Lokalsport Scheffler besiegt die Vizeweltmeisterin

Hilden · Die Hildenerin gewinnt den zweiten Wettkampf des französischen Duathlon Grand Prix und tankt damit eine Menge Selbstbewusstsein.

 In Nantes präsentierte sich Franziska Scheffler in Topform.

In Nantes präsentierte sich Franziska Scheffler in Topform.

Foto: Concept-Sports

Vier Wochen bereitete sich Franziska Scheffler als Trainingspartner der deutschen Triathlonnationalmannschaft in Australien auf die Wettkampfsaison vor. In den letzten Tagen machte sich nach den intensiven Übungseinheiten eine gewisse Müdigkeit breit, die aber jetzt mit einen Schlag verflog. Nach ihrer Rückkehr von der Gold Coast legte die Duathletin der Hildener AT aufgrund des Jetlags nach dem langen Flug erst einmal eine lockere Trainingswoche ein, machte sich dann auf den Weg Richtung Frankreich, um dort im Rahmen des französischen Duathlon Grand Prix den ersten Testwettkampf zu bestreiten.

Der Abstecher nach Nantes endete mit einem überraschenden Erfolg, denn Franziska Scheffler präsentierte sich bereits in einer Topform. Im doppelten Supersprint mit den Distanzen 2,5 Kilometer Laufen, 14 Kilometer Radfahren, 2,5 Kilometer Laufen, sieben Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen kam die 24-Jährige am Ende mit 25 Sekunden Vorsprung ins Ziel. Doch die Hildenerin feierte nicht nur den Sieg, sondern sie wies zugleich Sandra Levenez in die Schranken, die im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Kolumbien den Vizetitel holte. "Das ist eine Duathletin, die schon lange im Geschäft ist — Sandra Levenez hat was drauf", macht Schefflers Heimtrainer Tobias Kofferschläger keinen Hehl aus seinem Respekt für die Französin, die aber diesmal ihre Meisterin in Scheffler fand.

Das Rennen war von der Taktik geprägt. Scheffler kam entgegen, dass der Radkurs über eine anspruchsvolle Strecke führte. Im ersten Lauf versuchte die Hildenerin daher, den Anschluss an die Spitzengruppe zu halten. Und spielte dann ihre Stärken auf dem Rad aus. In der zweiten Radrunde sorgte die 24-Jährige für klare Verhältnisse. "Da hat sie schon deutlich das Feld auseinandergerissen, freute sich Trainer Kofferschläger. Lediglich drei weitere Athletinnen, darunter Vizeweltmeisterin Levenez, konnten folgen. Doch die HAT-Athletin hängte das Trio im abschließenden Laufteil ab und machte den Sieg mit einem überzeugenden Auftritt perfekt. Am Ende gewann Scheffler deutlich mit 25 Sekunden Vorsprung vor Levenez. Die Dritte Julie Le Colletter kam gar über eine Minute nach Scheffler ins Ziel. Mit dem unerwarteten Sieg tankte die Hildenerin, die im vergangenen Jahr die Weltmeisterschaft wegen eines schweren Unfalls verpasste, eine Menge Selbstbewusstsein.

Bereits am Wochenende steht der nächste Wettkampf an. Denn Franziska Scheffler nahm auch die Sprint-Europameisterschaft im niederländischen Horst in ihren Vorbereitungsplan auf. "Da die EM praktisch um die Ecke ist, bietet sich das einfach an. So kann sich Franziska in einem qualitativ hochwertigen Wettkampf mit internationaler Konkurrenz messen", erklärt Tobias Kofferschläger. Fünf Kilometer Laufen, 20 Kilometer Radfahren und 2,5 Kilometer Laufen stehen auf dem Streckenplan. Angesichts der einfachen flachen Radstrecke glaubt Kofferschläger allerdings nicht an eine Top-Platzierung. "Auf den letzten zweieinhalb Kilometern wird die Tagesform entscheiden", sagt er.

Nach dem bitteren WM-Aus liegt Schefflers Fokus in diesem Jahr auf der Duathlon-Weltmeisterschaft Ende Mai in Spanien. Anfang Mai muss sich die Hildenerin bei den nationalen Titelkämpfen in Cottbus dafür qualifizieren. Die drei Wochen zuvor will sie noch einmal intensiv an den Grundlagen arbeiten, unter anderem im Trainingslager auf Mallorca.

(RP)
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