Fußball Starker Wolf hält Fortunas Sieg fest

Düsseldorf · Bei seiner Pflichtspiel-Premiere liefert der Düsseldorfer Torhüter eine großartige Leistung ab.

 Torhüter Raphael Wolf feierte in Sandhausen sein Zweitliga-Debüt im Fortuna-Trikot; links Adam Bodzek, daneben Andre Hoffmann.

Torhüter Raphael Wolf feierte in Sandhausen sein Zweitliga-Debüt im Fortuna-Trikot; links Adam Bodzek, daneben Andre Hoffmann.

Foto: Christof Wolff

Es war die Stunde des Wolfs. Die Stunde, auf die Raphael Wolf seit seinem Wechsel von Werder Bremen zu Fortuna gewartet hat. Die Stunde, die so selten schlägt für einen Ersatztorhüter, wenn der erste Mann ein so bärenstarker Meister seines Fachs ist wie eben Michael Rensing bei den Düsseldorfern. Eine angebrochene Rippe verhinderte den Einsatz "Renses" im Zweitligaspiel beim SV Sandhausen, und so musste Wolf da sein und seine Chance nutzen.

Das Unterfangen gelang, sogar in doppelter Hinsicht. Fortuna eroberte mit dem 2:1-Sieg - errungen durch Rouwen Hennings' Last-Minute-Treffer - die Tabellenspitze, und Raphael Wolf war mit einer sicheren Vorstellung und einer glänzenden Parade maßgeblich daran beteiligt. "Es hat einfach gepasst", sagte der Keeper strahlend. "Dafür bin ich ja da, dass ich in einer entscheidenden Situation den Ball halte. Aber ich gebe zu, das hat mir schon gut getan."

Mental vorbereitet war Wolf ohnehin hundertprozentig, das war lange vor dem Anpfiff klar. "Ich weiß ganz genau, worauf ich mich bei Fortuna einlasse", hatte der 29-Jährige stets betont. "Rense ist ein erstklassiger Torhüter, und wir verstehen uns ausgezeichnet. Jeder von uns will spielen, das ist völlig klar, und wir werden uns ganz sicher im Training gegenseitig pushen."

Gestern trat nun nach 72 Ligaspielen, die Rensing für Fortuna in Serie absolviert hatte, der Ernstfall ein. Im Grunde schon mit einwöchiger Verzögerung, denn der 33Jährige hatte sich seine Rippenverletzung bereits im Abschlusstraining vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern (2:0) zugezogen.

Wolfs erste Aktion in Sandhausen war schon nach nicht einmal einer halben Minute fällig: Nejmeddin Daghfous setzte vom rechten Flügel eine gefährliche flache Hereingabe an, und der 29-Jährige packte entschlossen zu. Bei der ersten ganz großen Bewährungsprobe war er freilich machtlos: Lucas Höler köpfte in der 22. Minute das 1:0 für den SVS, was jedoch nicht auf Wolfs Konto ging, sondern auf das seiner Mitspieler, die Philipp Klingmann ungehindert flanken ließen. Doch die größte Tat des Schlussmanns stand noch aus. Aus acht Metern kam Klingmann nach einer knappen Stunde zum Schuss, doch Wolf parierte mit einem tollen Reflex. Kurz vor Schluss kam er dann noch einmal rechtzeitig aus seinem Kasten, als Haji Wright auf ihn zustürmte.

"Das war ein prima Einstand für Rapha", resümierte Innenverteidiger André Hoffmann. "Ich weiß nicht, ob es in der Zweiten Liga einen besseren zweiten Torhüter gibt." Ein verdientes Lob.

(jol)
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