Golf Seit 20 Jahren gibt es den Haaner Golfplatz

Haan · Eine Handvoll Wuppertaler gründet 1996 einen Golfclub, der aber erst zwei Jahre später als GC Haan-Düsseltal richtig Fahrt aufnimmt.

 Werner Reinshagen  ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des GC Haan-Düsseldorf – und Golfen ist für ihn längst eine Leidenschaft.

Werner Reinshagen  ist Gründungs- und Vorstandsmitglied des GC Haan-Düsseldorf – und Golfen ist für ihn längst eine Leidenschaft.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als Finanzberater wurde Werner Reinshagen vor 25 Jahren dazu gebeten, als sich eine Handvoll Herren aus Wuppertal überlegten, einen Golfclub zu gründen. „Ich hatte bis dahin nichts mit dem Sport zu tun und war lediglich als Berater gefragt“, erinnert sich der heute 68-Jährige, noch sichtlich amüsiert. Am Abend der Gründung gab es ein Problem: „Es braucht sieben Leute, um einen Verein zu gründen. Es fehlte einer, also sprang ich als siebter ein.“ Der Rest ist Geschichte.

Im Januar 1994 gründete sich der Verein „Golfclub Wuppertal“, der erst zwei Jahre später in Haan-Gruiten ein geeignetes Areal für seinen Golfplatz finden sollte. Der Verein änderte seinen Namen in „Golfclub Haan-Düsseltal“ um. „Dreieinhalb Jahre dauerte es mit dem Bebauungsplan“, erinnert sich Reinshagen. Im Juli 1999 wurde der erste Spatenstich gefeiert, im Herbst 2000 konnte der Spielbetrieb auf den ersten sechs, dann auf den ersten neun Bahnen aufgenommen werden. Im Mai 2001 wurde schließlich der 18-Loch-Meisterschaftsplatz eingeweiht.

Eine Zeit, die Werner Reinshagen nicht nur begleitete, sondern als Gründungs- und Vorstandsmitglied mitgeprägt hat. Die Zeit prägte aber auch ihn, wie Reinshagen deutlich macht. Mit Mitte 40 nahm er erstmals einen Golfschläger zur Hand und fand nicht nur Gefallen daran, sondern eine wahre Leidenschaft. „Es gibt zwei Optionen: Entweder, man probiert es aus und legt den Schläger gleich wieder weg oder man wird süchtig danach.“ 1995 legte er seine Platzreifeprüfung ab, übte sich in Kursen und im Urlaub. Danach war er nahezu täglich auf dem Golfplatz zu finden, um nach einem stressigen Arbeitstag ein paar Löcher zu schlagen. „Golf bietet einen sehr großen Erholungswert. Man kann sehr gut dabei abschalten. Nach ein, zwei Löchern hat man den Alltag vergessen.“ Die mentale Konzentration und die körperliche Betätigung an der frischen Luft seien für ihn die perfekte Kombination.

Reinshagen verbesserte sich stetig und war von 2000 bis 2014 Mitglied der ersten Mannschaft des Golfclubs Haan-Düsseltal. „Damals gab es ja nur diese eine“, sagt er und schmunzelt. Mittlerweile laufen 13 Mannschaften, davon zwei Jugendteams, unter der Clubfahne. Die höchste bislang erreichte Spielklasse ist die dritte Liga, in der die erste Herren AK30 und AK65 mitspielen. Einen Leistungskader aufzubauen, ist bislang kein erklärtes Ziel des Golfclubs, der mit 950 Mitgliedern eher im Freizeitbereich angesiedelt ist. „Wir müssen immer schauen, dass wir die Waage halten“, erklärt Reinshagen. „Wir versuchen, am Wochenende nur einen Turniertag zu haben, meist am Samstag.“ Denn sonntags kommen vermehrt die Freizeitsportler des Clubs auf den rund 82 Hektar großen Platz, die deutlich in der Mehrheit sind, um ein paar Löcher zu schlagen. Das sei auch völlig in Ordnung so. Talente würden ohnehin schnell von anderen Vereinen der Region abgeworben. Ein Aushängeschild sei beispielsweise Niklas Jacobi, erzählt das Gründungsmitglied. „Er spielt mittlerweile in der höchsten Amateurliga.“ Groß geworden ist Jacobi auf der Golfanlage an der Düssel und spielt derzeit für den GC Hubbelrath.

Rückblickend ist Reinshagen mehr als zufrieden mit der Entwicklung seines, wie er sagt, dritten Kindes. „Nicht mal in meinen kühnsten Träumen hätte ich es mir so ausgemalt.“ Für die Zukunft, wünscht er sich, dass der Golfclub an der Düssel bestehen bleibt. Das sei wohl – neben dem Klimawandel und der aufwändigeren Bewässerung der Anlage – die größte Herausforderung. Denn: „Es findet derzeit ein Golfclub-Sterben statt. In der Region verschwinden so einige Clubs. Es wird weniger zurückgebaut, aber auch nichts Neues“, sagt der 68-Jährige. „Auch wir müssen jedes Jahr aktiv sein und mindestens 40 neue Mitglieder gewinnen, um uns in der Größe zu halten.“

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