Handball Stefanie Stemmler ist neue Unitas-Chefin

Hilden · Die 29-Jährige stellt sich der Herausforderung, die Handballerinnen als Spielertrainerin vor dem drohenden Abstieg aus der Verbandsliga zu bewahren. Sie tritt die Nachfolge von Holger Kasprowicz an, der unerwartet zurückgetreten ist.

 Entschlossen: Stefanie Stemmler (links) übernimmt als Spielertrainerin Verantwortung.

Entschlossen: Stefanie Stemmler (links) übernimmt als Spielertrainerin Verantwortung.

Foto: Olaf Staschik

Die verwaiste Trainerbank der Unitas-Handballerinnen ist wieder besetzt. Die neue Chefin hat ein bekanntes Gesicht: Stefanie Stemmler übernimmt bis zum Saisonende die Verantwortung. "Für das Vertrauen des Vereins bin ich dankbar und nehme die Herausforderung an", sagte die 29-Jährige gestern. Sie tritt die Nachfolge von Holger Kasprowicz an, der in der vergangenen Woche völlig überraschend aus persönlichen Gründen zurückgetreten war.

Er hinterlässt ein schweres Erbe, denn die Mannschaft hat während der laufenden Verbandsligasaison selten ihren Rhythmus gefunden. Anhaltende Schwierigkeiten im Angriff haben das erfolgsverwöhnte Team in die Abstiegszone rutschen lassen. Die Klasse zu halten hat daher für Stefanie Stemmler Priorität. Sie nimmt dafür die Doppelbelastung auf sich, die Mannschaft als Spielertrainerin zu führen. An dem Verhältnis zu ihren Teamkolleginnen soll ihre neue Aufgabe nichts ändern. "Das hoffe ich zumindest sehr", sagte die neue Trainerin.

Sie ist fest entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Auf Erfahrung kann sie sich dabei kaum stützen, denn bisher hat sie nur Jugendteams trainiert. Sie muss sich auf ihren Instinkt verlassen. "Sie kennt die Stärken und Schwächen der Mannschaft genau und kann auch die Gegner einschätzen", betont Damenwart Christoph Wacker. Er sieht darin den großen Vorteil der internen Lösung. "Jemand von außerhalb hätte Monate dafür gebraucht, alle kennen zu lernen."

Es gebe durchaus Parallelen zur vergangenen Saison, als Co-Trainer Markus Billstein ähnlich kurzfristig für Michael Berger eingesprungen war. "Daher bin ich zuversichtlich, dass sie das Team weiterbringen kann. Das Potenzial weiter oben zu spielen ist da, wenn die Spielerinnen von weiteren Verletzungen verschont bleiben."

HG Kaarst/Büttgen – SG Unitas Haan/Hildener AT 17:16 (7:8). Die Premiere für Stefanie Stemmler nahm kein glückliches Ende. Sie selbst konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen und auch Kira Bohlmann musste für das Nachholspiel kurzfristig absagen. Zahlreiche technische Fehler prägten die Partie, die Gäste nutzten erneut ihre Chancen nicht. "Es mangelte auch an der Konzentration", sagte Christoph Wacker. "Die Gegnerinnen waren keinesfalls übermächtig. Wenn wir besser gespielt hätten, hätten wir auch gewonnen."

Die erste Halbzeit verlief weitgehend ausgeglichen. Nach dem Führungstreffer zum 6:4 (17.) verlor die Unitas den Faden. Mit drei Toren in Folge warfen sich die Gastgeberinnen in der 24. Minute 7:6 nach vorne. Den Gästen gelang zwar der erneute Ausgleich und bis zum Pausenpfiff auch die 8:7-Führung. Ihren knappen Vorsprung verteidigten sie im zweiten Durchgang bis zum 11:10 (34.), dann drehten die Kaarsterinnen das Duell.

Hartnäckig blieben sie am Ball und schienen stets einen Schritt voraus. Bis zur 52. Minute bauten sie ihre Führung bis auf ein 15:12 aus. "Wir haben uns in dieser Phase sehr schwer getan und viele Fehler gemacht", kritisierte Christoph Wacker. Das Team holte danach zwar noch einmal bis zum 15:16 (55.) auf, doch bis zur Schlusssirene lief der Unitas die Zeit davon.

(RP)
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