Tennis TC Johannesberg darf noch hoffen

Tennis · Der Traum von der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft ist für die Herren 40 des TC Johannesberg – noch nicht ganz – beendet. Der Tennis-Regionalligist verlor das "Endspiel" in Gürzenich wegen personeller Probleme unglücklich mit 3:6.

 Der verletzte Carsten Arriens trat nur aus taktischen Gründen an.

Der verletzte Carsten Arriens trat nur aus taktischen Gründen an.

Foto: ola

Der Traum von der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft ist für die Herren 40 des TC Johannesberg — noch nicht ganz — beendet. Der Tennis-Regionalligist verlor das "Endspiel" in Gürzenich wegen personeller Probleme unglücklich mit 3:6.

Aber wegen eines "Regelverstoßes" folgt womöglich ein Nach- oder Wiederholungsspiel.

Carsten Arriens hatte sich bereits am Abend zuvor verletzt gemeldet, trat zwar aus taktischen Gründen gegen Jens Wöhrmann an, gab dann aber schnell auf (2:6, 0:6). Ralf Eichten wollte nach einer langwierigen Armverletzung unbedingt spielen, hatte sich aber selbst überschätzt. Der Arm wurde wieder dick und der Punkt ging an Jan Stremmel (6:2, 6:0).

Spektakulärer Matchball

Die beiden Erkrather Spitzenspieler sorgten für den Ausgleich. Francisco Clavet besiegte Jacques-Olivier Moers 6:3 und 6:2, beendete das Match spektakulär: Er gab von der T-Linie aus dem Ball so viel Drall, dass dieser aus der gegnerischen Hälfte wieder in sein Feld zurücksprang, bevor Moers ihn überhaupt erreichen konnte. Wimbledon-Sieger Paul Haarhuis (Senioren-Doppel) wurde gegen Michael Schmidtmann nach einer 5:0-Führung ein wenig leichtsinnig (6:4), machte im zweiten Durchgang aber kurzen Prozess (6:0).

In den letzten beiden Einzeln ging es dann um die bessere Ausgangsbasis für die Doppel. Frank Potthoff und Veli Paloheimo lieferten sich ein hart umkämpftes und über zwei Stunden langes Duell. Nach dem 4:6 im ersten Satz führte der Erkrather bereits mit 5:2, doch der Finne glich zum 6:6 aus und war im Tie-Break der bessere Mann (7:6). Einen Tennis-Krimi lieferten sich der viel höher eingestufte Lionnel Barthez und Dirk Leppen. Der erste Satz endete 7:6 für den favorisierten Gürzenicher. Den zweiten Durchgang gewann der Erkrather sensationell mit 6:1. Lionnel Barthez schien angeschlagen, humpelte zuweilen, war dann aber wieder schnell auf den Beinen und sorgte mit dem 10:7 im Match-Tie-Break für die schon vorentscheidende 4:2-Führung nach den Einzeln.

Die Johannesberger mussten nun alle drei Doppel gewinnen. Die Paarungen waren nominiert, befanden sich auf dem Platz, der Schiedsrichter setzte den Beginn der Matches für die nächsten sieben Minuten an. Doch dann stellte sich heraus, dass es keine neuen Bälle auf der Anlage gab. Eine Regel besagt, wenn keine neuen Bälle gestellt werden können, würden die drei Doppel als Niederlagen für den Gastgeber gewertet, der zudem ein Strafgeld zahlen muss. Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass mit alten Bällen weitergespielt wird.

Die Johannesberger wollten keinen Sieg auf dem Papier erringen. Die Matches begannen mit den alten Bällen, die nach rund einer Stunde gegen neue ausgetauscht wurden. Den Erkrathern gelang kein "Tennis-Wunder", nur Paul Haarhuis und Harald Theissen gewannen ihr Doppel gegen Jacques-Olivier Moers und Lionnel Barthez mit 4:6, 7:5 und 10:0.

Da das "Ball-Problem" automatisch im Spielbericht erwähnt wird und damit ein Fall für den Sportausschuss ist, könnten alle drei Doppel nachträglich für die Erkrather gewertet werden. Gefragt, was ihm denn am liebsten wäre, erklärte der TCJ-Coach Manfred Kiel: "Ich würde es am liebsten so machen wie der Boxer Hayes, der lauthals einen neuen Kampf gegen Klitschkow haben will." Bleibt noch die Frage um die Zukunft der Mannschaft. "Wenn diese Truppe zusammenbleibt, was jetzt schon signalisiert wurde, dann wird der TC Johannesberg nächstes Jahr erneut angreifen", versichert Manfred Kiel.

(RP/rl)
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