Sport für Paare

Gymnastik, Hockey und Speedball, aber auch Stammtisch, Ausflüge, Radtouren und Wochenendreisen:Seit rund 30 Jahren hat der TuS Hilden eine „Abteilung für Mann und Frau“.

In der Regel treiben Paare getrennt Sport. Sie belegt Gymnastikkurse, er spielt Volleyball. Sie legt Wert auf ein Figur optimierendes Training, er auf Mannschaftssport. Dieses Klischee widerlegt seit 30 Jahren beim TuS Hilden die Abteilung „Sport für Paare“. Zuvor waren die Gründungsväter – gleichzeitig Vorstandsmitglieder – in den anderen Abteilungen des Vereins verstreut: Helmut Brockhagen betreute das Kinderturnen, Klaus Geißler war beim Basketball, hinzu kamen Peter Feller und Herbert Wetzig. Der Wunsch, mit den Partnern aktiv zu sein, brachte sie zusammen.

Auf Anhieb 40 Mitglieder

40 Mitglieder waren auf Anhieb dabei. Davon treffen sich auch nach 30 Jahren noch immer 25 regelmäßig. Zu Beginn stehen ein Aufwärmtraining und eine Muskel stärkende Gymnastik zum Beispiel mit Therabändern auf dem Programm. „Danach wird mit Begeisterung gespielt“, strahlt Abteilungsleiterin Christa Hoppe. Hallenhockey und Speedball stehen oben auf der Liste der beliebtesten Sportarten. „Beides spielen wir mit Leidenschaft und im wöchentlichen Wechsel. Da sind wir ein bisschen festgefahren“, schmunzelt die 65-Jährige.

Doch was ist Speedball? Zwei Teams versuchen, einen Ball mit luftgefüllten Keulen in das gegnerische Tor zu schlagen. „Das Spiel haben wir vor 25 Jahren eingeführt. Und wir sind wahrscheinlich der letzte Verein, der Speedball spielt“, vermutet Christa Hoppe, selbst seit zwölf Jahren in der Gruppe. Andere sind 20 bis 30 Jahre dabei.

Liesel Plüntsch stieg 1977 ein, wollte damals Sport mit ihrem Mann treiben. Ihr gefällt besonders der Gemeinschaftssinn. „Wir haben herrliche Feste gefeiert. Der eine hilft dem anderen, zum Beispiel beim Tapezieren. Selbst wenn ich keinen Sport mehr machen könnte, ginge ich anschließend zum Stammtisch ins Vereinsheim. Hier ist es einfach schön“, schwärmt die 81-Jährige.

Seit dem Einstieg von Liesel Plüntsch hat sich das Training geändert: „Damals machten wir Zirkel- und ein härteres Aufwärmtraining.“ Der Sport habe sich dem Alter angepasst, so Christa Hoppe. Beim Training tragen die Mitglieder blauen Shirts mit gelbem Namensaufdruck. Auch neben dem Sport pflegt die Abteilung ihre Freundschaft. Die 42 bis 82-jährigen Paare tanken Kultur, nehmen an Führungen durch Museen teil, besuchten die Insel Hombroich oder den Düsseldorfer Medienhafen.

Einmal pro Jahr steht eine Wochenend-Reise in eine Großstadt an, 2005 nach Leipzig, dieses Jahr nach Bremen. Aufwändige Weihnachtsfeiern im Vereinsheim versüßen die Adventszeit. In den Sommerferien, wenn die Halle geschlossen ist, treffen sich die Paare zur wöchentlichen Radtour mit anschließendem Grillabend oder Besuch im Biergarten.

(RP)
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