Leichtathletik Sportlich, engagiert, interessiert

Die Leichtathletik ist der sportliche Mittelpunkt im Leben von Sanaa Koubaa. Die 23-jährige Hildenerin schreibt ihre Diplomarbeit und betreut Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Sanaa Koubaa hat ihr Leben komplett dem Sport gewidmet — zumindest fast. Bereits in der Grundschule am Elbsee entdeckte sie ihr Faible für den Sport und ihr Talent für die Leichtathletik. "Mein damaliger Klassenlehrer Wolfgang Kamps hat mich an die Leichtathletik heran geführt", berichtet Sanaa Koubaa, die seit 1994 erfolgreiche Athletin bei der LG Hilden ist. Trotz ihres großen Talentes war natürlich auch das intensive Training der Schlüssel zum Erfolg. "Ich trainiere sechs bis sieben Mal die Woche, je nachdem, wie ich Zeit habe", so die Hildenerin. Ihr Coach ist übrigens Grundschullehrer Wolfgang Kamps geblieben. "Seit einiger Zeit trainiere ich auch selbst eine Jungengruppe zweimal in der Woche."

Von Verletzungen verschont

Zu Sanaa Koubaas größten Erfolgen gehören der Sieg bei den Westdeutschen Junioren-Meisterschaften über 1500 Meter und der zweite Platz über 2000 Meter bei den deutschen Jugend-Titelkämpfen. Auch weil sie in dieser Saison von Blessuren verschont geblieben ist. "Zuvor war ich fast jedes Jahr verletzt, ans Aufgeben habe ich aber nie gedacht", erzählt sie glücklich.

Neben dem Sport setzt Sanaa Koubaa auch auf eine berufliche Existenz. Ihr Abitur machte sie am Lore-Lorenz-Gymnasium in Düsseldorf mit den Schwerpunkten Sport und Gesundheit. Zurzeit ist sie im achten Semester des Sozialpädagogikstudiums mit dem Schwerpunkt Abenteuer und Erlebnis an der Fachhochschule Düsseldorf. "Im Moment schreibe ich gerade an meiner Diplomarbeit", berichtet die 23-jährige.

Einen besonderen Höhepunkt erlebte die Hildenerin zur Mitte ihres Studiums. Ein amerikanischer Trainer bot ihr ein Sportstipendium in den USA. "Ich hielt es erst für einen Scherz. Aber nach weiteren Informationen habe ich sofort zugesagt." Im Bundesstaat Oklahoma setzte Sanaa Koubaa ihr Studium fort und trainierte im Leichtathletik-Team der Universität. Doch trotz bester Bedingungen und eines Vier-Jahresvertrages brach sie ihr persönliches Abenteuer schon nach zehn Monaten wieder ab. "Ich habe zu viel trainiert, es waren zu viele Wettkämpfe und ich wurde mit der Zeit immer langsamer und langsamer", erklärt sie — mit trauriger Stimme, die dann aber sofort umschlägt: "Aber in Deutsch hatte ich immer eine Eins."

Wenn Sanaa Koubaa mal gerade nicht trainiert oder an ihrer Diplomarbeit schreibt, arbeitet sie mit marokkanischen Wurzeln im Zentrum am Hildener Weidenweg mit Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Im eigenen Kraftraum führt sie ihre zumeist unerfahrenen Schützlinge an die Fitnessgeräte heran. In ihrer ehemaligen Grundschule leitet Sanaa Koubaa zudem die "Talentsichtung" und sucht nach hoffnungsvollen Kindern für die Welt des Sports.

(RP)
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