Handball Spitzenreiter TBW rutscht in Königsdorf aus

Wülfrath · Durch das 22:22-Unenschieden stürzen die Wülfrather Handballerinnen schon wieder vom Regionalliga-Gipfel.

 Luisa Kieckbusch gehörte zu den besten TBW-Werferinnen.

Luisa Kieckbusch gehörte zu den besten TBW-Werferinnen.

Foto: Fries, Stefan (frs)

Vor einer Woche war die Freude groß, als die Handballerinnen des TB Wülfrath im Gipfeltreffen der Regionalliga den Titelrivalen Fortuna Düsseldorf besiegten. Doch der Grat zwischen „himmelhoch jauzend“ und „zu Tode betrübt“ ist manchmal schmal, wie die Mannschaft von Lars Faßbender jetzt erfahren musste. Denn beim Tabellensechsten TuS Königsdorf leistete sich der frisch gebackene Spitzenreiter einen Ausrutscher, der ihn vom Gipfel stürzen ließ – lachender Dritter des 22:22-Unentschiedens ist die Fortuna, die nun im Titelkampf alle Trümpfe in der Hand hält.

Dabei knüpften die TBW-Handballerinnen in der ersten Halbzeit nahtlos an die gute Leistung aus dem Spitzenduell an. „Wir haben es nur verpasst, die zahlreichen Chancen zu verwerten und in Tore umzumünzen“, analysierte Lars Faßbender. Der Wülfrather Trainer musste mit ansehen, wie sein Team fast im Minutentakt gute Möglichkeiten vergab. „Wir hätten uns auf sechs bis acht Tore absetzen können“, sagte er. Die Gäste diktierten von Beginn an das Geschehen, zogen nach dem 1:1 durch Tore von Luisa Kieckbusch (2) und Kirsten Buiting auf 4:1 davon. Zydra Zimmermann, Torjägerin des TuS Königsdorf und zugleich beste Werferin in der Liga, setzte sich das erste Mal per Siebenmeter in Szene und verkürzte auf 2:4 (12.). Gleichwohl behielt das Faßbender-Team auch in der Folge die Oberhand, erarbeitete sich eine 9:5-Führung und lag damit erstmals mit vier Toren vorne. Dieses Polster hatte auch zur Pause Bestand – mit dem 12:8-Zwischenstand ging es in die Kabine.

Auch nach dem Wiederanpfiff deutete zunächst nichts auf eine Überraschung hin. Als Jule Kürten zum 14:10 und 15:11 (37.) traf, schien ihre Mannschaft noch auf einem guten Weg. Zwölf Minuten vor dem Ende der Begegnung erzielte Kristin Meyer die 20:16-Führung. Kurz zuvor nahm Lars Faßbender eine Auszeit. Vielleicht ahnte der TBW-Coach da schon Ungemach. „Wir hatten nicht mehr die Durchschlagskraft und auch die Abwehr stand nicht mehr so sattelfest“, stellte er später fest. Als Zimmermann auf 19:20 (53.) verkürzte, beantragte Faßbender die nächste Auszeit. Die verhinderte aber nicht die Wende. Torjägerin Zimmermann, die am Ende auf elf Treffer kam, glich per Siebenmeter zum 20:20 (55.) aus. Luisa Kieckbusch konterte ebenfalls per Strafwurf zum 21:20. Die Gastgeberinnen egalisierten in der spannenden Schlussphase zum 21:21, Jule Kürten legte wiederum das 22:21 (58.) vor. Königsdorf nahm eine Auszeit, 20 Sekunden später trat Zimmermann zu ihrem letzten Siebenmeter an – und verwandelte gegen die eigens eingewechselte Samantha Sklorz zum 22:22. Es war zugleich der Endstand, da die Wülfratherinnen in den letzten 70 Sekunden nicht mehr zum Abschluss kamen.

„Wir haben eine hervorragende erste Halbzeit gespielt, uns dafür aber nicht belohnt. Diese Fahrlässigkeit hat sich einfach gerächt“, konstatierte Lars Faßbender. Den Titelkampf in der Regionalliga sieht der TBW-Trainer damit entschieden. „Wir hatten eine große Chance, haben sie aber nicht genutzt und sind jetzt nur noch Zweiter. Wir hatten es in eigener Hand, deshalb dürfen wir uns auch nicht beschweren und haben es dann auch nicht verdient“, lautete sein ehrliches Fazit. Zugleich betonte er: „Wir haben tolle Siege zusammen gefeiert und wir verlieren auch zusammen.“

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